was ist unfallfrei?

[Realsyncro]

was ist unfallfrei?

Kann man ein Fahrzeug, das nach einem Unfall so in stand gesetzt wurden, dass alle beschädigten teile ausgetauscht wurden als "unfallfrei" bezeichnen? nehmen wir mal an, der stoßfänger war gerissen, und der kühler von unten zerstoßen. beides gewecshelt. dann ist doch das Fahrzeug eigendlich in einem mit unfallfrei vergleichbaren Zustand. oder sehe ich das falsch?

ich meine klar, aus dem rein rechtlichen standpunkt dürfte es wohl so ausschauen, dass das Fahrzeug einen Unfall hatte, also nicht mehr unfallfrei ist. aber was wäre jetzt, wenn ich beim verkauf jetzt einfach weder sage, unfallfrei, noch sage, dass es einen unfall hatte. ich denke, wenn das fahrzeug fachgerecht in stand gesetzt wurde, bin ich doch eigendlich nicht verpflichtet, einem Käufer das direkt auf die Nase zu binden. es sei denn natürlich, der Käufer fragt....

oder wie seht ihr das?

gruss, martin

[Hanswurschd]

Dann sagst du dem Käufer dass der Wagen einen Unfall hatte, und der Schaden sachgemäß instandgesetzt wurde. Dies wiederum belegst du mit Rechnungen aus der Karosseriewerkstatt (denn ich denke nicht dass du den Schaden selbst fachmännisch instadsetzen kannst, da Richtbank bzw. passendes Werkzeug fehlt), und/oder Fotos vom Schaden und dem Reperaturverlauf. Nur dann kannst du den Wagen mit gutem Gewissen als unfallfrei verkaufen und es kann dir keiner an den Karren fahren.
Grüße
Benny

[Roman]

Du musst eigentlich dem Käufer sagen, das der Wagen einen Unfall hatte.
Sonst kann er den Kauf u.U. wegen eines verschwiegenen Mangels (dem Unfallschaden) zurückgeben, und das bis zu 1 Jahr nach Kauf!
Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schaden fachmännisch repariert wurde oder nicht.
Bei verschwiegenen Mängeln bist du auch bei Privatverkäufen nicht aus der Sachmängelhaftung raus!

Und solche Klauseln wie "Gekauft wie besehen" o.Ä. schützen davor auch nicht.

Grüße
Roman

[Harryj19]

Aus eigener, leidvoller Erfahrung kann ich nur sagen: Gib auch kleine Schäden, z.b. Lackarbeiten nach Parkrempler, Smartrepair, Felgenaufbereitung usw an. Ich habe Autos bis ca 2000€ immer per Handschlag oder Kurzkaufvertrag (bessere Quittung) verkauft. Das ging solange gut bis ich an einen Arschlochkäufer geraten bin. Ich hatte einen wirklich guten Golf 3 Kombi an der Front wegen Steinschlag neu lackieren lassen und den Scheinwerfer gewechselt. Ein KFZ Mechaniker kaufte das Auto für seine Schwester und meldete sich nach einem 1/2 Jahr. Er wolle 500 € vom Kaufpreis zurück da der Wagen einen Unfallschaden habe. Sie haben am Golf den Kühler wechseln müssen und festgestellt das die Frontmaske eingerissen ist und ein Stück fehle. Mein Angebot, eine gebrauchte Frontmaske + 150€ für die Einbaukosten wurden abgelehnt und der Anwalt eingeschaltet. Mit viel Glück konnte ich diesen davon überzeugen das ich den Wagen zurück nehmen konnte. =D> Finanzielle Nachteile sind mir zum Glück erspart geblieben und eine kostenlosen Unterweisung in die Haftung beim Gebrauchtwagenkauf habe ich auch bekommen.
Fazit: Kaufverträge sind da um ausgefüllt zu werden. ich habe keine Bock wegen so einem Scheiss mir ne Vorstafe abzuholen.

[Kultkombi]

Als "Unfall" ist im Zweifelsfall jegliche äußere Einwirkung zu werten, welche nicht unter "normaler Verschleiß" oder "Naturkatastrophe" läuft.
Somit ist euer Auto schon nicht mehr "unfallfrei", wenn euch irgend ein Blödmann die Antenne abreißt oder ein Steinschlag die WSS zerstört.
Das Wort "Unfallfrei" streicht ihr also am besten komplett aus eurem Wortschatz (oder zumindest euren Kaufverträgen).

Quelle (eine von vielen)

[passatpöni]

Oder du wälzt es auf andere Vorbesitzer ab und spielst die Unschuld vom Land,so wie es mir schon mit vielen Autos ging.
"Unfallfreie" Karre gekauft und nach geraumer Zeit festgestellt das die niemals ohne Einschläge alt geworden ist!
Allerdings fange ich nicht wegen Peanuts bei nem Auto das über zehn Jahre alt ist und nix gekostet hat an später den Anwalt zu bemühen,bin halt kein Arschlochkäufer!
Wenn ich nen Gebrauchten weiterverkaufe weise ich den Käufer schon automatisch drauf hin das ich keine Garantie für eventuelle Vorschäden gebe.
Dafür sieht der sich die Karre ja an.Woher soll ich bei nem 16 Jahre alten Golf wissen ob der ein halbes Jahr nach Erstzulassung mal ne neue Stoßstange brauchte?
Ich zerlege das Teil ja auch nicht bevor ich es verkaufe bis auf die letzte Schraube. Man sollte das aber auf jeden Fall erwähnen und den Käufer auch schriftlich drauf hinweisen.Als Privatverkäufer bist du ja kein KFZ-Sachverständiger.
Solltest du ein Auto verhökern das links abbiegt wenn man das Lenkrad loslässt würde ich da schon was zu sagen....
Den Ärger,wie schon oben angedeutet braucht kein Mensch,schon garnicht wenn später noch jemand draufgeht oder so!
Ehrlich währt am längsten,auch wenn andere das anders sehen.

[Merlin6000]

Es ist doch soooo einfach, man gibt unaufgefordert alles an was einem bekannt ist und vermerkt das im Vertrag

[passatpöni]

Genau!

[Realsyncro]

theretisch habt ihr ja alle irgendwo recht. nur eine hypothetische frage stelle ich mir gerade: wenn, wie roman so schön von der Mängelhaftung schreibt, dann stellt sich für mich die frage, wenn der Mangel sachgerecht beseitigt wurde, wo ist er dann? sprich was gibts da zu haften...

ganz unter uns: einem Schraubenzähler, der (wie auch immer) als Mangel sieht, wenn ein stoßstangenträgerhorn neu gemacht wurde, weil es krumm war, würde ich davon abraten, einen gebrauchtwagen zu kaufen....

und wenn man mal ganz offen ist, schon rein statisch, hatte JEDER 32 B und JEDER 32er so wie so bereits mindestens einen Unfallschaden, sofern man kleine schrammen z.b. mit rein rechnet... daher würde ich, wäre ich schraubenzähler, wenn ich denn unbedingt ein solches fahrzeug kaufen wollte, wohl erst mal 3 wochen damit zubringen, die Historie des Fahrueuges LÜCKENLOS zu überprüfen. d.h. erst mal mit einem Colorimeter genau ausmessen, ob der Lackton noch orginal ist, dann mit einem Lackdickentestgerät die Schicktdicke des lackes an allen neuralgischen Stellen untersuchen. außerdem natürlich in jeden Hohlraum kriechen, nach falten und dellen und ausgetauschten teilen suchen, am besten noch in allen lokalen Werkstätten anrufen, und nachfragen, wann, wer was an dem fahrzeug gemacht hat...

lg, Martin

[Roman]

Bagatellschäden muß man nicht angeben.
Als Bagatellschäden gelten solche Sachen wie Schrammen im Lack oder kleine Dellen, die per Smartrepair ausgedrückt wurden etc.
Aber nicht Schäden, bei denen Blechteile etc. ausgetauscht wurden.

Grüße
Roman