Hallo zusammen,
ich bin soeben bei Youtube über das folgende Video gestolpert, das den VW Forschungswagen
IRVW II von 1980 vorstellt: https://www.youtube.com/watch?v=oYvg4l2cNZ0
Euch wird das Filmchen sicherlich bekannt sein. Was mich nur wundert ist, daß der IRVW II
im Jahre 1980 schon Merkmale des Fließheck-Facelift-Modells von 1985 zeigt.
So die großen Stoßfänger vorne und hinten, die Heckklappe mit der bündig verklebten Scheibe
und vor allem die neuen Rückleuchten. Ok, der Heckspoiler sieht noch anders aus, aber ansonsten....
Vor allem weil das Serienmodell (Vorfacelift, Fließheck) direkt daneben steht sind die Unterschiede
sofort zu sehen. Ich frage mich warum das Serienmodell nicht gleich so vorgestellt wurde, denn
die kleinen Retuschen machen das Fahrzeug wesentlich gefälliger und moderner. Finde ich zumindest,
vobei ich zugeben muß, daß mir meistens die überarbeiteten Versionen besser gefallen als die ursprl.
vorgestellten Modelle. Der Nachfolgepassat mit Kühlergrill z. B. gefällt mir besser als der Nasenbär,
der 412 besser als der 411 und der Typ 3 nach der Überarbeitung und Verlängerung sieht auch viel
besser als der ursprl. VW 1500 aus. Aber das ist ja Geschmackssache.
Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
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Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
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Re: Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
Ganz einfach: Weil alle diese Modifizierungen sehr teuer im Vergleich zum ebenfalls 1980 präsentierten Serienmodell sind.gruga01 hat geschrieben:Was mich nur wundert ist, daß der IRVW II
im Jahre 1980 schon Merkmale des Fließheck-Facelift-Modells von 1985 zeigt.
So die großen Stoßfänger vorne und hinten, die Heckklappe mit der bündig verklebten Scheibe
und vor allem die neuen Rückleuchten. Ok, der Heckspoiler sieht noch anders aus, aber ansonsten....
(...) Ich frage mich warum das Serienmodell nicht gleich so vorgestellt wurde, denn
die kleinen Retuschen machen das Fahrzeug wesentlich gefälliger und moderner.
- Große Stoßfänger waren 1980 fertigungstechnisch wesentlich aufwendiger als die kleinen Plastikteile des Serienmodells. Schon bei den Santana-Stoßstangen gab es anfangs Zeitzeugen zufolge Probleme mit der Formstabilität unmittelbar nach dem Spritzgießen, für die großen Stoßstangen gilt das erst recht. Ausschuss muß mitbezahlt werden.
- DIe bündig verklebte Scheibe war damals im Vergleich zu einer eingezogenen Scheibe deutlich aufwendiger: Die Positionierung muss sehr exakt sitzen, und nach dem Einbau muss sichergestellt sein, dass sie nicht mehr verschoben wird. Die Dichtraupe muss auf jeden Fall so angeordnet sein, dass sie ihrem Namen folgend kein Wasser mehr einlässt, die Scheibe braucht den teuren Siebdruck zum Verdecken der Klebefläche: Die Gummidichtung war dagegen Standard und damals (!) günstiger im Einbau. Immerhin, 1982, zum Polo Coupé, hatte man das Problem im Griff - allerdings auch bei einem Modell, das gegenüber der Basis Aufpreis kostete, den die Leute bezahlen wollten.
- Die Rückleuchten des IRVW II sind zweiteilig: Mehr Montageaufwand, mehr Kabelstrang, mehr Passgenauigkeit, mehr Länge / Fläche der Dichtung - das kostet alles Geld bzw. erhöht den Aufwand.
- Auch der größere Heckspoiler war 1985 eher möglich als 1980, schon die umlaufende Dichtung des großen Spoilers wie auch die große Sichtfläche von oben benötigt eine hohe Genauigkeit in der Fertigung.
Am Ende stellt sich die Frage, ob man bis zum geplanten Facelift 1984 mit den ganzen Retuschen mehr Passat verkauft hätte als ohne - und wenn vertriebsseitig gesagt wird, dass sich das nicht lohnt, dann passiert es eben nicht.
Grüße
Tilman
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Re: Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
Wenn du genau hinschaust, sind die Rückleuchten total anders als beim Facelift.gruga01 hat geschrieben: und vor allem die neuen Rückleuchten.
IRVWII: Rückfahrleuchte im roten Feld am Rand zum Kennzeichen hin
Serie: Rückfahrleichte mittig im gelben Feld, darunter mittig im roten Feld die NSL.
Der IRVW II steht übrigens im VW-Museum.
Grüße
Roman
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Re: Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
Hallo,
erst einmal danke für die Antworten.
@Roman
Die Farbgestaltung der Leuchten ist tatsächlich anders. Aber die Form scheint mir doch identisch zu sein, so daß zum Zeitpunkt der Vorstellung des Forschungswagens UND des neuen Passats die entsprechenden Pressformen für die Karosserieteile ebenfalls schon vorhanden gewesen sein sollten .... sofern die Änderung beim IRVW II nicht händisch vorgenommen wurden.
@Tilman
Deine Begründungen machen Sinn. Die Kosten- und evtl. auch die Fertigungsfrage sind natürlich gute Gründe die Änderungen nicht direkt in die Serie zu übernehmen. Vielleicht wollte man auch die Familienähnlichkeit zwischen Variant und Fließheck betonen oder zumindest nicht verwischen.
Bei den Facelifts der Typen 3, 4 und des K70 waren die Änderungen/Modernisierungen zwar klar zu erkennen, aber die Vormodelle wurden nicht grundsätzlich entwertet weil sie plötzlich viel älter aussahen. Evtl. dachte man hier ja auch an den Vorgänger-Passat. Hier war der Modellwechsel jedenfalls nicht so grundsätzlich wie später vom 32b zum 35i.
Interessant wäre es zu wissen wie VW den Passat "gefaceliftet" hätte wenn er direkt beim Verkaufstart mit den optischen Goodies des Forschungswagens in Serie gegangen wäre.
erst einmal danke für die Antworten.
@Roman
Die Farbgestaltung der Leuchten ist tatsächlich anders. Aber die Form scheint mir doch identisch zu sein, so daß zum Zeitpunkt der Vorstellung des Forschungswagens UND des neuen Passats die entsprechenden Pressformen für die Karosserieteile ebenfalls schon vorhanden gewesen sein sollten .... sofern die Änderung beim IRVW II nicht händisch vorgenommen wurden.
@Tilman
Deine Begründungen machen Sinn. Die Kosten- und evtl. auch die Fertigungsfrage sind natürlich gute Gründe die Änderungen nicht direkt in die Serie zu übernehmen. Vielleicht wollte man auch die Familienähnlichkeit zwischen Variant und Fließheck betonen oder zumindest nicht verwischen.
Bei den Facelifts der Typen 3, 4 und des K70 waren die Änderungen/Modernisierungen zwar klar zu erkennen, aber die Vormodelle wurden nicht grundsätzlich entwertet weil sie plötzlich viel älter aussahen. Evtl. dachte man hier ja auch an den Vorgänger-Passat. Hier war der Modellwechsel jedenfalls nicht so grundsätzlich wie später vom 32b zum 35i.
Interessant wäre es zu wissen wie VW den Passat "gefaceliftet" hätte wenn er direkt beim Verkaufstart mit den optischen Goodies des Forschungswagens in Serie gegangen wäre.
Gruß aus dem Rheinland, Thorsten
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Re: Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
Die Entwicklung von Autos startet ja schon viele Jahre vor Markteinführung.
Und ist das neue Modell eingeführt, startet schon die Entwicklung des Nachfolgemodells bzw. Facelifts.
Das Design des 32B dürfte spätestens Anfang 1979 final gewesen sein.
Danach kommt dann der Aufbau der Fertigungsanlagen, Prototypenbau, Tests etc. und serienreif machen.
Während dessen können die Designer schon am Facelisft spielen.
Und der IRVW II dürfte wohl designmäßig die erste Idee für eine Faceliftgestaltung gewesen sein.
Grüße
Roman
Und ist das neue Modell eingeführt, startet schon die Entwicklung des Nachfolgemodells bzw. Facelifts.
Das Design des 32B dürfte spätestens Anfang 1979 final gewesen sein.
Danach kommt dann der Aufbau der Fertigungsanlagen, Prototypenbau, Tests etc. und serienreif machen.
Während dessen können die Designer schon am Facelisft spielen.
Und der IRVW II dürfte wohl designmäßig die erste Idee für eine Faceliftgestaltung gewesen sein.
Grüße
Roman
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Re: Video zum VW Forschungswagen IRVW II von 1980
Es gibt bei allen techn. Entwicklungen den Zeitpunkt des "feature freeze". D.h. alles was den Entwicklern/Designern danach noch einfällt, wird (zunächst) nicht in die Fertigung übernommen. Auch wenn neue Designteile industriell (d.h. nicht von Hand) gefertigt werden, heißt das nicht, daß schon Werkzeuge für die Serienfertigung zur Verfügung stehen. (Z.B. brauchts für die Befestigung der FL-Stoßstangen noch zwei Bohrungen zusätzlich im Kotflügel. Die lassen sich für Prototypen händisch anbringen, für die Serie müssen dann wieder Werkzeuge geändert werden.) Und irgendwann muß ja auch die Fertigungslogistik stehen, d.h. die Versorgung der Fertigung mit Teilen. Da muß schon einiges vorproduziert sein.
Daher wundert es mich nicht, daß auch schon kurz nach Serienanlauf des VFL schon Teile entworfen und gefertigt wurden, die dann erst Jahre später in gleicher oder ähnlicher Form zur Verfügung standen und an Prototypen bzw. Versuchsexemplare verbaut wurden.
Daher wundert es mich nicht, daß auch schon kurz nach Serienanlauf des VFL schon Teile entworfen und gefertigt wurden, die dann erst Jahre später in gleicher oder ähnlicher Form zur Verfügung standen und an Prototypen bzw. Versuchsexemplare verbaut wurden.
1982er Variant Automatik 63kW (einer von 89 - Stand 01/2012, staatl. anerkannter Oldtimer)
1954er Bismarck "Weltmeister Lohmann" (gepimpt)
1987er Auchan "Raymond Poulidor" (Billigrad, kein Mercier - umgebaut)
+ zwei Bahnhofsschlampen
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1987er Auchan "Raymond Poulidor" (Billigrad, kein Mercier - umgebaut)
+ zwei Bahnhofsschlampen