Brandneues Modell

Alle Themen rund um den Passat/Santana Typ 32/33 und 32B, die nichts mit Technik zu tun haben
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alexalaska
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Brandneues Modell

Beitrag von alexalaska »

Dieses Passat-Modell kannte ich noch gar nicht... :-k
Ist aber dennoch ein sehr hübsches Exemplar seiner Art!!! ;)

http://www.autoscout24.de/Details.aspx?id=v3ltg3yk1coi
'85er Passat Syncro GT HP
'96er 520i Touring
'93er G1C Toscana
'00er Audi A2 1,4
'84er Schwalbe KR 51/2
'82er Vespa PK50

'79er Polo †
'89er 2CV †
'82er T3 †
'82er Scirocco †
'85er Golf II †
'84er Passat Variant 1,6D †
'86er Passat Variant 1,8 Tramp †
Martin
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von Martin »

Zweifellos ein sehr schöner VW K70 :!:

Aber Passat :?: Der K70 mit seinen NSU-Wurzeln war ja wohl ursprünglich leicht oberhalb des Passat in der Modell-Hirarchie angesiedelt :-k

Da hat wohl der Anbieter versucht, mit möglichst vielen "Tags" a la ebay möglichst viele Interessenten anzulocken...

Gruß aus Köln. Martin
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P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

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OST
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von OST »

Moin

Dem Anbieter kann man gar keinen Vorwurf machen.
Autoscout, Mobile und Co kennen nämlich keinen K70.

Versucht mal einen K70 zu suchen...

Gruß
Olaf
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Martin
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von Martin »

Das ist mir durchaus klar...

genauso wie ebay USA keinen Quantum kennt ](*,)

Gruß aus Köln. Martin
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P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

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HaraldGL5
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von HaraldGL5 »

Martin hat geschrieben:Zweifellos ein sehr schöner VW K70 :!:

Aber Passat :?: Der K70 mit seinen NSU-Wurzeln war ja wohl ursprünglich leicht oberhalb des Passat in der Modell-Hirarchie angesiedelt :-k

Gruß aus Köln. Martin
Der K70 war nicht über oder unter dem Passat eingeordnet - der paßte eigentlich gar nicht ins VW-Programm!
Die Verkäufer waren überfordert - jahrzehntelang sollten sie die Vorteile von Luftkühlung und Heckmotor anpreisen...
Die Werkstätten waren mit Wasser im Motor ebenso überfordert.

Ein weiteres, großes Problem war, dass VW das Auto gar nicht mehr fertig entwickelt hat. NSU hatte etwas mehr als 20 Stück Prototypen gebaut und getestet und wollte noch einiges verbessern und Mängel beseitigen - was VW dann nicht mehr gemacht hat. Wie auch? VW hat ja noch nie ein "eigenes" Auto entwickelt...

VW hat das Auto damals nur angeboten, weil es eben aus der Erbmasse von NSU kam.

Unter normalen Umständen hätte der K70 ein Erfolg werden können, denn schlecht war das Auto vom Konzept her zur damaligen Zeit auf jeden Fall nicht!

Aber ich will trotzdem keinen...
Harald aus dem Schwarzwald
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Tilman
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von Tilman »

Das nenne ich mal objektive Gerüchterstattung... - der K70 war ganz klar oberhalb des Passat angeordnet, sowohl der Preis als auch die Einstufung "Typ 48", also parallel zum Typ 4 (411/412) deuten sehr deutlich darauf hin. Auch die Außenmaße sind da mehr als eindeutig. Zeitgenössische Vergleiche waren auch gerne gegen den Audi 100 C1 gerichtet...

VW hat übrigens ziemliche Summen in den Wagen gesteckt um ihn fertig zu entwickeln - von dem, was NSU bereits hatte, wäre eine Serienfertigung nicht möglich gewesen. Auch mußten noch einzelne Teile überhaupt erst auf VW-Standard gebracht werden, damit der Wagen qualitativ die Erwartungen erfüllte, die man an ein Fahrzeug der Marke stellte... - verflixt, wo habe ich denn was zu dem Thema gelesen...?

- Richtig ist, daß die Händler tatsächlich mit dem Wagen wenig anfangen konnten, weil er in der Tat gegen alles lief, was sie aus Wolfsburg bisher an Argumentationshilfen zum Verkauf luftgekühlter Heckmotorfahrzeuge erhalten hatten. Auch gab es neben minimaler Modellpflege kaum Innovationen für den K70 - schließlich war abzusehen, daß er nie einen Nachfolger erhalten sollte (der im Styling ziemlich fertige VW in Audi 100 Größe wurde nicht weiter verfolgt) - alles oberhalb des Passat war schließlich traditionell für Audi vorgesehen, erst Prof. Fiala setzte einen Santana durch, der aber ja in fast ganz Europa auch nur ein kurzes Gastspiel bis zur Degradierung liefern durfte.

Grüße!
Tilman
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HaraldGL5
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von HaraldGL5 »

Tilman hat geschrieben:Das nenne ich mal objektive Gerüchterstattung...
Genau!
Vielleicht liegt das daran, dass ich schon sehr viel über die Geschichte und die Modelle von NSU gelesen habe (Viel mehr als über VW).
Und wer ein Buch über eine Marke schreibt, hat möglicherweise vielleicht eine Brille auf...
Deshalb ist "objektive Gerüchterstattung" gar nicht so falsch!
Durch die VW-Brille sieht die K70-Story ziemlich sicher anders aus als durch die NSU-Brille...
Harald aus dem Schwarzwald
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OST
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von OST »

Tilman hat geschrieben: alles oberhalb des Passat war schließlich traditionell für Audi vorgesehen, erst Prof. Fiala setzte einen Santana durch, der aber ja in fast ganz Europa auch nur ein kurzes Gastspiel bis zur Degradierung liefern durfte.

Grüße!
Tilman
Das mit dem kurzen Gastspiel ist ja auch durchaus verständlich. Ein paar Edelstahlzierleisten und bis an die Radläufe gezogene Stoßfänger, machen aus einen 32B halt immer noch kein Auto einer höheren Klasse.
So blöd waren VW-Kunden damals auch nicht.

Olaf
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Martin
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von Martin »

OST hat geschrieben:
Tilman hat geschrieben: alles oberhalb des Passat war schließlich traditionell für Audi vorgesehen, erst Prof. Fiala setzte einen Santana durch, der aber ja in fast ganz Europa auch nur ein kurzes Gastspiel bis zur Degradierung liefern durfte.

Grüße!
Tilman
Das mit dem kurzen Gastspiel ist ja auch durchaus verständlich. Ein paar Edelstahlzierleisten und bis an die Radläufe gezogene Stoßfänger, machen aus einen 32B halt immer noch kein Auto einer höheren Klasse.
So blöd waren VW-Kunden damals auch nicht.

Olaf
... und unter ähnlichen Problemen leidet VW ja heute immer noch mit der nicht-geschlossenen Lücke zwischen Passat und Phaeton. Denn auch ein -zweifellos sehr schöner- Passat CC ist eben ein Passat (obwohl er in verschiedenen Auslandsmärkten nur CC heißt).

Gruß aus Köln. Martin
Gruß. Martin

P.S.: ca. -575 (Rest 3), denke ich... :D

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Tilman
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Re: Brandneues Modell

Beitrag von Tilman »

Guten Morgen...
HaraldGL5 hat geschrieben:Durch die VW-Brille sieht die K70-Story ziemlich sicher anders aus als durch die NSU-Brille...
@ Harald: Die Sichtweise vieler "Hardcore-NSU"-Fans ist, was den K70 betrifft, klar auf eine Opferrolle bezogen: Die arme, kleine und konstruktiv damals natürlich eigentlich total überlegene Firma NSU wird vom bösen Kraken VW geschluckt und das selbstverständlich hochkarätige Produkt ignoriert und nach wenigen Jahren lieblos fallengelassen... - das ist der Stoff, aus dem Legenden sind. (Auch wenn´s nicht so ganz stimmt.) Diese Sicht der Dinge ist ja auch viel spannender, als die Realität zu akzeptieren: Der K70 war beim damaligen Stand der Entwicklungen ein Auto mit guten Anlagen, für das gerade eine nagelneue Fabrik gebaut worden war, die zur Konkursmasse gehörte und für VW rasend interessant war, weil man dringend Kapazitäten benötigte. Nun hatte aber leider dieser K70 schon soviel Aufmerksamkeit in der Presse bekommen - umso mehr, als er ja als "Letzte Rettung" für NSU galt, daß man den Wagen nicht sang- und klanglos verschwinden lassen konnte, der Image-Schaden für VW wäre kein kleiner geworden, der Ruf des "NSU-Mörders" wäre dauerhaft zementiert. Also biß man zähneknirschend in den sauren Apfl, investierte noch mehr Geld in den Wagen und brachte ihn auf den Markt. Die Tatsache, daß sämtliche Technik jedoch nicht mit der eigentlich schon zeitgleich laufenden ENtwicklung der EA 827 Motorenreihe, die ja für Längs- und Quereinbau (!) geeignet war und somit weit zukunftsfähiger als das recht große NSU-Aggegat war, hat dann internen Chancen des K70 sicher nicht befördert. (Mit dem Ro80 war es dann bei Audi natürlich genauso - wenngleich man extra für diesen sogar seitens Audi noch die Marke NSU weiterleben lassen hat.) - Du hast sicher recht, wenn Du schreibst, daß es mehrere Sichtweisen gibt. Der Ruf des K70 wäre auch heute noch ein anderer, wenn er nicht nach 1974 auch noch als enormer Säufer verschrieen worden wäre und in der Beliebtheit auf dem Gebrauchtwagenmarkt deutlich hinter die moderneren VW-Markenbrüder Passat, Golf und Polo zurückgefallen war. Schließlich wurden die K70 so billig, daß sie spätestens Anfang der Achtziger eigentlich nur noch reine Verbrauchsautos waren. Von den Verkaufszahlen war der K70 übrigens kein Flop - es wurden etwa 220.000 Stk. gebaut; ich bin nicht sicher, ob diese Zahl über die NSU-Vetriebskanäle (auch mit geringerer internationaler Abdeckung) überhaupt erreicht worden wäre.
OST hat geschrieben:Ein paar Edelstahlzierleisten und bis an die Radläufe gezogene Stoßfänger, machen aus einen 32B halt immer noch kein Auto einer höheren Klasse.
@OST: Ja und nein - Du reflektierst einmal mehr die Sicht des deutschen Marktes. Auf anderen Märkten sah es da anders aus, der Santana wurde erfolgreich aufgenommen. Auf dem englischen Markt waren Santana und Passat sehr eindeutig voneinander getrennt und wurden auch so wahrgenommen (den Santana gab es zunächst nur als GX5 mit Vollausstattung, was einer positiven Resonanz keinen Abbruch tat).

Man darf nicht vergessen, daß von der europäischen Produktion von nicht ganz 200.000 Stück bis Ende 1984 nur wenig mehr als ein Viertel in Deutschland lief. Für das Image des Santana auf dem deutschen Markt waren meiner Ansicht nach mehrere Faktoren entscheidend bzw. fehlerhaft in der Entscheidung:

- die Weigerung, dem Santana den 2,2-Liter Fünfzylinder mit 136PS aus dem Typ 43 zur Verfügung zu stellen, der im Versuch gelaufen war und letztendlich wohl nur aus Marketinggründen nicht gebracht wurde, um Audi nicht anzugreifen: Mit diesem Motor wäre eine klare Positionierung "top of the line" möglich gewesen, nicht eine motorische Gleichstellung mit dem Passat

- ein Artikel in der ADAC-Zeitung (erster Test), bei dem durch dieses sehr konservative Magazin ("BMW und Mercedes über alles") aus München die unsinnige Feststellung getroffen wurde, der Santana sei doch nur ein Volkswagen (!) Passat mit Stufenheck und dafür viel zu teuer, ohne auf das höhere Komfortniveau einzugehen (Ich hatte ein Gespräch mit demjenigen Designer, der damals die stoffbezogenen Türpappen "durchgesetzt" hat - die waren 1981 unglaublich teuer in der Herstellung. Auch die Stoßfänger waren damals wirklich nicht wenig teurer in der Herstellung als die relativ kleinen Passat-Teile, man kann sich das heute kaum noch vorstellen...)

- die Entscheidung, den Santana zum Modelljahr 1984 auch als Billigmodell "CX" mit 60PS herauszubringen: Dieses Modell zementierte den Santana sozusagen parallel zum Passat, spätestens jetzt war eine Höherpositionierung nicht mehr möglich.

- Störfeuer aus Ingolstadt generell: Wenn man nach oben mit dem 200er schon nicht wirklich gegen die süddeutsche Konkurrenz anstinken kann, will man sich unten im Bereich der Volumenmodelle nicht auch noch im eigenen Konzern angreifen lassen.

- auf dem deutschen Markt ganz klar die Werbung für den Santana - vollkommen ungeeignet für die ursprüngliche Zielgruppe!

- zu diskutieren wäre auch noch das etwas chaotische Vorgehen in der Modellpalette, wo nach noch nicht einmal einem vollen Modelljahr schon aus einem CL ein LX und aus einem GL ein GX wird: Es ist nicht immer klug, die Erstkäufer eines Modells durch solche Maßnahmen bewußt darauf hinzuweisen, daß ihr Auto schon veraltet ist, die Preise leiden darunter.

Letzten Endes dokumentiert der Passat Carat von 1985-1986 das Problem, daß eine zu weite Spreizung eines einzigen Modells einfach nicht möglich ist: Ob von hinten auf der Überholspur nun ein Passat CL mit 60PS kam, oder ob es ein Passat Carat mit 115PS war: Es gab da keinen Unterschied in der Frontansicht (und die Reifenbreite sieht man im Rückspiegel nicht).
Martin hat geschrieben:... und unter ähnlichen Problemen leidet VW ja heute immer noch mit der nicht-geschlossenen Lücke zwischen Passat und Phaeton. Denn auch ein -zweifellos sehr schöner- Passat CC ist eben ein Passat (obwohl er in verschiedenen Auslandsmärkten nur CC heißt).
@Martin: Der CC hat auf den diversen Auslandsmärkten, auf denen er ohne "Passat" angeboten wird, absolut keine Abgrenzungsprobleme zum Passat. Hauptproblem ist da eher die Größe - denn er ist nun einmal von der Karosserie und der Technik zu klein für eine echte Teilnahme am C-Segment, um z.B. gegen E-Klasse und BMW 5er erfolgreich bestehen zu können.

Mehr zum Thema:

http://home.arcor.de/tilmangrund/page_h ... udium.html
und
http://home.arcor.de/santanazentrum-bs/ ... ahlen.html

Schöne Grüße...
Tilman