Hallo,
ich habe einen Passat 33 ohne Papiere, der kein Typenschild besitzt und eine 10-stellige Export-Fahrgestellnummer hat. Kann mir irgendjemand helfen bei der Aufschlüsselung bezüglich Baujahr usw? Alle Aufschlüsselungsseiten bestehen auf einer 17-stelligen Fahrgestellnummer. Vielen Dank
Die 17-stellige Fahrgestellnummer gibt es erst seit 1981, zuerst wurde die in der EU eingeführt.
Inzwischen wird die weltweit von allen Fahrzeugherstellern verwendet.
VW hat da etwas vorgegriffen und die schon beim Passat 32B im September 1980 eingeführt.
Beim 32/33 gab es nur die 10-stellige Fahrgestellnummer.
Das ist als keine Exportfahrgestellnummer, sondern die ganz normale Fahrgestellnummer.
Da kannst du das Baudatum auf den Tag genau aufschlüsseln.
Dazu braucht du historische Kalender mit Kalenderwochen, aber die findet man problemlos im Netz.
vielen Dank für den Hinweis auf die Aufschlüsselungstabellen. Da es sich nicht um meines ersten Oldie, aber um meinen ersten VW-Oldie handelt, lerne ich noch
Allerdings gibt mir der Wagen schon Rätsel auf: Die Fahrgestell-Nr. lautet 3342226145, womit das Baujahr 1974 wäre. Die Plastikstoßstangen (die am zerbröseln sind) könnten zur "Modernisierung) irgendwann montiert worden sein, zumal noch die abgerundeten Blinker darin montiert sind, die aus den Chromstoßstangen stammen. Aber das Armaturenbrett umbauen zur Modernisierung...? Und eingebaut ist ein Dieselmotor...?
Je mehr Infos ich zu dem Wagen bekomme, umso weniger weiß ich...
Gruß
Thorsten
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Ja, das ist ein 74er Variant, gebaut im April 1974.
Aber ziemlich verbastelt.
Die Innenausstattung stammt aus einem 1978er oder 1979er Modell.
Den Dieselmotor gabs im 32/33 auch erst ab 1978.
Die Stoßstange ist eine ab 1978.
Und der große kugelförmige Ausgleichsbehälter stammt sogar aus einem späten VW.
Beim 32/33 und 32B war ein anderer Ausgleichsbehälter verbaut, diese Kugel gabs erst beim 35i.
Die seitlichen Zierleisten lassen darauf schließen, das das mal ein L oder LS war.
Der Chrom vorne um den Kühlergrill wurde aber entfernt.
ich weiß schon, dass er verbastelt ist. Aber einen unverbastelten 74er Variant könnte ich mir auch gar nicht leisten
Ich fange im Spätjahr einfach mal an, ihn zu restaurieren. Muss auch kein 1er Zustand werden...! Aber es hat mich mal gereizt, einen Passat zu überarbeiten. Dass er allerdings so alt ist, hat mich jetzt schon überrascht. Er steht mindestens schon 15 Jahre, aber jetzt wird er wiederbelebt.
Dass es den Dieselmotor offiziell erst ab August 1978 gab, wußte ich. Aber interessant finde ich, dass der Dieselmotor in der Passat Betriebsanleitung vom Januar 1977 schon aufgeführt ist. Und die Plastikstoßstangen ab 1978 hatten doch keine Aussparung mehr für den Blinker, weil dieser doch schon neben den Scheinwerfern verbaut war...?
Genau, die Plastikstoßstangen haben keinen Ausschnitt für die Blinker, Ausnahme war da der Dasher:
Bzgl. des Dieselmotors stellt sich auch die Frage, ob es der 1,5L mit 50 PS ist oder der 1,6L mit 54 PS.
Im 32/33 gabs nur den 1,5L, aber 32/33 Diesel gabs nicht so häufig, daher könnte der Motor auch aus einem 32B stammen.
Hallo Roman,
ich lasse mich da einfach mal überraschen. Ich habe ihn gekauft, weil mir die Kombination Dieselmotor, Kombi und Farbe gefallen hat. Es war eine sehr spontane Kaufentscheidung. Dass irgendetwas nicht zusammenpasst, war mir relativ schnell klar, als ich geschaut habe, wann welches Facelift vorgenommen wurde. Aber ich fahre gerne Oldies, die etwas abseits der Norm sind. Und bei meinem Passat hat ja defintiv jemand massiv viel Arbeit reingesteckt, um ihn zu modernisieren. Ich werde das alles wieder zurückbauen, sofern ich die Teile bekomme: Armaturenbrett, Stoßstangen, usw...! Bei Stossstangen geht es noch, aber beim Armaturenbrett wird es schon schwieriger. Das lohnt sich nur, wenn ich eines ohne UV-bedingte Risse bekomme.
Der Dieselmotor darf bleiben. Aber auch da lasse ich mich überraschen, ob es die 50 oder die 54 PS Variante ist.
So einen Wolpertinger hab ich noch nie gesehen.
Da hat jemand in den 80ern mal wirklich übelst viel Langeweile gehabt.
Roman hat geschrieben: ↑Mi 2. Feb 2022, 10:01
Die Innenausstattung stammt aus einem 1978er oder 1979er Modell.
Armaturenbrett, Türverkleidungen und Teppich ja, die Sitze nicht.
Die sind aus einem Modell 75 (in tannengrün - hier allerdings schon sehr verblichen).
Komplett umlackiert wurde er auch schon. Viperngrünmetallic gabs erst ab Mj. 75.
das sieht wohl so aus. Deswegen habe ich mich hier ja auch angemeldet, um von den Passatkennern zu erfahren, wie verbastelt er wirklich ist. Und: Bingo: Da hat sich jemand eine eierlegende Wollmilchsau selbst gebaut. Aber das gehört nunmal auch zum Bereich Autos / Oldtimer dazu wie die Tuning-Exzesse der 80er Jahre...
Die verblichene Sitzfarbe passt zum dem UV-geschädigten Armaturenbrett-Oberteil. Der Wagen hat wohl nur wenig bis keine Garage gesehen in seinem Leben.
Trotzdem werde ich ihn wiederbeleben, auch wenn ich damit eher bei einem Patina-Treffen auflaufen kann
dann zeig doch mal weitere Bilder von dem Auto. Da gibts doch sicher noch mehr Baujahrsmix zu bestaunen.
Solche Umbauten gabs früher öfter, ich kannte z.B. mal einen BMW 02, in den u.a. ein seitlich gestutztes E21 Armaturenbrett reingemurkst wurde und ein Audi 100 Coupé u.a. mit Rückleuchten vom Manta A.
Alles Kreationen aus der Zeit, als es im Fernsehen nur 3 Programme und auf denen auch nur ein paar Stunden am Tag Programm gab. Da musste sich der eine oder andere für seine verbleibende Freizeit mehr oder weniger sinnvolle Betätigungen suchen...
Aber warum soll sich für den Rückbau nur ein rissfreies Armaturenbrett "lohnen", wenn Du ohnehin einen Patina-Zustand anstrebst? Patinierte Armaturenbretter gibts dagegen genug, die anderen kosten, wenn sie denn überhaupt angeboten werden, mehr als Du wahrscheinlich für das ganze Auto bezahlt hast.
