Hallo,
ich fahre einen Santana LX EZ 9/84 mit 1.6l/ MKB DT. Ich würde gern den Vergaser ersetzen, vielleicht mit einer kleinen Leistungssteigerung . Natürlich soll die Originaloptik erhalten bleiben wg. einer in 2 Jahren anstehender H-Zulassung. Ich bin für jeden Tip dankbar.
Mfg Veit.
Ersatz 2e2 Vergaser
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Ersatz 2e2 Vergaser
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Re: Ersatz 2e2 Vergaser
Hallo Veit,
was erwartest du? Anderer Vergaser drauf und 15 PS mehr? Oder wie muss ich deine Frage verstehen?
Beim Verbrennungsmotor (Otto und Diesel) gilt das Prinzip "Luft ist Leistung".
Konkret beim Saugmotor Benziner:
Hier bestimmt die Nockenwelle (und hier besonders die Einlaßsteuerzeit) was der Motor kann und was nicht. Hierbei werden die Steuerzeiten, also Ventil auf und zu so ausgelegt, wie die Charakteristik des Motors sein soll. Der zahme Alltagsmotor mit Drehmoment untenrum sorgt bei niedrigen Drezahlen für eine gute Zylinderfüllung und damit für ein großes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Mit steigender Drehzahl "passen" die Steuerzeiten der Ventile nicht mehr mit der Folge, daß die Zylinderfüllung schlechter wird mit zunehmender Drehzahl. Leistung ist das Produkt aus Drehzahl mal Drehmoment (genau: Pme=2*PI*n*Md) Irgendwann fällt das Drehmoment stärker als die Drehzahl ansteigt, das ist der Punkt der maximalen Leistung. Der DT hat beispielsweise sein maximales Drehmoment 125 Nm bei 2500 1/min, seine maximale Leistung 75 PS bei 5000 1/min.
Mit einer scharfen Nockenwelle verschiebt man die Zylinderfüllung zu höheren Drehzahlen hin. 125 Nm bleiben nach wie vor das maximale Drehmoment, liegen aber bei 3000, 3500 oder 4000 1/min an. damit verschiebt sich auch die maximale Leistung zu höheren Drehzahlen hin (5500, 6000 oder 6500 1/min). Da die Drehzahl aber mit in die Leistungsberechnung eingeht, ist die maximale Leistung dadurch höher, also beispielsweise 100 PS bei 6000 1/min.
Wenn man sowas umbaut, dann sollte man auch die Vergaserbedüsung anpassen, da die bei dem höheren Drehzahlniveau evtl. nicht mehr passen wird.
Beim Vergleich der Steuerzeiten vom 1.6L DT mit dem 1.8L DS ist mir aufgefallen, daß der DT recht zahm ist. Ggf. kann man durch Einbau der 1.8L Nockenwelle, Erhöhung der Verdichtung von 9:1 auf 9,5 oder 10:1 und leichte Bearbeitung der Kanäle ein paar PS finden. Alleine durch den Vergaser aber definitiv nicht.
Eine fettere Abstimmung bringt auch nichts. Der Ottomotor hat eine maximale Leistung bei Lambda 0,85...0,90. Ein leicht fetteres Bedüsen kann etwas bringen, sollte aber mit Verstand und Breitbandlambdasonde / Rollenprüfstand geschehen. Auch die dicksten Doppelwebervergaser bringen nichts, wenn alles andere nicht darauf angepasst wird.
Nicht böse sein, aber das ist die Realität.
Gruß
bofelix
was erwartest du? Anderer Vergaser drauf und 15 PS mehr? Oder wie muss ich deine Frage verstehen?
Beim Verbrennungsmotor (Otto und Diesel) gilt das Prinzip "Luft ist Leistung".
Konkret beim Saugmotor Benziner:
Hier bestimmt die Nockenwelle (und hier besonders die Einlaßsteuerzeit) was der Motor kann und was nicht. Hierbei werden die Steuerzeiten, also Ventil auf und zu so ausgelegt, wie die Charakteristik des Motors sein soll. Der zahme Alltagsmotor mit Drehmoment untenrum sorgt bei niedrigen Drezahlen für eine gute Zylinderfüllung und damit für ein großes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Mit steigender Drehzahl "passen" die Steuerzeiten der Ventile nicht mehr mit der Folge, daß die Zylinderfüllung schlechter wird mit zunehmender Drehzahl. Leistung ist das Produkt aus Drehzahl mal Drehmoment (genau: Pme=2*PI*n*Md) Irgendwann fällt das Drehmoment stärker als die Drehzahl ansteigt, das ist der Punkt der maximalen Leistung. Der DT hat beispielsweise sein maximales Drehmoment 125 Nm bei 2500 1/min, seine maximale Leistung 75 PS bei 5000 1/min.
Mit einer scharfen Nockenwelle verschiebt man die Zylinderfüllung zu höheren Drehzahlen hin. 125 Nm bleiben nach wie vor das maximale Drehmoment, liegen aber bei 3000, 3500 oder 4000 1/min an. damit verschiebt sich auch die maximale Leistung zu höheren Drehzahlen hin (5500, 6000 oder 6500 1/min). Da die Drehzahl aber mit in die Leistungsberechnung eingeht, ist die maximale Leistung dadurch höher, also beispielsweise 100 PS bei 6000 1/min.
Wenn man sowas umbaut, dann sollte man auch die Vergaserbedüsung anpassen, da die bei dem höheren Drehzahlniveau evtl. nicht mehr passen wird.
Beim Vergleich der Steuerzeiten vom 1.6L DT mit dem 1.8L DS ist mir aufgefallen, daß der DT recht zahm ist. Ggf. kann man durch Einbau der 1.8L Nockenwelle, Erhöhung der Verdichtung von 9:1 auf 9,5 oder 10:1 und leichte Bearbeitung der Kanäle ein paar PS finden. Alleine durch den Vergaser aber definitiv nicht.
Eine fettere Abstimmung bringt auch nichts. Der Ottomotor hat eine maximale Leistung bei Lambda 0,85...0,90. Ein leicht fetteres Bedüsen kann etwas bringen, sollte aber mit Verstand und Breitbandlambdasonde / Rollenprüfstand geschehen. Auch die dicksten Doppelwebervergaser bringen nichts, wenn alles andere nicht darauf angepasst wird.
Nicht böse sein, aber das ist die Realität.
Gruß
bofelix