Wenn ein Tacho bei der Geschwindigkeitsanzeige so extrem voreilt kann es nur am Tacho selber liegen. Zu unterscheiden ist hier aber noch zwischen der Wegstrecken- und der Geschwindigkeitsanzeige.
Die Wegstreckenanzeige ist von der Straße bis zur Zahlenrolle sozusagen eine feste mechanische Verbindung bei der es keinen Schlupf geben kann. Alles wird über Zahnräder und Wellen übertragen.
Anders ist das bei der Geschwindigkeitsanzeige. Die Tachonadel wird hier durch ein Magnetfeld bzw. induzierte Wirbelströme bewegt. In der Regel treibt die Tachowelle einen Magneten an, der sich dann innerhalb einer Aludose bewegt auf der der Zeiger sitzt. Je schneller der Magnet dreht desto mehr wird die Nadel mitgenommen.
Hier gibt es alo keine dirkrete mechanische Verbindung.
OST
Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Moin,
der Tacho lässt sich durchaus einstellen, habs bei 3 Stück gemacht. Geht der Tacho nicht allzuviel vor kann man das mit der Feder kompensieren indem man die Nadel neu aufsetzt. Für solche Tachos die bei echten 120km/h schon über 150km/h zeigen (war bei mir der Fall) nervt das gewaltig. Es ist natürlich ein wenig Zeit und geschick von Nöten das hinzubekommen. Schaut euch mal die Lagerung der Tachonadelachse an(Kilometerzählwerk abbauen). Einstellbar in der Höhe durch Nuanchen der Mitnehmerglocke. d.h. Ein Hauch höher muss sie vom Magneten weg. Testaufbau: Feststellung der Abweichung bei ca. 120km/h durch Navi. diese Differenz gilt es ja hinzubekommen. Nehmt eine alte Tachowelle, eine elektronische Bohrmaschine und lasst den Tacho auf 120 anzeigen. Jetzt habt ihr das in den Händen es so zu justieren wie das Navi die Differenz anzeigt hat. Dies ist KEINE Reparaturanleitung sondern lediglich ein Tip...will ja nicht verantwortlich sein wenn jemand aus seinem Tacho ne Eieruhr bastelt
Gruß Carsten
der Tacho lässt sich durchaus einstellen, habs bei 3 Stück gemacht. Geht der Tacho nicht allzuviel vor kann man das mit der Feder kompensieren indem man die Nadel neu aufsetzt. Für solche Tachos die bei echten 120km/h schon über 150km/h zeigen (war bei mir der Fall) nervt das gewaltig. Es ist natürlich ein wenig Zeit und geschick von Nöten das hinzubekommen. Schaut euch mal die Lagerung der Tachonadelachse an(Kilometerzählwerk abbauen). Einstellbar in der Höhe durch Nuanchen der Mitnehmerglocke. d.h. Ein Hauch höher muss sie vom Magneten weg. Testaufbau: Feststellung der Abweichung bei ca. 120km/h durch Navi. diese Differenz gilt es ja hinzubekommen. Nehmt eine alte Tachowelle, eine elektronische Bohrmaschine und lasst den Tacho auf 120 anzeigen. Jetzt habt ihr das in den Händen es so zu justieren wie das Navi die Differenz anzeigt hat. Dies ist KEINE Reparaturanleitung sondern lediglich ein Tip...will ja nicht verantwortlich sein wenn jemand aus seinem Tacho ne Eieruhr bastelt
Gruß Carsten
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Im Übrigen:
Auch bei Neufahrzeugen wird ein Tacho nie genau gehen, da die Tachowelle/der Tachogeber ja mechanisch mit den Rädern verbunden ist.
Es wird im Prinzip gar nicht die Geschwindigkeit gemessen, sondern die Umdrehungszahl der Räder.
Nun ist es aber so, das bei gleicher Geschwindigkeit ein Rad mit kleinerem Durchmesser eine höhere Drehzahl hat.
Und das gibts bei jedem fahrzeug.
Zum einen weisen die Reifen selbst kleine Fertigungstoleranzen auf, zum anderen wird der Reifendurchmesser mit steigender Laufleistung kleiner, da ja das Profil abgenutzt wird.
Hinzu kommen Unterschiede im Abrollumfang durch falschen Luftdruck.
All diese Dinge müssen berücksichtigt werden.
Und deshalb darf ein Tacho auch zu viel anzeigen.
Grüße
Roman
Auch bei Neufahrzeugen wird ein Tacho nie genau gehen, da die Tachowelle/der Tachogeber ja mechanisch mit den Rädern verbunden ist.
Es wird im Prinzip gar nicht die Geschwindigkeit gemessen, sondern die Umdrehungszahl der Räder.
Nun ist es aber so, das bei gleicher Geschwindigkeit ein Rad mit kleinerem Durchmesser eine höhere Drehzahl hat.
Und das gibts bei jedem fahrzeug.
Zum einen weisen die Reifen selbst kleine Fertigungstoleranzen auf, zum anderen wird der Reifendurchmesser mit steigender Laufleistung kleiner, da ja das Profil abgenutzt wird.
Hinzu kommen Unterschiede im Abrollumfang durch falschen Luftdruck.
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Ich habe mich ne Zeitlang mit Kfz-Meßtechnik beschäftigt. Wir haben damals ein Meßdatenerfassungssystem für Kfz gebaut. Wegstreckenmessung erfolgte üblicherweise über an der Radnabe angebrachte Drehgeber (Kfz-Elektronik mit Wegstreckensignal gab es damals noch kaum). Wir haben unser Gerät auf einer mehrere hundert Meter langen laservermessenen Strecke justiert. Die Wegstreckenmessung variierte je nach Fahrgeschwindigkeit, da sich die Reifen bei höherer Geschwindigkeit durch die Zentrifugalkraft "aufblähen". Damit gibt es auch noch einen zusätzlichen Fehler bei der Geschw.messung.
Als Alternative gab es noch einen Sensor mit Oberflächenerkennung von Leitz (ähnlich den heutigen Laser-Mäusen - ist aber schon über 20 Jahre her), der hat wirklich die genaue Fahrstrecke gemessen.
Übrigens sind die zulässigen Reifengrößen i.d.R. so abgestimmt, daß sich innerhalb der Fehlergrenzen der gleiche Abrollumfang der Reifen ergibt.
Als Alternative gab es noch einen Sensor mit Oberflächenerkennung von Leitz (ähnlich den heutigen Laser-Mäusen - ist aber schon über 20 Jahre her), der hat wirklich die genaue Fahrstrecke gemessen.
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
@ Tilman
Das ist bei meinem 1983er Diesel genauso. Echte 70 km/h gleich 100 km/h angezeigt, echte 100 km/h gleich 140 km/h angezeigt. Interessant dabei ist, das der Kilometerzähler super genau ist!
Das ist bei meinem 1983er Diesel genauso. Echte 70 km/h gleich 100 km/h angezeigt, echte 100 km/h gleich 140 km/h angezeigt. Interessant dabei ist, das der Kilometerzähler super genau ist!
Zuletzt geändert von Igor am Mi 12. Sep 2012, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Das ist kein Wunder. Der km-Zähler ist formschlüssig (über Zahnrad- und Schneckengetriebe) mit der Tachowelle gekoppelt und folgt dieser zwangsweise, das Übersetzungsverhältnis ist festgelegt und ändert sich auch nicht.
Bei der Tachoanzeige ist das, wie schon von anderen gesagt, anders. Hier ist es eine Art magn. Wirbelstromkupplung mit starkem Schlupf. Da spielen sowohl die Stärke der Kopplung (= Eintauchen des Drehmagneten in den Alu-Topf) als auch die Rückstellkräfte (= Spiralfeder) ne Rolle und letztendlich auch die Position des Zeigers (= mechanische Nullpunkteinstellung).
Bei der Tachoanzeige ist das, wie schon von anderen gesagt, anders. Hier ist es eine Art magn. Wirbelstromkupplung mit starkem Schlupf. Da spielen sowohl die Stärke der Kopplung (= Eintauchen des Drehmagneten in den Alu-Topf) als auch die Rückstellkräfte (= Spiralfeder) ne Rolle und letztendlich auch die Position des Zeigers (= mechanische Nullpunkteinstellung).
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Ah, das ist eine gute Erklärung. Dann wird vielleicht die Rückstellfeder von den Vibrationen des Diesel zermürbt (schwingende Tachonadel o.ä.).
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Das glaube ich nicht, Rückstellspiralfedern ermüden nicht, solange sie im elastischen Bereich betrieben werden. Unruhfedern von Uhren halten -zigtausend Schwingungen PRO STUNDE aus.
Eine Erklärung,warum Tachos im Lauf der Zeit eher vor- als nacheilen, habe ich allerdings auch nicht, bin da auch nicht der Spezi.
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Holen wir den alten Beitrag noch mal hoch:
ich bin der Meinung, daß damals in den 80-er Jahren ein Werkfehler war.
Bei meinem Unfall-Vari war damals so ab ca. 1988 diese Voreilung auch. Sie war so extrem, daß bei Vollgas die Tachonadel an der Tageskilometerrückstellnadel (welch ein Wort) anstoß.
Ich ließ damals den Tacho bei einem Tachodienst reparieren. So wurde auch der Kilometerstand nicht manipuliert. Worüber ich die letzten Jahre froh war.
Und ich kann mich erinnern, daß viele 32B Fahrer in der Werkstatt einen neuen Tacho einbauen ließen. da fing der Kilometerzähler wieder mit "0" an.
Tilman hat geschrieben: Ich will einfach die Ursache kennen, verflixt nochmal...
Hallo miteinander,WinfriedB hat geschrieben: Eine Erklärung,warum Tachos im Lauf der Zeit eher vor- als nacheilen, habe ich allerdings auch nicht, bin da auch nicht der Spezi.
ich bin der Meinung, daß damals in den 80-er Jahren ein Werkfehler war.
Bei meinem Unfall-Vari war damals so ab ca. 1988 diese Voreilung auch. Sie war so extrem, daß bei Vollgas die Tachonadel an der Tageskilometerrückstellnadel (welch ein Wort) anstoß.
Ich ließ damals den Tacho bei einem Tachodienst reparieren. So wurde auch der Kilometerstand nicht manipuliert. Worüber ich die letzten Jahre froh war.
Und ich kann mich erinnern, daß viele 32B Fahrer in der Werkstatt einen neuen Tacho einbauen ließen. da fing der Kilometerzähler wieder mit "0" an.
MfG
Günter
1956 Warszawa M20
1983 Passat GL Coupe
2016 Passat GLS Anhänger
1985 Passat Variant CL TD , 466 338 km Erstbesitzer (TOT)
1994 Astra F Cabrio Bertone
2000 Passat 3B Var PD
1968 MZ TS 250
1950 NSU Fox
199? Fahrrad (in seltener Benutzung)
Günter
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Re: Erklärung zur Wegstreckenzahl benötigt.
Ach ja, da war ja noch was... - danke an alle Tippgeber und Vermutenden.
@Günther: "Werkfehler" ist prinzipiell natürlich möglich - das halte ich aber deswegen als Begründung für hinterfragenswert, weil das Phänomen eben nur vom Diesel bekannt ist. Bei den Tachos wird allerdings nicht zwischen Diesel und Benziner unterschieden: Dies passierte erst beim Kombiinstrument, in das für Diesel und Vierzylinder-Benziner (75/85PS) identische Tachos eingebaut wurden...
Grüße
Tilman
Ich denke, das kommt der Sache sehr nahe. Hatte nicht jemand hier von dieselspezifischen Vibrationen und ihren Folgen für den Tacho bzw. die Lagerung der Anzeigenadel geschrieben? Den Beitrag finde ich nicht mehr (editiert?), es klang aber durchaus logisch und wäre eine Erklärung, warum es eben beim Benziner nicht auftritt. Ich werde jetzt nicht meine Tachos zerlegen - falls jemand Erfolg hat, wäre es interessant, mehr davon zu hören.Schraub den Passat hat geschrieben:(...)Schaut euch mal die Lagerung der Tachonadelachse an(Kilometerzählwerk abbauen). Einstellbar in der Höhe durch Nuanchen der Mitnehmerglocke. d.h. Ein Hauch höher muss sie vom Magneten weg.
@Günther: "Werkfehler" ist prinzipiell natürlich möglich - das halte ich aber deswegen als Begründung für hinterfragenswert, weil das Phänomen eben nur vom Diesel bekannt ist. Bei den Tachos wird allerdings nicht zwischen Diesel und Benziner unterschieden: Dies passierte erst beim Kombiinstrument, in das für Diesel und Vierzylinder-Benziner (75/85PS) identische Tachos eingebaut wurden...
Grüße
Tilman