ich hab mal wieder eine neue "verrückte" Idee: Ich werd mir nicht einen, sondern gleich zwei elektrische Passat bauen!
Die Idee kommt daher, dass ich ja ohnehin ein langfristiges Projekt habe, wo ich mir einen Rally-Passat bauen will im Gruppe-B Stil, siehe hier: viewtopic.php?p=117489
Die zugehörigen Komponenten (Fließheck Karrosserie und Audi quattro Antrieb mit Torsen Mitteldifferential) habe ich seit ein paar Monaten endlich auf meinem eigenen Grundstück liegen und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass dieses Rally-Auto einmal eine Straßenzulassung haben soll.
Aber großes Problem: bei einem solchen weitreichenden Umbau gilt das Datum des Umbaus als Baujahr. Und ich sag mal vor 2027 wird das Ding nicht fertig sein... Was also tun? Ich möchte das Auto lokal für Bergrennen in der "offenen Klasse" einsetzen und hin und wieder mal zum Spaß fahren auf der normalen Straße, daher ja auch der Wunsch nach einer Zulassung. Mit einem selbst getunten Verbrennungsmotor wird das aber nahezu unmöglich sein.
Also Erkenntnis Nr. 1: Das Rally-Auto wird elektrisch! Das ist für den geplanten Einsatzzweck mit kurzen Distanzen und Bergrennen eine gute Lösung, ich hab damit überhaupt erst die Chance auf eine Zulassung und spare mir dort das Abgas, Lärm und Leistungsgutachten weil ein Elektromotor hat bei einer einfach zu messenden Spannungs- und Stromversorgung einfach eine Leistung laut Datenblatt.
Soweit, so gut. Im Jänner bin ich Vater geworden und im Juli bin ich zwei Wochen unter meinem Alltags-Passat gelegen um zu schweißen damit ich wieder TÜV bekomme. Dabei ist Erkenntnis Nr. 2 herangereift: Zuerst mache ich einen ordentlichen Alltags-Elektro-Passat
Ich habe nämlich ein zweites komplettes Auto das bereit steht wenn mein erstes Alltags-Auto einfach durch ist und dieser Punkt ist schon sehr nahe.. Dieses zweite Auto muss ohnehin frisch aufgebaut werden - einerseits einmal alles ordentlich schweißen und vor Korrosion schützen, andererseits werde ich mir die diversen Zusatzaustattungen einbauen die ich in meinem ersten Auto schätzen gelernt habe. Bei dieser Gelegenheit soll das Auto gleich elektrisch werden, dann muss ich mich nie wieder mit einem rostigen Auspuff oder einem bockigen Pierburg Vergaser beschäftigen. Außerdem spart es natürlich auf lange Sicht Steuern und ich kann das ganze Projekt als Firmenausgabe absetzen und auch als Referenz für meine Firma veröffentlichen.
Nun also zu den Plänen - Die 3D Modelle zeigen teilweise noch Dinge vom Rally Projekt, deshalb sind z.B. die Reifen so tief, die Spurweite so groß und die Rückleuchten vom Fließheck. Randnotiz: eigentlich würden mir die Facelift Fließheck-Rückleuchten auch am Kombi sehr gefallen, ich werd das mal einzeichnen
Die Eckdaten laut bisherigem Planungsstand:
- 100 kW (136 PS) Motor mit 180V Versorgung
- Motor direkt angeflanscht an das originale Getriebe, hier werde ich aber wohl aus Gewichtsgründen ein 4-Gang nehmen und vermutlich kann man ersten und Rückwärtsgang ausbauen
- Reichweite hätte ich gerne 250-300 km
- Dafür benötigt man wohl 45-50 kWh Batteriekapazität
- LiFePo4 Batterien - die sind deutlich sicherer als die sonst üblichen Lithium-Ionen und kommen auch bei neuen E-Autos immer mehr (z.B.: BYD)
- Ich komme auf 300kg Batterie - 200kg davon im Heck unter der Sitzbank und statt dem Tank, Rest vorne neben dem Motor
- somit möglichst niedriger Schwerpunkt und ausgeglichen vorne-hinten für gute Fahrdynamik. Federn und Dämpfer muss man natürlich anpassen, wird wohl eine Sonderanfertigung.
- Ich hatte ohnehin vor, Türen, Dach und Anbauteile aus CFK / Aramid zu machen - im Alltagsauto hauptsächlich weil es nicht rostet, aber wenn man sich die Teile selbst anfertigt, kann man sich gut Verstärkungen für verbesserte Sicherheit hinein machen: Ich werde das als "Sandwich" ausführen, also so wie auch Formel 1 Monocoques gebaut werden. Damit ist das unglaublich stabil bei gleichem oder sogar geringerem Gewicht als originale. Vermutlich kann man sich auch einiges an Dämmung sparen weil ein Sandwich-Panel ist viel steifer als ein Blech und dröhnt daher nicht und der Kern (Schaum) sollte auch bei der Wärmedämmung helfen.
Natürlich wird auch ein 32B nicht einfach so 25 (weitere) Jahre durchhalten, schon klar. Aber 32B schrauben macht ja Spaß
Falls jemand Interesse an so einem Umbau hat, also so etwas für das eigene Auto auch in Betracht zieht, bitte gerne melden - dann könnte man bei der Planung und im Einkauf Synergie-Effekte nutzen.
Beste Grüße,
Paul