Passat Country

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Roman
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Re: Passat Country

Beitrag von Roman »

D-MARKs hat geschrieben:Kannst Du mehr zu diesem Sondermodell sagen? Bezgl. Ausstattungsdetails?
Sondermodell auf Basis der L-Ausstattung mit folgenden Extras:
Nur in Rot, Gelb und Grün lieferbar, abschließbarer Tankverschluß, Scheibenwischer-Intervallschaltung mit Wisch-Wasch-Automatik, abblendbarer Innenspiegel, regelbare Instrumentenbeleuchtung, abschließbares Handschuhfach, Variant mit Ausstellfenstern vorne, Limousine mit großer Heckklappe und Schiebedach, Chromzierleisten vom GLS, Gummileiste auf Stoßfänger, 5Jx13-Felgen mit Reifen 175/70R13 und Chromradkappen.
Limousine mit 55 und 75 PS-Motor lieferbar, Variant nur mit 75 PS Motor lieferbar.

Grüße
Roman
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Martin
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Re: Passat Country

Beitrag von Martin »

nikalla hat geschrieben:Ich halte, die wenig neue, Erkenntnis fest: Sondermodelle gab es immer da, wo man dem Verkauf auf die Sprünge helfen musste. Vor allem bei in die Jahre gekommenen Modellen.
Musterbeispiel ist auch die zweite Serie des 86c.
Mich wundert nur, dass der Golf II gleich mit so vielen Sondermodellen startete.
Das sehe ich jetzt nicht wirklich so :-k ...

Vorstellung des Golf 2 auf der IAA 1983 im September, Markteinführung im Oktober 1983.

Das erste Sondermodell des Golf 2 gab es 2 Jahre nach Serienstart des Golf 2, und zwar das Modell "Match". 1986 gab es "Hit", "Fun" und "Flair". 1987 gab es Vor-Facelift "Bistro" und "Sky". Mit bzw. kurz nach Facelift gab es noch den "Memphis".

Modelle wie "GT Special" ab Facelift 1987 bis zum Ende der "Regelproduktion" 1991 und "GTi Edition One" von Frühjahr 1989 (vor dem 2. Facelift) bis 1991 betrachte ich aufgrund der Produktion "Einsatz bis Serienende" über mehrere Jahre NICHT als Sondermodell". Gleiches gilt für den Golf "Function", der ein komplettes Jahr nach Ende der "Regelproduktion" des Golf 2 bis Mitte 1992 als einzig verfügbares und günstiges Alternativmodell zum neuen Golf 3 produziert wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/VW_Golf_II ... schland.29

Generell ist es so, daß Sondermodelle früher gehäuft vor einem Facelift oder einem Serienende auftauchten. Das läßt sich auch gut beim 32B nachvollziehen.
Gruß. Martin

P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

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VW-Youngtimer
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Re: Passat Country

Beitrag von VW-Youngtimer »

Die 1980er und (mit Abstrichen) auch die 1990er Jahre können sicher als die große Ära der Sondermodelle bei Volkswagen bezeichnet werden. Nicht nur bei Passat, Golf und Polo gab es praktisch jährlich eine neue Variante, auch Nischenfahrzeuge wie Käfer (Special Bug, Aubergine, Samtroter Sonderkäfer usw.), Scirocco (GTS, Tropic, Scala etc.) und selbst der Jetta (Court, Beach, Strada usw.) waren in diversen Sonderausführungen erhältlich. Mal beschränkte man sich auf eine optisch kaum von den Serienmodellen zu unterscheidende Kombination beliebter Extras zum besonders günstigen Preis (am konsequentesten sicher in Form der jährlich wechselnden "Bestseller"-Modelle, siehe http://home.arcor.de/tilmangrund/geschi ... na_84.html), mal kreierte man mit relativ hohem Aufwand wirklich exklusive Sonderserien, die sich in Optik und Aussttattung deutlich von den Normalversionen abhoben - zu nennen wären hier aus meiner Sicht etwa der Fire & Ice oder der Edition One beim Golf 2, der White Cat beim Scirocco, der 84er Carat beim Passat oder später Harlekin und Colour Concept beim Polo 6N. Hier argumentierte Volkswagen fast immer auch mit einem Kundenvorteil preislicher Art, betonte gleichzeitig aber einen Aspekt, der in jener Epoche stark an Bedeutung gewonnen hatte: der Wunsch vieler Käufer nach Individualität, dem "Besonderen" eben. Diese "Einzigartigkeit" demonstrativ zur Schau zu tragen, war damals keine Schande - und zum möglichst exklusiv oder exotisch klingenden Namen passende Zierstreifen, Schriftzüge und Embleme als äußere Kennzeichen eines Sondermodells dementsprechend obligatorisch. Ähnliches lässt sich ja in der damaligen Mode beobachten - zumindest ließen sich so die prominenten BOSS, United Colors of Benetton oder Chiemsee Logos auf zeitgenössischen Kleidungsstücken erklären...

Nachdem Volkswagen zum Auslauf des Käfers erste zaghafte Experimente in Sachen Sondermodelle gewagt hatte - publikumswirksamer Auftakt war der "Weltmeister-Käfer" von 1972 mit speziellem Zertifikat und Plakette (!) für jeden Käufer - und in einer schwierigen Phase trotz ölkrisenbedingter Absatzflaute die Verkäufe vor dem Absturz ins Bodenlose bewahren konnte, nahm das Thema dann erst in den frühen 80er Jahren wieder Fahrt auf. Eigentlich kein Wunder, denn spätestens nach der ab 1975 einsetzenden Belebung des Marktes, die sich in den Folgejahren zum wahren Autoboom steigerte, verkauften sich die VW-Modelle der "neuen Generation" wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Sondermodelle brauchte es dazu nicht. Allenfalls vor Facelifts unternahm man eher halbherzige Versuche, den Absatz der alten Version durch eine Sonderausführung nochmals anzukurbeln - siehe den Passat LX oder den "Schwarz-weißen Scirocco", beide von 1977. Auch wenn ganze Modellreihen vor der Ablösung standen, half man mit Sondermodellen nach: 1980 mit einem weiteren Passat LX vor Einführung des 32B sowie Scirocco 1 CL und SL, 1981 mit Derby CL(S) und Polo LX - all diese Spezialausführungen blieben aber letztlich Randerscheinungen. Wirklich hohe Stückzahlen brachte erst das Modelljahr 1983, obwohl man das in dieser Form selbst in Wolfsburg vorher nicht erwartet hatte: Der Golf 1 ging in die letzte Runde, sein Nachfolger sollte im Herbst des Jahres das Zepter übernehmen. Dem 1974 präsentierten Ur-Golf war in Form des Opel Kadett D und des Ford Escort (1979 bzw. 1980 vorgestellt) mächtige Konkurrenz erwachsen, Maßnahmen zur Absatzförderung und -stützung also unumgänglich. Deshalb brachte Volkswagen im Frühjahr 1983 in kurzer Folge drei unterschiedlich positionierte Sondermodelle des Golf auf den Markt: Den sportlich-funktionalen LX, den sportlich-eleganten GX und last but not least das sportlich-exklusive "Sondermodell Golf GTI", heute allgemein als "Pirelli" bekannt. Sie alle waren preislich, optisch und ausstattungsseitig attraktive und sinnvolle Ergänzungen des bestehenden Modellprogramms und übertrafen die in sie gesetzten Erwartungen. Allein diese drei Varianten (und ihre Derivate für ausländische Märkte) wurden bis Herbst 1983 fast 100.000 Mal verkauft, sodass der ursprünglich vorgesehene Aktionszeitraum auf Drängen der Kunden und Händler sogar verlängert wurde. Das scheint ein echtes Aha-Erlebnis für die Marketingstrategen in Wolfsburg gewesen zu sein, denn ab diesem Zeitpunkt setzte die eingangs beschriebene Inflation an Sondermodellen ein, die erst Ende der 90er Jahre wieder abebben sollte. Die Zielsetzung war dabei jedoch durchaus unterschiedlich: Oft galt es, neue Zielgruppen anzusprechen - jüngere (z.B. Golf Match), sportliche (z.B. Polo SP), preisbewusste (z.B. Passat Country) oder zahlungskräftige (z.B. T3 Caravelle Carat) Käufer sollten mit speziell konfektionierten und beworbenen Modellen für die Marke Volkswagen gewonnen werden. Manchmal stellten Sondermodelle aber auch eine Reaktion auf neue Fahrzeuge der Konkurrenz dar (z.B. Pirelli GTI vs. Kadett GT/E). Und natürlich spielte die Stützung der Verkäufe zum Auslauf einer Baureihe weiter eine große Rolle (vgl. Passat Trophy und Trend ab 1987). Am Beispiel Scirocco lässt sich das HIER ab Seite 84 sehr schön nachlesen.

Im Großen und Ganzen hat das über Jahre wunderbar funktioniert und in Liebhaberkreisen gelten gerade die Sondermodelle als besonders sammelnswerte Stücke - man schaue sich nur die Preisentwicklung des Pirelli GTI in den letzten zehn Jahren an... Mich wundert das nicht, denn Volkswagen hat es in den Achtzigern und Neunzigern wirklich gut verstanden, mit diesen Varianten nicht nur sein Modellprogramm sinnvoll abzurunden, sondern auch den Zeitgeist einzufangen. Welches andere Automobil drückt das alpinweiße Lebensgefühl des Jahres 1985 (Wimbledon-Sieg von Boris Becker!) besser aus als ein Scirocco White Cat? Ist der Polo Harlekin nicht ein hervorragendes Dokument der kunterbunten, aber nicht immer ganz stilsicheren 90er Jahre?
Andererseits lässt sich auch der Mangel an spektakulären Sondermodellen seit der Jahrtausendwende aus dieser Perspektive deuten: So wie die Achtziger die große Zeit des Showtunings und der optisch eigenständigen Spezialversionen waren, so könnte man die 00er Jahre als Epoche der Konformität und Rationalität betrachten. Wenn der 11.9.2001 tatsächlich das Ende der "Spaßgesellschaft" markiert, erscheint das völlige Fehlen markanter Sondermodelle in den Folgejahren nur konsequent: Individualität ja, aber bitte nicht zu dick aufgetragen. Alufelgen oder spezielle Sitzbezüge in Verbindung mit einem dezenten Schriftzug schienen in diesen Jahren das höchste der Gefühle zu sein. Klar, dass so die Unterschiede verschwimmen und die "Tour", "Team", "Goal", "United", "Edition" oder wie auch immer benannten Modelle austauschbar werden. Das fand ich schon damals sehr schade und freue mich, dass mittlerweile offenbar wieder umgedacht wird: Mit dem Scirocco GTS oder Million, dem black up! und white up!, vor allem aber dem Beetle GSR belebt man in Wolfsburg allmählich eine gute Tradition wieder. Vielleicht gibt es ja eines Tages auch wieder einen Passat Carat - wer weiß...

Viele Grüße
Jörn
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Carat E Chris
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Re: Passat Country

Beitrag von Carat E Chris »

Hallo Christian (beerberlin) !
Ich weiß ja nicht ob das Thema Ersatz-Teile bei dir noch Aktuell ist, wenn ja schau dir doch mal die Fotos dieser Anzeige an !
Country-FLH
Der Beifahrersitz und das A.-Brett währe vielleicht interessant !

Gruß Chris :bye:
Passat Carat Stufe JS Autom. Bj.86
beerberlin
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Re: Passat Country

Beitrag von beerberlin »

Hallo Chris!

Danke für den Hinweis! Der Wagen steht schon eine Weile im autoscout, so günstig wie jetzt war er aber vorher nicht.
Das Thema Ersatzteile ist noch aktuell. Ich habe eben den Verkäufer kontaktiert, ob er auch Teile aus dem Auto verkauft. Mal eben eine Tour in die Niederlande ist bei mir aus Zeitgründen grad nicht drin. Und ich habe im Moment auch keinen Platz, um das Auto zu lagern.

Sollte sich den jemand wegen des Turbodieselmotors sichern wollen, melde ich schonmal Interesse an den countryspezifischen Teilen an.

Gruß
Christian
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Martin
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Re: Passat Country

Beitrag von Martin »

Hallo Christian,

kaufen, überführen, schlachten und mit dem Erlös aus den Schlachtteilen Deinen Aufbau finanzieren.

Das ist das Mittel der Wahl :idea1: .

Alleine mit einigen Karosserie-Anbauteilen (Frontspoiler, Seitenleisten, Heckspoiler) und dem Motor (wegen TD) hast Du den Kaufpreis schnell wieder drin. Alleine der GT-Heckspoiler bringt locker 'nen 100er bei ebay.

Und ganz ehrlich :?: Wenn ich an Stelle des Verkäufers den Wagen komplett anbieten würde und es fragt mich jemand nach dem Ausbau einzelner Teile, würde ich da nicht einmal drauf antworten.
Gruß. Martin

P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

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Carat E Chris
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Re: Passat Country

Beitrag von Carat E Chris »

Hey Leute,
ich schiebe den Thread noch mal nach vorne weil ich glaube
einen Country entdeckt zu haben ! Schwarze C und D Säule + schwarze Reling + das Sitzmuster, passt doch oder ? Nur der Preis :-k

Gruß Chris :bye:
Passat Carat Stufe JS Autom. Bj.86
Tilman
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Re: Passat Country

Beitrag von Tilman »

Oh ja, das sieht nach einem "Country" aus - geschwärzte Endspitzen hinten, allem Anschein nach überlackierter Radlauf und untere Türhälfte mindestens links hinten, falsche Huptasten und Lenkradmitte...: Ein stolzer Preis.
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troublemaker
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Re: Passat Country

Beitrag von troublemaker »

Ich könnte den anschauen wenn jemand den will...
Z28.310

Eve was here...
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Der Teilepool bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
beerberlin
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Re: Passat Country

Beitrag von beerberlin »

Hallo zusammen!

Das ist ein Country. Die schwarzen Anbauteile außen könnten auch auf einen auf vorfacelift getrimmten Facelift-Passat hindeuten, schwarze B- und C-Säulen und schwarze Dachreling waren beim Facelift nicht so selten. Aber die dort abgebildeten schwarz-weißen Sitzbezüge gabs nur im Country. Tilman hat Recht, der Besitzer muss ein anderes Lenkrad eingebaut haben, normalerweise ist da das Vierspeichenlenkrad vom Santana drin. Interessant, dass das noch kein "Marsrosa" sondern noch echtes Marsrot ist.
Die Laufleistung ist ein Traum, der TÜV ist frisch, lediglich die Überlackierungen an den Endspitzen und am Seitenteil und der Tür deuten auf (vielleicht sanierten?) Rost oder einen sanierten Heckschaden hin. Aber welcher 32B in unsaniertem Zustand ist da nicht zumindest etwas knusprig?
Der Preis ist zugegeben nicht ohne. Aber das scheint mir mittlerweile generell die Tendenz bei 32B zu sein.
Ich habe meinen silbernen Country, wenn dieser nicht so teuer wäre, könnte ich da nochmal schwach werden. Vielleicht bekomme ich irgendwann noch alle Farben zusammen ;-) Im Ernst: 5000 Euro sind auch mir, der wohl kaum wie ein anderer einen Narren an diesem Sondermodell gefressen hat, zu viel. Da stecke ich mein Geld lieber in meine schon vorhandenen 32B, die brauchen zum Erhalt auch ab und zu mal eine Zuwendung...

Aber wer genug übrig und Lust auf nen scheinbar gut erhaltenen Country hat...

Gruß
Christian
83er CL Variant DS topasgrün
84er Variant Country DS flashsilber