YN Motor wird zu heiß

[Elrim]

Moin,

Mein Passat 33 wurde plötzlich im Frühjahr bei der ersten Fahrt zu heiß.
Nachdem ich alle üblichen "Verdächtigen" ausgeschlossen habe, wanderte er erst einmal für viele Jahre in die Garage zurück.
Jetzt habe ich endlich mal den Kopf runtergenommen und gesehen, daß etliche Bohrungen zugegammelt waren.
Kann das der eindeutige Grund für die Überhitzung sein oder können noch weitere Kanäle im Motorblock betroffen sein, die man nicht sehen kann?

Zu meinem Erstaunen sah ich, daß bei der neuen Dichtung einige Bohrungen fehlen und aus der ovalförmigen Öffnug unten links ein Miniloch geworden ist.
Ich habe keine Dichtung gefunden, die genauso viele Bohrungen hat, wie die alte Dichtung.
Ist das die falsche Dichtung oder beeinflussen die fehlenden Bohrungen die Wasserzirkulation nicht?

Man könnte natürlich auch einfach Löcher in die neue Dichtung bohren.

Da warte ich jetzt erst einmal ab und hoffe auf hilfreiche Meinungen.

Gruß Peter

[Roman]

Ich würde erst einmal alle Bohrungen im Block reinigen und auch schauen, wie die Bohrungen im Kopf aussehen und auch die bei Bedarf reinigen.
Es gibt Rundbürsten, die eignen sich dafür gut.
Dann würde ich schauen, welche Bohrungen es im Block denn überhaupt gibt.
Evtl. hat ja die alte Dichtung mehr Bohrungen als nötig sind.
Und nachdem du den Kopf wieder montiert hast, solltest du das Kühlsystem durchspülen.
Das im System befindliche alte Kühlwasser komplett ablassen und z..B. Wasser und Kühlerreiniger rein machen, ca. 100 km fahren, dann das Zeugs komplett ablassen und Wasser/Kühlmittel im richtigem Mischungsverhältnis auffüllen.

So etwas passiert gerne, wenn zu wenig Kühlmittel im System ist oder das Kühlmittel uralt ist.
Denn das Kühlmittel ist nicht nur Frostschutz, sondern verhindert auch Rost und Kalkablagerungen im Kühlsystem. Zudem setzt es den Siedepunkt etwas herauf.
Deshalb sollte auch bei reinem Sommerbetrieb immer Kühlmittel nach Herstellervorgabe im System sein.

Und was die Hersteller leider unterschlagen:
Das Kühlmittel altert auch.
Man sollte es daher alle paar Jahre komplett tauschen.

Grüße
Roman

[Elrim]

Hallo Roman,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich habe den Block und Kopf recht gut sauber gekriegt. Das meiste hing an der Dichtung.
Eigentlich gibt es viele Durchgänge, von denen auch bei der alten Dichtung einige nicht durchgängig waren.
Bei der Neuen wären ja noch mehr verschlossen.
Das kann doch nur von Nachteil für die Kühlung sein, oder?
Würdest du die Neue einfach so drauf bauen oder zumindest die Löcher, die die Alte hat, bohren?
Gruß Peter

[OST]

Moin Peter

Ich würde mir da nicht zu viele Gedanken machen und die Dichtung so verbauen wie sie ist.
Weniger Löcher bedeuten nicht automatisch ein schlechtere Kühlleistung. Über die Löcher wird auch der Wasserfluss um die einzelnen Zylinder gesteuert. Hättest Du beispielsweise vorne mehr oder größere Löcher, kann es sein, dass das Wasser überwiegend nur hier durchströmt und im hinteren Bereich zu wenig Wasseraustausch stattfindet.

Gruß
Olaf

[Günter]

Hallo,
diese Überlegung hatte ich vor ein paar Jahren auch.
viewtopic.php?t=18919&hilit=kopfdichtung
Nach einigen Kommentaren und Überlegungen von mir baute ich sie so ein wie gekauft.
Bis jetzt fährt er problemlos mit ihr. Beim Fahren eine normale Temperatur, im Stand kommt bei dem verbauten kleinen Kühler relativ schnell der Kühlerventilator. Damals suchte ich mir noch aus den vorhandenen gebrauchten Thermostaten mit der Kochmethode ein richtig funktionierendes aus.

[Manni]

Wenn die Dichtung genau für diesen Motor gedacht ist und von einem Namhaften Hersteller stammt.
Einbauen, fertig.

Auch sehr wichtig!
Wie hast du die Dichtfläche am Block gereinigt?
Ich hoffe nicht mit Schleifpapier!
Die Schleifkristalle können sehr widerstandsfähig sein.
Wenn die in Ölbohrungen gelangen werden sie zu den Hauptlagern gespült.
Das kann in kurzer Zeit zu Lagerschäden führen.

Bitte immer Lösemittel, Schaber und Schleifflies benutzen.

Gruß Manni

[Elrim]

Moin,

danke für die vielen Antworten.
Ich weiß noch nicht genau, wie ich es mache. Vielleicht fahre ich mal zu VW und frage, wie die Dichtung aussieht, die sie dort verkaufen würden.
Aber wahrscheinlich ist dort bei dem Baujahr nichts mehr aufgelistet.
Nach 46 Jahren haben viele Dichtungsreste an Block und Kopf geklebt. Ich habe alles mit einem trapezförmigen Cuttermessereinsatz abgekratzt und gleich aufgesaugt, damit nichts in die Bohrungen fällt. Zum Schluß bin ich nochmal sanft mit 400 Naßschlleifpapier auf einem Schleifklotz rübergegangen und habe nur um die Ölbohrung herumgeschliffen, damit da bloß nichts rein kommt.

Gruß Peter

[Manni]

Hallo,
der Lagerist kann zu 100% nicht sagen wie die Dichtung aussieht!
Solche Details sind einfach nicht Dokumentiert.

Gruß Manni

[Brigitte]

Als mir vor 2/3 Jahren der Zylinderkopf am CY Motor gerissen war, stellte sich heraus, daß die eingebaute Dichtung auch zu wenig Löcher hatte. Die war 92 von VW in Langen eingebaut worden, als meinem Vorgänger auch der Zylinderkopf gerissen war.

Meine Neue hatte dann alle Löcher. Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob einfach der CY Motor (TD) so empfindlich ist, oder ob es an fehlenden Löchern in der Dichtung liegt. Von mir wurde er jedenfalls nicht geschruppt. Und mein Vorgänger hatte ihn bestimmt auch vorsichtig eingefahren...

Gruß, Brigitte

[Merlin6000]

VW kauft die ZKD auch zu, und je nach Lieferant kann es da auch Unterschiede geben

Markenprodukt einbauen und nicht zuviel nachdenken, es geht um einen Vor Steinzeitmotor