Passat springt nicht mehr an, VW hat auf Anhieb keine Lösung

[newbie0815]

Hallo zusammen,

vorab: ich habe bereits mit google und der Forensuche geforscht und leider nichts zu meinem Problem gefunden.
Daher starte ich hier ein eigenes Thema mit meinem etwas komplizierteren Problem, in der Hoffnung auf Hilfe.

Problembeschreibung:
Mein Passat 3B (Daten siehe Signatur) springt nicht mehr an. Ich stieg morgens ein, drehte den Schlüssel: Anlasser dreht nicht.
So viel weiß ich schon:
1. Es ist nicht die Batterie (neu und Spannung passt),
2. Es ist nicht der Anlasser (bereits probeweise getauscht gegen neuen Anlasser, der auf Funktion überprüft wurde),
3. Es ist nicht der Zündanlass-Schalter (wurde bereits nach Forenanleitung überbrückt, Fehler besteht weiter; oder sollte ich ihn trotzdem mal wechseln, sofern das Überbrücken nicht aussagefähig ist?!)

Beim Anmachen der Zündung gehen alle Lichter ganz normal an, nachdem das Vorglüh-Symbol aus ist und ich den Schlüssel zum Starten drehe, hört man ein Klacken im Motorraum (wohl der Magnetschalter des Anlassers?) und dann gehen alle Lichter aus, solange man den Schlüssel in der "Anlass-Position" hält. Außer dem Klacken im Motorraum hört man nichts und es passiert auch nichts.
Lässt man den Schlüssel wieder in die normale Position zurück, gehen die Lichter wieder normal an.

Ich habe in einem Forum gelesen, dass es am Zündschloss liegen könnte. Also nicht am Zündanlass-Schalter, sondern am Schloss selbst, da der Schlüssel beim Drehen den Anlassschalter nicht "mitgenommen" hätte. Wenn man den Schalter aber überbrückt, spielt das dann eine Rolle mit dem Schlüssel?!

Da wir die o. g. Dinge wohl ausschließen können und uns selbst nicht mehr helfen konnten, wendeten wir uns an die VW-Werkstatt (Auto anrollen lassen und dann in die Werkstatt gefahren).
Deren Einschätzung: Massefehler.
Also Massekabel (vorne rechts in Fahrtrichtung unten im Motorraum - in der Nähe des Anlassers) direkt in der Werkstatt überprüft (überbrückt usw.): alles ok.

VW wusste daraufhin auch nicht weiter!
Sie müssten selbst alle Kabel auf Funktion überprüfen, um herauszufinden, wo der Fehler liegt.
Kostenpunkt: mind. 300 €. Grundsätzlich ja akzeptabel, allerdings möchte ich ungern 300 € in ein Auto hängen, bei dem das mit Sicherheit nicht der letzte Defekt in näherer Zukunft sein wird und das nur noch knapp 1100 € laut Schwacke wert ist. Zudem will ich es sowieso nur noch ca. ein Jahr fahren.
Leider bin ich aber noch Student und eben dieses eine Jahr noch aufs Auto angewiesen.
Daher muss irgendeine Lösung her.

Ich hoffe, irgendwer hat eine Idee, wo genau der Fehler liegen kann bzw. hat das gleiche Problem vielleicht selbst gehabt.
Wie bereits erwähnt, habe ich zwar viele Themen zu Passis, die nicht anspringen, gelesen. Allerdings war das Problem immer eines der oben genannten, die ich ja ausschließen kann.

Folglich müsste es also entweder ein Kabelbruch sein oder eben doch ein Massefehler (???). Ggf. an einem anderen Kabel, falls es noch eins gibt, außer dem, das wir überprüft haben. Es könnten natürlich auch andere Fehler sein (wohl eher elektrischer Natur), mehr kann ich nicht sagen, da ich leider nicht genug Fachwissen habe.
Jetzt seid ihr dran.

In der Hoffnung auf Hilfe,
liebe Grüße
Jan

[schmidtla]

Hallo Jan,

erst einmal herzlich Willkommen im Forum der Passat-Kartei und danke für deine Anmeldung. Doch leider bist du hier im Forum von 32er, 33er und 32b-Fahrern gelandet. Das heißt, für Passat´s von Baujahr 1973 bis März 1988.

Doch du hast Glück, denn hier gibt es Einige, die einen 3b oder 3bg als Alltags- oder Winterauto fahren und auch einige VWler, die Ahnung haben und dir vielleicht weiterhelfen können. Ich kann es leider nicht, sondern kann dir nur den Hinweis geben, das du etwas Verkehrt bist.

Viele Grüße,

schmidtla

[Manni]

Hi,
ohne prüfarbeiten ins baue hinein zu arbeiten ist nicht ganz Zielführend.

Von deiner Beschreibung her kann es ja eigentlich wirklich nur ein Massekabel bzw ein Pluskabel sein das zum Starter geht und eine schlechte Verbindung hat.
Wurde die Batterie mal einem Belastungstest unterzogen?
Nicht nur son Elekrtoniktester mit dünnen Kabeln, sondern was mit Daumendicken Kabel und einem echten Wiederstand.
Spannung messen reicht nicht.

Sind die Batteriepole fest? Evtl. mal lösen, bewegen und wieder festziehen.

Das Massekabel welches von der Batterie kommt am Rahmen oder wo es auch immer hingeht mal abschrauben bzw überbrücken vom Pol auf den Motorblock.

Auch das Pluskabel welches zum Starter geht kann innen oxidiert sein.

Wie verhällt sich die Spannung an der Batterie beim Startversuch? wie am Starter?

Gruß Manni

[WinfriedB]

Wie eifrige Foren-Leser wissen, hatte ich auch schon Anlasserprobleme...

Ich würde folgendermaßen vorgehen:

1. Batteriespannung beim Anlassen messen. Daß alle Lichter ausgehen, ist zumindest beim 32b normal, da beim Anlassen über ein Relais praktisch alles andere abgeschaltet wird. Liegt die Batteriespannung signifikant unter 12V - raus damit. Die billigsten Batterien mit 5 Jahren Garantie gibts bei Praktiker. Spannung auch zwischen Batterie-Plus und Motorblock messen. Gibts zwischen beiden Werten (immer beim Anlassen messen) größere Unterschiede -> Kabel- oder Masseproblem.

2. Auch beim 3b sollten ein dünnes und ein dickes Kabel zum Anlasser gehen. Beim 32b läßt sich das dünne Kabel in der Nähe der Batterie auftrennen (Steckverbinder). Wenn das beiim 3b ähnlich ist: dieses Kabel zum Anlasser direkt mit Pluspol der Batterie verbinden. Wenn der Magnetschalter jetzt nicht nur klackert, sondern der Anlasser "durchzieht", sinds vermutlich die Kontakte im Zündschloß. Abhilfe: neues Zündschloß, für die Zukunft Entlastungsrelais nachrüsten.

3. Wenns auch dann nur klackert: dickes Kabel am Anlasser lösen (vorher Batterie-Minus-Klemme ab!!!!!), Kontakte reinigen. Zum Test dickes Kabel durch Starthilfe-Kabel ersetzen. Anderes Starthilfe-Kabel vom Motorblock (blank gemachter Schraubenkopf) zu Batterie-Minus.

Wenn es jetzt funzt, war es das dicke Kabel oder die Masseverbindung Motorblock-Batterie. Nachmessen mit Durchgangsprüfer ist manchmal nicht genug, die Widerstände können auch erst dann entstehen, wenn beim Anlassen mächtig Strom fließt.

4. Hier wurde auch schon von defekten NEUEN Anlassern berichtet!

Ach ja, und noch was....

Irgendwann (meist recht schnell) kommt der Punkt, wo das Fahren eines alten Autos mit geringem Restwert nicht mehr wirtschaftlich ist. Dann wird es, wie bei den meisten hier (auch wenn viele eher Arbeitszeit als Geld investieren) zur Liebhaberei. Bei Reparaturkosten mit mehr als einigen hundert EUR findet man immer eine noch laufende Karre mit ausreichend Rest-TÜV. Autofahren ist leider kein billiges Vergnügen. Foren wie dieses tragen aber dazu bei, daß es 1) ein Vergnügen bleibt und 2) auch nicht überteuer wird.

[newbie0815]

Er läuft wieder !!!

Der Fehler:
Der Massekontakt zwischen Batterie und Karosserie war nicht in Ordnung. Sah zwar nicht allzu schlecht aus, aber eben auch nicht blank. Also abgeschmirgelt, Kabel wieder angeschraubt und dann habe ich mich selten so über das Geräusch eines Vierzylinders gefreut!

Vorher haben wir noch die Masse gebrückt, also ein Starthilfekabel vom - Pol unten ans Getriebe gehängt.
Dann das Anlasser + mit dem kleinen (Klemme 50) verbunden und er drehte. Somit kam ja nur noch Masse in Frage.


Vielen Dank an alle für die schnellen Antworten und hilfreichen Tipps!
Ein hoch auf alle Schrauberforen!


PS: Winfried, die Rentabilität ist schon lange kein Thema mehr bei dem Auto Hab erst letztens knapp 1000 € für das Abdichten des ölenden Motors bei VW gelassen. So viel dazu. Jetzt hoffe ich, dass er irgendwie noch ein Jahr durchhält, dann kommt ein neuer!

[WinfriedB]

Vielen Dank an alle für die schnellen Antworten und hilfreichen Tipps!
Ein hoch auf alle Schrauberforen!

Ja, da kannst du auf die geballte Erfahrung vieler (teil)verrückter Schrauber(innen) zurückgreifen

PS: Winfried, die Rentabilität ist schon lange kein Thema mehr bei dem Auto Hab erst letztens knapp 1000 € für das Abdichten des ölenden Motors bei VW gelassen. So viel dazu. Jetzt hoffe ich, dass er irgendwie noch ein Jahr durchhält, dann kommt ein neuer!

Die Nicht-Rentabilität wollte ich nicht in Frage stellen. Aber mit Reparaturen, die den Wert erreichen bzw. überschreiten, muß man bei unseren alten Gurken immer rechnen. Ich kann froh sein, wenn ich bei den notwendigen Karosseriereparaturen mit 1000EUR hinkomme... und dazu kommt noch ein vierstelliger Betrag für sonstige Technikreparaturen. Aber dann bin ich erstmal durch, vorausgesetzt, die neuen Hinterachslager und neuen hinteren Kotflügel (ist nicht das einzige, das gemacht wird) halten auch wieder 30 Jahre Ob ich allerdings für die Reparaturkosten einen anderen 32b mit ähnlich guter Substanz (null Rost am Unterboden/Schwellern/Tankstutzen) auftreiben könnte, das ist noch längst nicht raus. Und die Karre für 18 Jahre treue Dienste auf den Schrottplatz schicken?

Wenn du ab und an ein BISSCHEN in die Karre investierst und sie dir nicht unterm Hintern wegrostet, dann kann sie noch einige Jahre halten.

Kleiner Hinweis: Mein Passat hat seit dem Kauf beim VAG-Händler kein VAG-Gelände mehr betreten. Es gibt auch eine ganze Menge durchaus kompetenter freier Werkstätten (meine ist in einem echten Hinterhof ), die sich manchmal besser mit antiker Technik auskennen als z.B. die VAG-Spezialisten nebenan von unserer Firma, die ein halbes Jahr brauchten, um einen neuen Sharan dahin zu bringen, daß er so funktioniert wie beim Kauf vereinbart. Und die Stundensätze sind dort einiges niedriger. Zu meinen Polo-Zeiten hat mir der Hinterhöfler Reparaturen, die bei VAG mit 700DM veranschlagt waren, für 400 gemacht.

[WinfriedB]

Er läuft wieder !!!

Der Fehler:
Der Massekontakt zwischen Batterie und Karosserie war nicht in Ordnung. Sah zwar nicht allzu schlecht aus, aber eben auch nicht blank. Also abgeschmirgelt, Kabel wieder angeschraubt und dann habe ich mich selten so über das Geräusch eines Vierzylinders gefreut!

Es kann nichts schaden, die Masseverbindung an der Karosserie mit etwas Polschutzfett (notfalls Vaseline) einzureiben, wenn sie festgezogen ist, das beugt zukünftiger Korrosion vor.