Anlasser, Elektrik und kein Ende

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
bewo
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Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von bewo »

hallo
mein Sommerpassat (MKB RL, EZ 1987, 1,6 l,53KW), den ich im Winter eigentlich alle 2-3Wochen um den Block bewege, geht nicht mehr an. Die Elektrik war milde gesagt nach Feuchteeinbruch etwas durcheinander. Nach Austausch der ZE funktionieren Licht, Blinker, etc. wieder, es gibt aber immer noch seltsame Zuckungen des Drehzahlnmessers beim versuchten Start (das Teil geht bis auf 3000 hoch, ohne das der Motor läuft oder der Anlasser dreht).

Da der alte Anlasser nicht mal mehr geklackert hat, habe ich einen vom Schrott eingebaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Bohrungen für die drei Halteschrauben bei dem "neuen" Anlasser offensichtlich größer sind, so dass ich mit Muttern gegenbefestigen musste.Der "neue" Anlasser klackert zwar (ist auch Strom auf dem schwarz-roten Kabel), dreht aber auch nicht. Zudem fiel mir bei Ausbau des alten Anlassers eine Hülse entgegen, die ich beim Einbau des "neuen" Anlasssers einfach vorne drauf gesteckt habe.
Meine Fragen nun:
Kann man diese Hülsen einfach umstecken?
Gibt es da doch Unterschiede in den Anlassern zwischen 1,6 und 1,8 l ?
Kann man einen Audi B4 - Anlasser einbauen?
Und wie zum Teufel kriege ich die Kiste wieder an, bevor sie endgültig fest friert?
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Manni
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von Manni »

Hi,
die kleine Hülse, vermutl. aus Kupfer gehört ins Getriebegehäuse engeschlagen.
Mach sie bitte neu und hole dir auch den passenden Starter. Wenn der nicht wirklich passt verkantet der sich blos und dreht
deshalb nicht.

Elektrikprobleme sind schwierig zu lokalisieren wenn man nicht vor ort ist.
Zuerst die bekannten Themen wie Massestern und Masseband am Motor prüfen.
Batteriepole nachziehen/reinigen usw.

Gruß Manni
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WinfriedB
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von WinfriedB »

Mechanisch sind die 4-Zyl. 4-Gang- bzw. Automatik-Anlasser alle austauschbar. An meinem YP-Motor ist der Anlasser auch mit Schrauben und Muttern befestigt. Unterschiede zwischen 1,6l- und 1,8l-Anlasser könnte die Anlasserleistung sein, m.W. gibt es da zwei oder drei verschiedene, wobei die Diesels die stärksten Anlasser (ca. 1,4kW) haben.

Wie bereits von anderen erwähnt, sollte die Messinghülse preß im Getriebegehäuse sitzen. Dort sollte sie auch eingesetzt werden, schmieren mit MOS2-Fett nicht vergessen. Ist sie abgenudelt, sollte man sie ersetzen (bei vielen Austausch-Anlassern wird sie gleich mitgeliefert).

Wenn keiner der beiden Anlasser richtig tut, liegts eher wohl nicht an den Anlassern. Verdächtig ist immer der Stromkreis des Anlassermagneten, der über lange Kabel, einige Steckverbinder und das Zündschloß läuft. Mag sein, daß am Magneten Strom ankommt, die Frage ist, wie hoch die Spannung direkt am Magnet beim Anlassen noch ist. Je nachdem tut sich gar nichts oder es klackert und der Anlasser dreht nicht. Abhilfe schafft ein Entlastungsrelais, das kostet an Material ca. 10EUR + 30min Arbeit. Wenns nichts nützt, dann schadet es wenigstens nicht.
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von bewo »

Hallo

vielen Dank - muss aber doch noch mal nachfragen:

Erst noch ein Nachtrag: Im Sommer hatte der alte Anlasser schon Probleme beim ersten Start am Tag. Da kam er nur langsam in die Gänge.
War er erst mal warmgefahren, startete er sofort ohne Probleme. In der Werkstatt hat mein Schtrauber dann diese Hülse neu eingeseztzt, die jetzt beim Ausbau einfach rausgefallen ist. Wenn ich den ausgebauten Anlasser jetzt mit der Hand drehe, fühlt er sich schon ein wenig schwergängig an.

Zu euren Tips:

1. "Massestern und Masseband am Motor prüfen, Batteriepole nachziehen/reinigen usw." - Masseband von Baterrie an Masse erst im Sommer neu gemacht, da Anlasser kalt schwergängig war, warm aber super gestartet hat. (s.u.) Massestern??? - meinst Du das Teil neben der ZE oder gibt es noch andere?

2. "sollte die Messinghülse preß im Getriebegehäuse sitzen. Dort sollte sie auch eingesetzt werden, schmieren mit MOS2-Fett nicht vergessen" - Was heißt eingesetzt? einfach reinstecken???

"die Frage ist, wie hoch die Spannung direkt am Magnet beim Anlassen noch ist. Je nachdem tut sich gar nichts oder es klackert und der Anlasser dreht nicht. Abhilfe schafft ein Entlastungsrelais, das kostet an Material ca. 10EUR + 30min Arbeit. Wenns nichts nützt, dann schadet es wenigstens nicht."

Was heißt Entlastungsrelais? Ich dachte, der Anlasser läuft nicht über ZE/Sicherung? Wie und wo soll das Teil rein?

Viele Grüße

bewo
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von WinfriedB »

bewo hat geschrieben: War er erst mal warmgefahren, startete er sofort ohne Probleme. In der Werkstatt hat mein Schtrauber dann diese Hülse neu eingeseztzt, die jetzt beim Ausbau einfach rausgefallen ist. Wenn ich den ausgebauten Anlasser jetzt mit der Hand drehe, fühlt er sich schon ein wenig schwergängig an.
Normalerweise sollte man den Anlasser in ausgebautem Zustand gar nicht drehen, er hat kein vorderes Wellenlager (das wird durch die Messinghülse im Getriebegehäuse gebildet). Der Anker baumelt dann relativ lose im Gehäuse rum und man weiß nie wo er anstößt. Daher ist ein solcher Test in ausgebautem Zustand wenig sinnvoll. Ich hab die Hülse selber noch nicht ausgebaut, aber in sämtlichen Rep.anleitungen steht drin, daß sie fest sitzen soll, manchmal gibt es leichte Probleme, eine abgenudelte Hülse rauszupulen. Wenn sie so locker sitzt wie bei dir, wäre es denkbar, daß sie verrutscht und der Anlasser dann im Führungslager schlackert, das kann natürlich auch zu allen möglichen Problemen führen.
bewo hat geschrieben: Was heißt Entlastungsrelais? Ich dachte, der Anlasser läuft nicht über ZE/Sicherung? Wie und wo soll das Teil rein?
Ich würde dir empfehlen, dich ein wenig mit der Lage des Anlassers und seines Magneten in der Kfz-Elektrik allgemein und der des 32b im besonderen (da gibt es eigentlich keine Besonderheiten, ist alles standardmäßig aufgebaut) zu beschäftigen. Daß das Problem was mit der ZE zu tun hat, glaube ich allerdings weniger. Die Masseverbindungen der Batterie zur Karosse und zum Motorblock spielen da schon eher eine Rolle.

Normalerweise läuft der Strom für den AnlasserMAGNETEN (nicht der für den Anlasser selbst) von der Batterie zum Zündschloß (beim Automatik noch übern Schalter im Wählhebel), von da wieder in den Motorraum. Das Kabel verläuft vor der Batterie und hat da noch einen Steckverbinder.

Das Entlastungsrelais wird so eingebaut, daß es den Strom direkt von der Batterie bekommt (Kl. 30 an Batterie). An den Schaltkontakt (Kl. 87) wird dann das Kabel zum Magneten angeschlossen. Das nun frei baumelnde Kabelstück vom Zündschloß kommt an den einen Spulenanschluß (Kl. 85), der andere (Kl. 86) wird mit Masse verbunden. Dann liegen zwischen Batterie und Magnet nicht mehr einige Meter Kabel mit div. Steckverbindern und Kontakten, sondern ein viel kürzeres Kabel und ein Relaiskontakt. Dadurch kriegt der Anlassermagnet volle Spannung und den richtigen Kawumm, um richtig durchzuziehen und die Kontakte des Anlasseranschlusses zu schließen.
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von bewo »

hallo und vielen dank

musste ich erst mal verdauen, werde ich aber probieren! Da ich outdoor-schrauber bin, kann das aber noch dauern.

noch eine Frage: wenn ich direkt bspw. mit Starthilfekabel Saft auf den Anlasser (Schraube unter der Befestigung für Kabel von Batterie) gebe, startet er dann nicht auch durch? Ich müsste die Kiste mal dringend ans Laufen kriegen (ist jetzt seit Ende Dezember nicht mehr an gewesen).

Gruß
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von bewo »

hallo

noch was vergessen: Wie kriege ich diese Hülse fest? Einfach reinstecken?
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von OST »

Auf dem dicken Kabel am Anlasser ist ständig Strom. Nicht nur beim Starten! Du mußt den Magnetschalter aktivieren (dünnes Kabel), er schaltet den Anlasser ein.
Die Buchse wird nur reingeschlagen. Wenn sie nicht mehr vernüftigt hält, dann ist wahrscheinlich die Bohrung im Getriebe bereits verschlissen.....
Deswegen habe ich schon Getriebe getauscht.
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von WinfriedB »

Wenn du den Anlasser mit einem Kabel von der Batterie zum Anschluß des Magnetschalters zum Durchdrehen bringst, dann liegt der Fehler im Stromkreis des Magneten und ein Entlastungsrelais wird mit ziemlicher Sicherheit helfen.

Die Hülse sollte normalerweise preß sitzen, tut sie es nicht, stimmen der Außendurchmesser der Hülse oder der Durchmesser der Aufnahmebohrung nicht. Evtl. könnte man sie mit einem Loctite-Kleber einkleben, die Frage ist, wie lange das in hitze- und ölbeaufschlagter Umgebung hält.

Wenns kein Automatik ist, kannst du die Karre auch immer noch anschleppen bzw. anschieben.
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Re: Anlasser, Elektrik und kein Ende

Beitrag von bewo »

Sehn wier mal!
Werde die tage mal wieder loslegen, wird ja endlich warm!
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