Kopfdichtung muss neu. Was sinnvollerweise mitwechseln?

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
VWSantana
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Re: Kopfdichtung muss neu. Was sinnvollerweise mitwechseln?

Beitrag von VWSantana »

matthias-handt hat geschrieben:Ich würde einen gebrachten Zahnriemen nicht wieder verwenden. Habe letztes Jahr bei meinem KX die Hydros und Ventilschaftdichtungen erneuert, und da habe ich auch überlegt ob ich den Zahnriemen die Wasserpumpe und die Umlenkrolle wieder einbaue, Sie sind erst im Feruar 2017 erneuert worden, habe mich aber doch für neue Teile entschieden. Wer sich traut, kann die Teile für erstattung des Porto haben.
Gruß
Matthias.
Hier würde ich grundsätzlich unterscheiden wollen - bei einem 5er (wie bei Dir) würde ich auch immer einen neuen Riemen und Pumpe verbauen, damit sie später nicht undicht wird.
Bei einem 4er Benziner hätte ich jetzt (theoretisch) keine Bedenken Riemen und Rolle wiedezuverwenden, wenn nicht grad überaltert oder in Nähe des Wechselintervalls. Allerdings sind für den 4er die Zahnriemensätze inc. Spannrolle recht günstig, sodaß sich das Montieren einens frischen ZRiemens wiederum keine große Investition ist.

Gruß, Klaus
Albatros
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Re: Kopfdichtung muss neu. Was sinnvollerweise mitwechseln?

Beitrag von Albatros »

Hi zusammen,

Und vielen Dank schonmal für die Teile, an die ich so nicht direkt gedacht hätte (Nockenwellen-Simmerring zB, oder die Kühlmittelschläuche bzgl. Wasserverlust).

Zahnriemen und WaPu kamen bei mir tatsächlich auch erst 2017 neu, sodass ich da erstmal nichts machen wollen würde - ist ja beim DT auch kein Hexenwerk, anders als bei den Polo 86c mit Quermotor, wo man sich jeden verd*mmten Fingerknochen mehrfach brechen muss, um die Plastikabdeckung am Federbeindom bzw. Kotflügel / Seitenteil vorbei zu bekommen... unbeschädigt, wohlgemerkt.

Sind beide ca. 25.000 Kilometer alt und waren damals nicht aus der Grabbelkiste, sondern Markenware, was immer das heutzutage bedeuten mag.

Alles andere habe ich abgehakt - ein Komplett-Set von Elring, zwei Einzelkäufe, einen Schlauch habe ich noch, ... sollte glattgehen.

Bin gespannt, wie viel Leben ihm das bei 305.000 KM wieder einhauchen wird ;-).

Grüße und danke euch allen wie immer,

Til
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Marc
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Re: Kopfdichtung muss neu. Was sinnvollerweise mitwechseln?

Beitrag von Marc »

Moin Winfried,
dort steht:
Um das Material der Dichtungen an sich zu pflegen - das ist was anderes. als die Oberfläche eisabweisend zu machen - eignen sich Weichmacher, die normalerweise nicht ohne Weiteres erhältlich sind und auf das Material abgestimmt sein müssen - eine Kunst. Glycerin gehört nicht dazu.
Das habe ich doch auch geschrieben! Glycerin wirkt eben ähnlich wie ein Weichmacher - aber eben ohne die dauerhafte Haltbarkeit, die ein industriell hergestellter Weichmacher haben muss, damit er als solcher bezeichnet werden kann.

Dass das bei verschiedenen Kunststoffen - je nach Polymerstruktur und Vernetzungsgrad - unterschiedlich gut klappt, sollte ja wohl logisch sein. Eine Tupperdose wird auch nach Tagen in Glycerin nie weich werden...
Auch für PU, PE, PTFE und Co. hilft Glycerin meiner "Versuchsreihe" nach wenig. Für die Anwendung bei Fahrwerksbuchsen also ungeeignet.
Aber bei typischen Dichtungsmaterialien (SBR, NBR, etc.) klappt das eben nach meiner Erfahrung sehr gut. Weniger gut, aber immer noch spürbar auch bei EPDM (Kühlwasserschläuche).

Wers nicht glaubt kann das gern selbst testen: Man nehme Glycerin (am Besten das "gute Zeug": 99,5%, techn. Reinheit) und lege eine ausgehärtete Dichtung ein paar Tage darin ein. Geht gut z. B. mit Türdichtungen, Schwimmsattel-Staubschutzmanschetten, Ansaugluftschläuche, etc. Natürlich darf das Gummi nicht bereits so hart sein, dass es rissig geworden ist. Da ist die Polymerstruktur nicht mehr intakt, was sich allenfalls durch Vulkanisierungsmittel (Tangit) beheben lässt.

Man sollte das ganze nach meiner Erfahrung (wie eben alles im Leben) etwas differenziert betrachten: Altes Gummi lässt sich nicht wieder in den Neuzustand bringen. Aber (z. B.) Glycerin ist sehr gut geeignet, um bei 30 jährigen Gummiteilen die Lebenszeit zu verlängern. Das ist auch der Grund, weshalb ich vorschlage solche Pflegemaßnahmen prophylaktisch zu machen, wenn die Gelegenheit gerade günstig ist.

Geeignet ist es außerdem als Notbehelf für nicht mehr lieferbare Gummiteile. Eine rissige Dichtung, die mit Glycerin behandelt wurde, ist wieder etwas geschmeidiger und dichtet wieder etwas besser als vorher.

Viele Grüße
Marc
matthias-handt
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Re: Kopfdichtung muss neu. Was sinnvollerweise mitwechseln?

Beitrag von matthias-handt »

Ich habe auch sehr gute Erfahrung mit Glycerin gemacht. Bei meinem NSU Prinz habe ich so die Scheibendichtungen über die Jahre geschmeidig gehalten, denn es gab keine neuen Dichtungen mehr. Reines Glycerin gibt es sehr günstig in der Apoteke
Gruß
Matthias.