Vorfacelift- oder Facelift-32B

Alle Themen rund um den Passat/Santana Typ 32/33 und 32B, die nichts mit Technik zu tun haben
Tilman
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von Tilman »

Günter hat geschrieben:Man merkt, daß die Entwicklung weitergegangen ist, z. B. sind die Heizungsregler besser beleuchtet beim Facelift (...)
Und dann natürlich die Ausstattungsunterschede. Da muß man beim Kauf aufpassen. Ich bin ja zur GL-Ausstattung aufgestiegen. :D
Im Alltag bin ich erst Santana, also ein Modell von vor dem Facelift, und dann Passat Trophy Schrägheck gefahren, also Facelift. Das Facelift war im Winter deutlich komfortabler, weil die Heizung besser ist und z.B. Seitenscheiben schneller frei werden. Auch kann die linke Hand im Facelift angenehm an der linken Warmluftdüse aufgewärmt werden, die im Modell vor Facelift nur kalte Luft ausstößt.

Die Ausstattung ist auch so ein Punkt: Während Facelift (und Santana) ein gewisses Komfortniveau bieten, sagt mir z.B. die billige Kunstledertürpappe der Passat Vorfaceliftmodelle überhaupt nicht zu. Dazu kommen einzelne Details wie rechter Außenspiegel, Sitzhöhenverstellung, Türablagen, Türkontaktschalter hinten, geteilte Rücksitzbank u.ä., die im Facelift einfach häufiger zu finden sind als vorher - von Dingen wie ZV ganz zu schweigen. Immerhin, diese Dinge lassen sich auch nachrüsten. Meine Prioritäts-Reihenfolge beim Facelift wäre Trophy, Carat, GL, Tramp, Trend...
Bei den Passat-Modellen vor Facelift sagt mir der Topic am ehesten zu - aber im guten Zustand ist der auch recht selten.

Insgesamt stellt sich aber die Frage, ob man heute überhaupt noch 32b im Alltag fahren möchte. Wirklich gute Exemplare wären mir dafür definitiv zu schade - es macht keinen Spaß, den Türecken zuzusehen, wie sie jeden Winter brauner werden. Darum fahre ich gerne Golf (II, in meinem Fall) im Alltag - und für wen der nichts ist, für den gibt es ja noch genug andere schöne VW-Modelle: Polo, neuere Passat, Phaeton...

Grüße,
Tilman
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von passat32gls »

Vielen Dank!!

Jaja, schon klar!!
aber ich kann mich mit "normalen Autos" nicht anfreunden und meinen 40 Jahre alten Käfer und meinen 32er will ich absolut nicht als Alltagsautos fahren!!
Da wäre das noch ein Kompromiss!!
passat32gls
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von passat32gls »

Wo liegt eigentlich so ne realistische Preisspanne für gut erhaltene 32B?
Ich weiß, so pauschal kann man das nicht sagen, aber die Preise gehen ja echt von bis und manche finde ich echt ganz schön happig!!

Gruß


passat32gls
Tilman
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von Tilman »

passat32gls hat geschrieben:Jaja, schon klar!!
Was meinst Du damit...?

Grundsätzlich ist beim 32b derzeit noch alles möglich - Du kannst für 600 EUR ein brauchbar ausgestattetes Auto mit 100.000km im guten Zustand inklusive 1,5 Jahren TÜV bekommen, Du kannst aber auch 1600 EUR dafür bezahlen. Realistisch für gute Vierzylinder-Volumenmodelle mit ca. 150.000km ist im Augenblick "irgendwas um 1000 EUR" mit Ausreißern nach oben und unten. Fünfzylinder sind natürlich teurer, und langsam, aber sicher werden gute Vorfaceliftmodelle auch wirklich teurer als neuere 32b. Späte 32b sind sowieso jetzt schon teurer als frühe 35i.

T.
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Günter
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von Günter »

Tilman hat geschrieben: Das Facelift war im Winter deutlich komfortabler, weil die Heizung besser ist und z.B. Seitenscheiben schneller frei werden. Auch kann die linke Hand im Facelift angenehm an der linken Warmluftdüse aufgewärmt werden, die im Modell vor Facelift nur kalte Luft ausstößt.
Das stimmt, daran dacht ich vorhin nicht.
Tilman hat geschrieben: einzelne Details wie rechter Außenspiegel, Sitzhöhenverstellung, Türablagen, Türkontaktschalter hinten, geteilte Rücksitzbank u.ä., die im Facelift einfach häufiger zu finden sind als vorher - von Dingen wie ZV ganz zu schweigen.
rechter Außenspiegel, Türablagen hat mein Coupe, Sitzhöhenverstellung finde ich nicht viel ab, Türkontaktschalter hinten ist beim 2-Türer problematisch, aber sonst schnell nachrüstbar, geteilte Sitzbank ist bei mir nicht unbedingt nötig. Und fehlende ZV ist beim 2-Türer auch verschmerzbar.
Tilman hat geschrieben:
Insgesamt stellt sich aber die Frage, ob man heute überhaupt noch 32b im Alltag fahren möchte. Wirklich gute Exemplare wären mir dafür definitiv zu schade - es macht keinen Spaß, den Türecken zuzusehen, wie sie jeden Winter brauner werden.
Ich fahre meinen als Zweitwagen ca. einmal pro Woche, dafür wurde er mit einigen kg Wachs erschwert, schließlich kenne ich ja die Schwachstellen.
Tilman hat geschrieben: Darum fahre ich gerne Golf (II, in meinem Fall) im Alltag - und für wen der nichts ist, für den gibt es ja noch genug andere schöne VW-Modelle: Polo, neuere Passat, Phaeton...

Grüße,
Tilman
Wie wahr du sprichst, äh schreibst
MfG
Günter

1956 Warszawa M20
1983 Passat GL Coupe
2016 Passat GLS Anhänger
1985 Passat Variant CL TD , 466 338 km Erstbesitzer (TOT)
1994 Astra F Cabrio Bertone
2000 Passat 3B Var PD
1968 MZ TS 250
1950 NSU Fox
199? Fahrrad (in seltener Benutzung)
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von VW-Youngtimer »

Ich fahre schon seit Jahren 32B im Alltag - selbstverständlich nur Vorfacelift-Modelle. Das überarbeitete Design mit den großen Stoßstangen und "Biskinblock-Scheinwerfern" und insbesondere die neuen Rückleuchten beim Schrägheck gefallen mir einfach nicht so. Auch was den Innenraum angeht, bevorzuge ich das Vorfacelift. Sitzbezüge, Farben usw. finde ich da stimmiger und, ja, "oldtimermäßiger". Nicht mal an den Kunstledertürpappen störe ich mich. Die äußeren Lüftungsdüsen lassen sich unter Verwendung der neueren Luftkanäle recht einfach auf Warmluft umrüsten.
Mit 90 PS ist man auch im heutigen Straßenverkehr keineswegs untermotorisiert, ein G-Kat ist nachgerüstet und der Verbrauch ist mit rund 8 Litern für Größe und Nutzwert eines Variant völlig angemessen. Die Technik ist solide und lässt sich überwiegend in Eigenregie reparieren, zumal die meisten Verschleißteile immer noch sehr günstig zu bekommen sind. Wenn doch nur die Karosserie etwas widerstandsfähiger gegen Rost wäre [-o<

Es kommt letztlich immer auf Vergleichswerte an: Ich erinnere mich noch, wie mein Vater 1995 seinen 32B Variant unfallbedingt gegen einen 35i Variant eintauschte. Zwischen dem 84er C und dem 91er GL lagen für mich damals Welten: Servo, ZV, eSSD, Velourssitze, Mittelarmlehne... Wer also von einem 35i oder Golf 3 auf einen 32B umsteigt, wird das sicher als Rückschritt empfinden.
Ich habe mich aber von der anderen Seite genähert - nach einem 92er Polo und einem 83er Golf 1 wirkte ein Santana GX schon wie großer Luxus. Den Wagen habe ich zwar längst nicht mehr, schwöre aber noch immer auf den 32B als robustes und weitgehend problemloses Alltagsauto - gerade verglichen mit meinen diversen Golf 1 ist er auch das entschieden modernere Fahrzeug. Zwischen einem 83er Golf und einem 83er Passat liegt eben eine ganze Fahrzeuggeneration. Im direkten Vergleich merkt man, wie groß der Ehrgeiz der VW-Ingenieure damals gewesen sein muss, die zweite wassergekühlte Generation wirklich besser zu machen als die erste. Heute geht es ja in erster Linie darum, das Nachfolgemodell billiger zu machen...
Tilman
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von Tilman »

VW-Youngtimer hat geschrieben:Ich habe mich aber von der anderen Seite genähert - nach einem 92er Polo und einem 83er Golf 1 wirkte ein Santana GX schon wie großer Luxus. Den Wagen habe ich zwar längst nicht mehr, schwöre aber noch immer auf den 32B als robustes und weitgehend problemloses Alltagsauto - gerade verglichen mit meinen diversen Golf 1 ist er auch das entschieden modernere Fahrzeug. Zwischen einem 83er Golf und einem 83er Passat liegt eben eine ganze Fahrzeuggeneration. Im direkten Vergleich merkt man, wie groß der Ehrgeiz der VW-Ingenieure damals gewesen sein muss, die zweite wassergekühlte Generation wirklich besser zu machen als die erste. Heute geht es ja in erster Linie darum, das Nachfolgemodell billiger zu machen...
Tjaaa... - ich weiß nicht, ich weiß nicht.
Gerade der Umstieg aus einem Santana GX in einen Vorfacelift-Passat ist schon eine reichlich ernüchterne Angelegenheit, weswegen bei mir damals als Passat definitiv nur ein Facelift (und ein Trophy, wegen der "Kaschierung" der riesengroßen Plastik-Stoßstangen durch die Teillackierung) in Frage kam - als Schrägheck, den Variant finde ich nicht so schön.

Im Gegensatz zu Deinen oberen Ausführungen behaupte ich aber jetzt für die Überarbeitung der zweiten Modellgeneration, daß das 32b-Facelift an allen möglichen Stellen kostenoptimiert wurde - außer bei den Stoßstangen, die waren natürlich teurer als vorher - wobei hier z.B. durch den Entfall des Unterschieds CL/GL optimiert wurde. Auch die Leisten unter den Scheinwerfern und die Kühlergrills wurden einfacher, es wurde nur noch eine Variante produziert, ebenfalls bei den Rückleuchten und Außenspiegeln, wo die Chrom-Varianten entfielen...

Wenn man sich alleine die Einsparung ansieht, die beim meistverkauften Passat-Modell, dem CL, durch die Umstellung von Fensterdichtungen mit manuell in der Fertigung einzulegenen (Alu-)"Chrom"-Leisten auf solche ohne Leisten (Volllgummi, wie praktisch, daß die "Mode" gleichzeitig in Richtung "schwarz" schwenkte - oder erkannten die Hersteller das Sparpotential von "schwarz" anstelle von "chrom"...? ), oder diejenige, die durch den Entfall der aufwendig verchromten Metallradkappen zugunsten der Plastikteile erzielt wurde, dann darf man getrost von einer Abwertung sprechen. Im Innenraum wurden zwar die Türverkleidungen mit Stoff belegt, dieser entspricht im Passat C und Passat CL aber nicht der gleichen (teureren) Stoffqualität wie die Sitze (wie es vorher im Santana LX war), sondern sind ein dünneres Material einfacherer Qualität. Bei allen Passatmodellen entfiel die Schalt- und Verbrauchsanzeige ersatzlos - alleine dies dürfte eine Einsparung im höheren zweistelligen DM-Bereich pro Fahrzeug ergeben haben: Es war keine Fertigungs-Steuerung der Kombiinstrumente nach Getriebevariante mehr nötig, Verkabelung, Relais, Schalter, Druckschläuche fielen weg...

Die wenigen Dinge, die besser wurden, sind schnell aufgezählt - Mittelausströmer für alle Modelle, ein Aufwand, der sich durch den Entfall einer nötigen Steuerung und die hohen Stückzahlen absolut in Grenzen hielt, und die neuen, aufwendigeren Seitenschutzleisten an den Türen, bei denen die Kostensituation ähnlich aussieht. Das Vierspeichenlenkrad im CL statt des alten zweispeichigen wird nicht wirklich teurer gewesen sein, und wirklich sinnvolle Dinge wie der innenverstellbare Außenspiegel oder die Türablagen wurden im CL auch nicht direkt zum Facelift Serie, sondern erst Jahre später.

Das Fließheck wurde in der Fertigung sicher teurer als bisher, die geklebte Heckscheibe, der Aufwand der zusätzlichen Heckleuchten und der serienmäßige Heckspoiler stellen natürlich einen höheren Aufwand dar, die standardmäßige Verwendung der teureren Santana-Innentürgriffe beim Passat GL ebenfalls. Die Einsparungen beim Fließheck wurden aber durch die Degradierung des Santana wohl mehr als aufgewogen, die kostengünstigere Ausstattung des Passat Stufenheck im Vergleich zum Santana habe ich auf meiner HP hinreichend dargestellt.

Daher ziehe ich das Fazit, daß neben dem natürlich vorhandenen Willen zur möglichst kostenneutralen Verbesserung beim Facelift definitiv schon damals auch viele Gelegenheiten zur Einsparung genutzt wurden.

Grütze!
Tilman

P.S.: Richtig teuer dürfte aber die Umstellung der Fünfzylindermodelle von Vergaser auf Einspritzer zum Modelljahr 1984 gewesen sein - aber das war ja vor dem Facelift.
VWSantana
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von VWSantana »

Moin zusammen,

ich tendiere mehr zu den Vorfaceliftmodellen - schließlich gab es den Santana nur bis zum Facelift 1985. Aber auch die Passate sehen mit ihren kleineren Stoßstangen gleich ein Stück nach Oldi aus.
Dafür ist die Ausstattung (siehe Tilmans Beitrag - Türpappen) nicht so wohnlich wie im Nachfacelift.
Wegen der Karosserieform her gefällt mir die Ausstattung CARAT natürlich am besten :-)
Die neue Heizungsanlage finde ich nicht unbedingt besser, die alte Blende und Lüftungsdüsen schöner.

Für den abnutzenden Alltag würde ich eher zu einem Nachfacelift raten, da gibt es noch eher welche...
Mit einem Mindestalter von 23 Jahren aber denke ich entwächst auch ein Nachfacelift 32B so langsam dem Status eines Alltagsautos.
Günstig wären dafür Golf II oder III, Polo 6N, 35i

Solidität und Zuverässigkeit, sowie die Reparaturfreundlichkeit sprechen natürlich immernoch für den 32B, egal welchen Baujahrs.
Richtig arbeitsaufwendig wird nur fortgeschrittener Rost.
Verbrauch und Motorleistung liegen bei den 4-Zylindern ab 70 PS im grünen Bereich und jeder Motor ist min. auf Euro 1 zu bekommen.
VW-Youngtimer hat geschrieben:Ich habe mich aber von der anderen Seite genähert - nach einem 92er Polo und einem 83er Golf 1 wirkte ein Santana GX schon wie großer Luxus.
"wirkte" ? ==> "war" !
VW-Youngtimer hat geschrieben:Im direkten Vergleich merkt man, wie groß der Ehrgeiz der VW-Ingenieure damals gewesen sein muss, die zweite wassergekühlte Generation wirklich besser zu machen als die erste. Heute geht es ja in erster Linie darum, das Nachfolgemodell billiger zu machen...
tja und wenn in etwas mehr investiert wird, dann kommt sowas wie eine elekt. Parkbremse raus, die keiner wirklich braucht.

Grüße aus Santana-City, Klaus
passat32gls
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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von passat32gls »

Das ist ja gerade sehr interessant hier geworden!!!
Mit den horenden Preisen meine ich übrigens Preise so im 3500-4000€-Bereich!!

Gruß


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Re: Vorfacelift- oder Facelift-32B

Beitrag von Roman »

Tja, für sehr gute 32B muß man inzwischen auch schon solche Preise zahlen.
Billiger wird der 32B nicht mehr, die Preise sind altersbedingt am anziehen.
Die preisliche Talsohle hat der 32B inzwischen durchschritten.

Grüsse
Roman
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