JK-Motor, Ein- und Ausbau

[Dieselfan]

Hallo liebe Gemeinde,

Ich hätte da mal eine Frage...

Ich schäme mich ja fast, es auszusprechen, aber ich bin von einem Anfall von Vernunft heimgesucht worden... Was zur Folge hat, daß ich meinen alten Kameraden mit dem Frontschaden entgegen meinen vollmundigen Ankündigungen jetzt wohl letzten Endes doch nicht retten, reparieren und restaurieren werde.

Da gibt es einen Variant, gleiches Baujahr und gleiche Farbe wie meiner, auch ein Saugdiesel, etwas besser ausgestattet und von der Substanz noch gut, der mit Motorschaden dasteht... Deshalb habe ich mir nun vorgenommen, meinen nächsten Urlaub damit zu verbringen, meinen Motor in diesen zu verpflanzen.

Nun die Frage, was gibt es beim Ein- bzw. Ausbau eines JK-Dieselmotors zu beachten? Das nötige Werkzeug wird vorhanden sein, technisches Grundverständnis auch, dazu mein unentbehrlicher Begleiter, Dieter Korp's "Jetzt helfe ich mir selbst", aber das wird das erste Mal für mich sein, daß ich mich an so eine große Operation heranwage. Gibt es irgendwelche Kniffe, die einem die Arbeit erleichtern, bzw. folgenschwere Anfängerfehler, die es zu vermeiden gilt? Oder hat vielleicht gar jemand eine detaillierte Anleitung?

Ich stelle mir das in etwa so vor, Kraftstoff- und Kühlungsschläuche abklemmen, Motor an eine Kette hängen, und dann alles abschrauben, was ihn im Motorraum festhält... und dann in umgekehrter Reihenfolge in den anderen Wagen wieder rein. Oder?

Viele Grüße,
Karsten

[Nipa32b]

So, die Aktion ist in 2 Tagen erfolgreich und ohne größere Probleme über die Bühne gegangen. =D>
Der Karsten hat nun wieder einen "Trecker" zum Kilometerschruppen. Wenn er wieder zu Hause und Online ist, wird er vielleicht noch ein paar Fotos einstellen. Auf diesem Weg schon mal: Zukünftig knitterfreie Fahrt... und mach mir schnell die halbe Million km voll!

liebe Grüße
Nikolaus

[Dieselfan]

So, ich bin jetzt wieder zuhause, und wie vom Nikolaus angekündigt, will ich hier gerne kurz von meiner Oster-Tour berichten:

Dies war meine erste "Herztransplantation", und dank Nikolaus' fachkundiger Anleitung ist sie auch erfolgreich verlaufen!

Natürlich trauere ich meinem alten Diesel hinterher, aber jetzt habe ich nicht nur einen neuen, in dem mein Motor sein altvertrautes Liedchen singt, sondern zusätzlich noch einen 5-Zylinder mit Rechtslenker... aber das ist eine andere Geschichte...

Der Unfall, dem mein alter Diesel zum Opfer gefallen ist, war natürlich ein Schock, aber er hat doch auch die Tür in eine neue Welt für mich aufgestoßen... die der Schrauber und Autonarren Ich habe viel dabei gelernt, einmal beim Zerlegen meines alten Autos, und dann beim Einbau des Motors in den neuen. Und, last but not least, habe ich über dieses Forum ein paar sehr nette Zeitgenossen kennengelernt. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle nochmal an alle, die mir mit Tipps, Teilen und tatkräftiger Hilfe weitergeholfen haben!

Ebenso ein herzliches Dankeschön an alle, die die PKD auf die Beine gestellt haben und am Leben erhalten. Vor dem Unfall hatte ich diese Webseite zwar gekannt, aber sie höchstens alle paar Monate mal angeschaut. Jetzt gehört die sie neben Emails und Nachrichten zu meiner regelmäßigen Internet-Lektüre. Macht weiter so, Ihr macht einen tollen Job!

Liebe Grüße,
Karsten


So, hier nun noch die Fotos:

Der Motor ist schon mal raus, der Rest kommt noch...

R0044471_small.jpg

Abschied von meinem alten Kameraden, daneben der englische 5-Zylinder

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Die Herzverpflanzung in vollem Gange

R0044719_small.jpg

Nach geglückter Operation

R0044736_small.jpg

[schallundrauch]

Wie dekadent, schrauben in einer Halle und mit Motorkran...

... das kann doch jeder!!!

So machen das Hardcore Schrauber:



Gruß Ansgar (Der hoffentlich morgen auch wieder seinen Diesel fahren kann)

[Johnson]

Hallo,

dann mal danke für die Blumen und herzlichen Glückwunsch zu dem erfolgreichen Umbau. Erzähl doch mal von Deinem Rechtslenker. Ich hab ja auch einen und Deiner kommt mir bekannt vor. Ich denke, den habe ich schon mal im Netz gesehen. Mag mich aber auch täuschen !

Viele Grüße,

Johannes

[32b-coloradobeige]

@ Ansgar

is ja scho fast professionell was du gemacht hast (tolle neue Smilys)

[Nipa32b]

Ja ja, ich bin auch nicht mehr der jüngste.
Vor 20 Jahren haben mein Kumpel und ich seinen Motor unter Schneegestöber im November auf 1 m hohen Rampen von unten in einen R5 gehoben. Was für eine Schinderei... aber zum Glück sind die Zeiten vorbei. Schade, daß ich davon kein Foto habe, sonst könnten wir einen "anti-dekadenten" Motorwechsel Thread aufmachen

Also dann, auf bald
Nikolaus

@ 32b-colodradobeige: An der "Konstruktion" kann man doch gerade mal den Ventildeckel rausheben

[32b-coloradobeige]

@nikolaus

Zum Motorausbau hats gereicht, mehr sollts ja ach net haltn

grüße Richard

[Dieselfan]

Hallo,

dann mal danke für die Blumen und herzlichen Glückwunsch zu dem erfolgreichen Umbau. Erzähl doch mal von Deinem Rechtslenker. Ich hab ja auch einen und Deiner kommt mir bekannt vor. Ich denke, den habe ich schon mal im Netz gesehen. Mag mich aber auch täuschen !

Viele Grüße,

Johannes

Hallo Johannes,

Hätte ich mir denken können, daß der Dich interessiert! Hatte von Deinem schon auf Deiner Homepage gelesen.

Also die Geschichte dazu ist schnell erzählt: Ich arbeite im Moment in England, und hatte eigentlich nur ein Auto für den Übergang gesucht, um zu meinem verunfallten Passat nach Norddeutschland zu kommen und dann mit dem Motor im Kofferraum runter zum Nikolaus ins Elsaß. Damit, einen 32b zu finden, hätte ich eigentlich gar nicht gerechnet, davon gibt es hier nicht mehr allzuviele. Aber dann lief mir ein paar Wochen vor dem Oster-Urlaub eben dieser 5-Zylinder über den Weg, und zwar auf dem britischen Pendant zu der PKD-Seite: http://www.ukpassats.co.uk. Der Rest ging dann eigentlich wie von selbst

Eigentlich ist der Wagen das Gegenteil von dem, was der Begriff "Passat" für mich immer ausgemacht hat... das war für mich, schon durch die familiäre "Vorbelastung", immer ein Begriff für sparsame, gemütliche Diesel mit vollmechanischer Ausstattung... Dieser hier hat nun mehr als doppelt soviel PS, fährt zu schnell, verbraucht zuviel, und hat dazu noch lauter neumodische elektrische Gimmicks...

Es ist ein GL5 von 1987 mit der 85 kW JS Maschine, Servolenkung, elFH, eSP, ZV, SSD, AHK, Velours-Ausstattung und 215.000 Meilen / 344.000 km auf dem Tacho. Rost ist ein Thema an den üblichen und einigen originellen Stellen, und die Hälfte der Chromzierleisten fehlen, aber ansonsten steht er noch recht gut da. Bis auf den Konstruktionsfehler mit dem auf der falschen Seite eingebauten Lenkrad natürlich

Wie gesagt, eigentlich war er nur als Übergangslösung und allenfalls noch als potentieller Teileträger gedacht... Beim Kauf hatte er noch einen Monat Rest-TÜV, gerade genug für die Oster-Tour. Aber nachdem ich nun erst einmal ein paar tausend Kilometer damit gefahren bin, ist er mir zum Zerlegen natürlich viel zu schade... Jetzt will ich sehen, daß ich ihn durch den britischen TÜV bekomme, und dann überlegen, was das ganze nun soll... Hier in London kostet mich der Wagen gut 500 Euro allein an Haftpflichtversicherung... Ganz schön viel für ein Auto, daß ich eigentlich gar nicht brauche, jetzt wo der Diesel wieder läuft... Aber die Kategorien "brauchen" und "vernünftig" greifen bei mir seit dem Unfall glaube ich sowieso nicht mehr

Im Moment bin ich gerade am planen, wann ich den Diesel vom Nikolaus aus dem Elsaß abhole. Auf dem Weg will ich dann gleich noch ein paar Kleinigkeiten für den englischen einkaufen, unter anderem ist die Windschutzscheibe gesprungen und der Kühler undicht, aber die hat der KLE zum Glück gerade beide zu verkaufen. Mal sehen, wenn es das Pfingstwochenende wird, dann könnte ich auf dem Rückweg eigentlich noch den "kleinen Umweg" über Goslar machen und auf dem PKD-Treffen vorbeischauen, wäre bestimmt witzig, einmal die Leute von hier "in echt" kennenzulernen!

Gruß,
Karsten

P.S.: Da fallen mir gerade noch zwei Technik-Fragen zu dem Engländer ein:

Die erste: Wenn ich mit offenem Dach fahre, riecht es im Wageninneren bald nach (unverbranntem) Benzin. Tank und Kraftstoffleitungen sind dicht, und nun hat mir jemand etwas von einer Stauscheibe gesagt, die möglicherweise hinter der Geruchsbelästigung stecken könnte. Kennt jemand die Symptomatik und könnte mich darüber aufklären, wo die Stauscheibe ist, was sie macht und ob/wie man sie wechseln kann?

Und die zweite: Im Tankdeckel steht, daß nur Kraftstoff mit 98 Oktan getankt werden darf, aber ich habe gehört, daß der JS-Motor einen Klopfsensor haben soll, der die Benutzung von Kraftstoff mit 95 Oktan ermöglicht. Stimmt das, bzw. wie kann ich das feststellen?

P.P.S.: Hier noch ein paar Fotos von dem Engländer:

R0044255_small.jpg

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[Roman]

Der Spritgeruch kann auch von vergammelten Kraftstoffleitungen stammen.
Die gammeln sehr gerne unter dem Batteriekasten.
Bei meinem 5er musste ich die auch schon neu machen.

Der JS hat keinen Klopfsensor.
Du kannst aber den Zündzeitpunkt etwas verstellen (von 18° auf 14°) und dann mit 95 Oktan fahren.

Grüsse
Roman