So,nachdem ich gestern spät Abends von meiner kleinen Deutschlandreise wiederzurück gekommen bin gibts jetzt einen kleinen Reisebericht:
Meine Freundin hatte bei mir durchgesetzt das wir in unserem ersten gemeinsamen Urlaub nach Hamburg in das König der Löwen Musical fahren.Ich finde Musicals jetzt nicht schlecht,bin aber auch kein großer Fan davon,daher gings mir dann darum ein für mich selbst interessantes "Rahmenprogramm" aufzubauen.Da ich von Thomas aus Edemissen sowieso noch einige Teile abholen musste war relativ schnell klar das die Tour mit dem Jägervari gefahren wird.
Als erstes Ziel wurde dann Mainz auserkoren,dort wollte ich sowieso einen alten Schulfreund besuchen und das gleichzeitig mit einem Treffen mit dem Schöpfer des Jägervaris verbinden konnte.
Erst mal planen was alles an Bord soll.Nach Tipps hier aus dem Forum gabs dann einen Kühlwasserschlauch,Wasser,Glysantin,Öl und einen großen Werkzeugkoffer zusätzlich zum normalen Bordgepäck.
Dann wurde wurde am Freitag vor der Fahrt noch ein großer Check durchgeführt: Bremsen,Fahrwerk,Motorölwechsel.Alles in Ordnung.Motor scheint auch ok zu sein.Mal schauen vielleicht finde ich Rost.. shit da ist ein Loch im Bodenblech vom Fahrerfußraum,und ich hab jetzt kein Schweißgerät zur Verfügung.
Kurzes Telefonat mit Lars aus Emsdetten der ebenfalls in die Liste der anzufahrenden Ziele für den Rückweg eingeplant war;er kümmert sich um das Loch wenn wir bei ihm sind.
Schließlich gings am Samstag um 6 Uhr in der Früh los.Wetterbericht hatte Schneechaos für die deutschen Autobahnen angesagt,mal überraschen lassen.
Halb so schlimm.Sowas kann man in Bayern im Winter als gute Straßenverhältnisse verbuchen.
Bisschen kalt wars im Auto trotz Heizung dann trotzdem,aber das wusste ich schon vorher.Aber man weiß sich ja zu helfen.
Ohne besonderen Vorkommnisse sind wir dann um 12 Uhr in Mainz angekommen.
Gegen 16 Uhr haben wir uns dann mit dem Kaffeelöffelexperten getroffen.
Gab dann erst mal eine Besichtigungstour seiner eindrucksvollen Autosammlung,habe zwar jetzt einiges an Fotos davon,aber ich glaube jeder kennt seine Autos aus dem Fusselblog,daher nur mal so kleine Impressionen.
Der Fünfender
Die TDH
Der Jägerkübel
Anschliessend gings dann in die berühmte Werkstatthölle.Beachtliche Ansammlung an Teilen die jeden Alt-Passatschrauber neidisch machen dürfte.Den zur Zeit im Aufbau befindlichen /8er Leichenwagen konnte ich auch gleich besichtigen.Hab mir dann auch gleich noch einen Tacho mit Drehzahlmesser gekauft um diesen dem Jägervari zu gönnen,und zwei Santana-Rückleuchten geschenkt bekommen.Habe sogesehen für die keine Verwendung,da die aber ziemlich schön Rechteckig sind,werd ich mir wohl ein Gehäuse noch drum rum bauen um die dann als Wandlampe neben dem Bett zu verwenden.
Ja ich bin ausgewachsen und bin fürs Foto nicht in die Knie gegangen.
Der Jägervari durfte somit dann auch wieder zurück an seine (Wieder-)Geburtsstätte.
Abends gings dann noch zusammen zu einem Koreaner Essen und anschliessend auf den für meinen Geschmack viel zu überfüllten Mainzer Weihnachtsmarkt.
Am nächsten morgen in der Früh fuhren wir dann von Mainz wieder los in Richtung Hamburg,und machten noch in Mainz unseren ersten Tankstopp.
Nach über 400km bereits gefahrenen Kilometern gingen dann doch 26 Liter in den Tank.
Geplanter Stop auf dem Weg nach Hamburg war Edemissen,wo ich von Thomas zwei Kotflügel und eine 2-Türertür abgeholt habe.
Auf dem weitere 400km weiten Weg dorthin fing der Jägervari leicht an zu schwächeln.Der Scheibenwischer fiel für etwa 2 Minuten aus,sowohl vorne als auch der Heckscheibenwischer waren ohne Funktion.Problem behob sich aber von selbst.
Langsam hetzte mich auch meine Freundin,bis Hamburg waren etwa 600km zu fahren,wir fuhren um 9 Uhr in Mainz los,mussten aber um 19 Uhr in Hamburg am Hotel geparkt,eingecheckt und dann mit S-Bahn und Fähre bis zum Musical-Gebäude gekommen sein.
Zudem hatten wir dann auch noch auf der A7 mehrfach stockenden Verkehr,wobei ich es teils lustig fand,da die meisten Staus durch Schneeräumfahrzeuge verursacht wurden.
Diese fuhren zueinander versetzt auf der dreispurigen Autobahn,und bildeten somit die Spitze dieser Autokollonen.Die meisten hielten sich brav hinter den Schneeräumern und fuhren teils auch noch sehr viel langsamer als diese.Da die Straße aber nur leicht Schnee bedeckt war und vorallem eisfrei war fuhren wir dann raus aus der Kolone auf die ganz linke Spur.. an den Schneeräumern vorbei.Als Bayer ist man solche Straßenverhältnisse einfach gewohnt.
Etwa 50km vor dem Ziel begann der Keilriehmen beim Gasgeben zu quietschen,besonders im 2ten und 3ten Gang.Wir fuhren zwar auf der Autobahn,hatten aber gerade wieder stockenden Verkehr da weit vor uns wieder drei Schneeräumer fuhren,die linke Spur war aber jetzt ebenfalls dicht und man konnte sich nicht einfach "freifahren".Daher war an den 4ten und 5ten Gang nicht zu denken.Um nichts zu riskieren fuhr ich dann lieber mal sehr vorsichtig im 3ten Gang.Kurz vor dem Wegpunkt in Edemissen ging dann auch der Blinker noch plötzlich schneller.Dachte das Birnchen ist wohl im Eimer.Na egal,keine Zeit,machen wir alles beim Thomas wenn wir die Teile eingeladen haben.
Während meine Freundin und ich einluden kümmerte sich Thomas um den Keilriemen und die Rückleuchte.Unsere Diagnose für den Keilriehmen war richtig,der hatte einfach an Spannung verloren da sich die Lichtmaschine leicht gelockert hatte.Beim Blinker war aber nicht das Birnchen kaputt,der Kabelschuh hinten am Blinkergehäuse hatte sich einfach gelöst.Thomas gab uns dann noch für alle Fälle einen Keilriehmen mit.Danke!
Die weitere Fahrt nach Hamburg zeichnete sich nur noch dadurch aus dass im Fahrerfußraum durch die Durchrostung das Wasser immer höher stieg.Die restlichen 170km nach Hamburg waren gut gestreut und daher nass und nicht schneebedeckt.Dadurch schleuderten die Vorderräder fröhlich Wasser in den Innenraum.Am Ende waren meine Schuhe dann völlig durchnässt.
Als wir dann im Hamburg endlich ankamen gings schnell ins Hotelzimmer,umziehen und dann weiter zur S-Bahnstation um zum Musical zu fahren.
Dort kamen wir dann auch gegen 18:50 Uhr rechtzeitig an.
Auch wenn ich jetzt der Thematik von dem König der Löwen nicht besonders viel abgewinnen kann,muss ich sagen dass die Inszenierung wirklich beeindrucken kann.
Ich kanns allein daher nur empfehlen.
Montags fuhren wir dann Vormittags mit den öffentlichen in den Hafen,um von dort zu Fuß die Stadt zu erkunden.Ich war vor Jahren schon einmal in Hamburg und hatte dadurch etwas Orientierung.
Gott ging da ein Wind.. kalt!
Die Michaelis-Kirche,eins der Hamburger Wahrzeichen
Die Speicherstadt
Am Abend fuhren wir dann wieder mit dem Jägervari,Olaf war das Ziel.
Dort wurden wir herzlichst begrüßt und durften seine kleine aber sehr feine Chrom-Modell-Sammlung begutachten.
Sein beinahe schon berühmter GLS
Der L vom Schrottplatz
Anschliessend gings dann noch lecker Essen und zu Olaf nach Hause zum Benzingespräch bei einer Tasse Kaffee.
(Ist manchmal echt nervig wenn die Freundin bei Autos mehr als nur mitreden kann,sondern einen bei technischen Unklarheiten auch noch korrigiert)
Dienstags gings dann Mittags noch in Hamburg Essen.
Da ich gerne Steak mag,hatte ich von meiner Freundin ein Essen in diesem edlen Schuppen zum Geburtstag geschenkt bekommen:
http://www.meatery.de/
Nicht gerade billig,aber wunderbar lecker.Gut dass ich nicht zahlen musste.
Nach dem Auschecken aus dem Hotel gings dann in Richtung Münsterland,Lars in Emsdetten stand noch auf der Liste der anzufahrenden Ziele.
Lars habe ich hier übers Forum kennen gelernt,er hatte sich völlig selbstlos bereit erklärt meinen roten GLS vor dem Kauf zu besichtigen,da der Wagen bei ihm in der Nähe stand, und mir eine objektive und vor allem zutreffende Zustandseinschätzung zu geben.Dafür bin ich ihm auch immernoch sehr dankbar.
Nach kleinen Umwegen aufgrund veralteter Navi-Karten kamen wir schließlich bei ihm am Abend an.
Wir wurden herzlichst begrüßt und genossen einen sehr netten feucht fröhlichen Abend dessen Auswirkungen ich am Abend darauf noch gemerkt habe
Der Jägervari stand dabei in bester Gesellschaft :
Geplant war,die Durchrostung am Jägervari Vormittags zu schweißen,da wir gegen 12-13 Uhr wieder auf dem Weg zurück nach Bayern sein wollten.
Nachdem Lars aber erst mal mit dem Schraubenzieher zu Werke ging,und Stellen durchstoßen konnte die ich vor Fahrtantritt als akzeptabel beurteilt hatte,wurde ersichtlich dass das Loch doch um einiges größer ist als gedacht.
Auf dem Foto nicht zu sehen: Der Schraubenzieher blieb auch am unteren Rand der A-Säule stecken.Shit.
Also wurde aus der Schweiß-Aktion ein Schweiß-Kurs.
Da ich bisher alle Schweißarbeiten an meinen Passaten von einem befreundeten KFZ-Meister durchführen lassen habe und selber nicht besonders gut schweißen kann,wurden jetzt unter Anleitung vom Lars meine Schweißskills aufgebessert.Ziel war es dass ich hier daheim das Loch selbst zu schweiße da "mein" KFZ-Meister erstmal noch im Urlaub ist.Mal schauen wie das heute Nachmittag dann so klappen wird.
Um halb 1 gings dann wieder zurück nach Bayern wo wir dann bei relativ regnerischen und Nebeligen Wetter ohne weitere Probleme gegen 21 Uhr ankamen.
Dankeschön nochmals an alle dass sie sich Zeit für mich genommen haben und für die mir entgegen gebrachte Gastfreundschaft !