Liebe Passat Freunde,
ich bin Emblemsammler mit Hang zu Alt-VW und auch mal ex33er Pilot und -Bastler gewesen - also nicht ganz unbedarft was die B1 Historie anbetrfft, kann aber meinen aktuellen Emblem Fund absolut nicht zuordnen und würde mich freuen, wenn hier jemand eine Idee hierzu hätte !?
Anbei einige Bilder hiervon, es handelt sich um die 3 abgebildeten " Volkswagen Passat L / LS / TS " Embleme, das "normale" Passat LS Emblem habe ich nur zum Vergleich dazu gelegt. Die Teile sind als Altlagerbestand in Italien aufgetaucht, gestempelt mit "Bomisa" und unterschiedlichen Nummern ZOV,011.223 / .225 / .226
Die Pinabstände sind identisch zum bekannten Passat LS Emblem, Material ist ein Leichtmetall.
Hat es in Italien spezielle Schilder gegeben oder in einem anderen Land, bzw. hat das jemand schon mal gesehen bzw. Infos hierzu ?
Vielen Dank jedenfalls schon mal und viele Grüße!
Merkwürdige Embleme
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Merkwürdige Embleme
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Re: Merkwürdige Embleme
Ja, in Italien hat es diese Embleme gegeben.
Ob die offiziell von VW montiert wurden oder von Händlern oder ob es die nur als Zubehör gab weiß ich allerdings nicht.
Hier gibts übrigens eine nahezu vollständige Auflistung aller Schriftzüge vom 32/33 (einige Exoten wie z.B. Brasilien fehlen allerdings):
http://www.passat-kartei.de/forum/knowl ... .php?id=34
Und hier vom 32B (einige Exoten wie z.B. Südafrika fehlen allerdings):
http://www.passat-kartei.de/forum/knowl ... .php?id=37
Grüße
Roman
Ob die offiziell von VW montiert wurden oder von Händlern oder ob es die nur als Zubehör gab weiß ich allerdings nicht.
Hier gibts übrigens eine nahezu vollständige Auflistung aller Schriftzüge vom 32/33 (einige Exoten wie z.B. Brasilien fehlen allerdings):
http://www.passat-kartei.de/forum/knowl ... .php?id=34
Und hier vom 32B (einige Exoten wie z.B. Südafrika fehlen allerdings):
http://www.passat-kartei.de/forum/knowl ... .php?id=37
Grüße
Roman
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Re: Merkwürdige Embleme
@Roman:
Kleine Ergänzung:
Blende für Mittelkonsole Dasher -77: 321863267 (und dann der jeweilige Farbcode)
Gruß,
Dirk
Kleine Ergänzung:
Blende für Mittelkonsole Dasher -77: 321863267 (und dann der jeweilige Farbcode)
Gruß,
Dirk
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Re: Merkwürdige Embleme
Hi Roman,
danke für die Infos ! Da bin ich doch beruhigt, dass das schon mal gesehen wurde : -)) Bleibt noch die Frage, wie die Schilder entstanden sein könnten bzw. einzuordnen sind.
Ich fasse mal zusammen und spinne noch meine Gedanken hierzu frei von der Leber weg heraus:
- Die Teile sind aufwendiger und filigraner gearbeitet als die üblichen Schilder, was eigentlich gegen Zubehör spricht.
- Zudem von "Bomisa" hergestellt, einem der bekanntesten italienischen Emblem - und Schriftzughersteller überhaupt (hat auch die ganzen alten Alfa Romeo etc. Embleme gemacht). Die hätten wohl kaum inoffiziell Schilder mit "Volkswagen" darauf produziert - müßte also VW - offiziell sein, hatte es aber anscheinend nicht bis zur Teilenummer geschafft.
- Die Schilder sind wohl Italien zuzuordnen, waren aber auch dort wohl eher seltene Ausnahme bzw. nicht der Standard - sonst wären sie sicher allseits bekannt.
- Die Schilder sind von den Stilelementen ein Mix aus der Vergangenheit und der Zukunft. Das "Volkswagen" in Aluoptik erinnert etwas an die T1 und T2a Schriftzüge, später gab es dieses "Volkswagen" als Kunstoffschild als Standard links bei Passat/ Golf Scirocco/ Polo /Jetta. Das "Passat" ist schon bis auf die mittleren "S" ziemlich genau wie das typische bekannte ALu/Kunstoff - "Passat+(Kürzel)" - Einzelschild
- Die allerersten Passat hatten wenn ich das richtig sehe kein "Volkswagen" Schild - und das einzelne "Passat" war links anstatt rechts. Insofern war anscheinend der ursprüngliche Plan auch nur ein Einzelschild hinten zu haben, so wie es auch die hier gezeigten "Volkswagen+Passat+Austattungskürzel" - Schilder sind.
- Der Passat war der Erste aus der Reihe der "neuen Klasse" bei VW (Polo Golf Jetta Scirooco folgten), insofern musste auch beim Passat das Design für die neue Schilder - Generation mit neu entwickelt werden.
- Die ganze Passat- und damit vielleicht auch Passat-Schilder - Entwicklung fand doch in Italien statt (designtechnisch), bei Giugiaro .. ?!? oder so..
....also könnte ich mir momentan denken, dass die Schilder so eine Art Entwicklungszwischenentwurf bzw. Abfallprodukt während der Designfindung waren...
Superklasse wäre es ja mal ein Bild dieser Schilder am Fahrzeug zu sehen...!?
Grüße Kolja
danke für die Infos ! Da bin ich doch beruhigt, dass das schon mal gesehen wurde : -)) Bleibt noch die Frage, wie die Schilder entstanden sein könnten bzw. einzuordnen sind.
Ich fasse mal zusammen und spinne noch meine Gedanken hierzu frei von der Leber weg heraus:
- Die Teile sind aufwendiger und filigraner gearbeitet als die üblichen Schilder, was eigentlich gegen Zubehör spricht.
- Zudem von "Bomisa" hergestellt, einem der bekanntesten italienischen Emblem - und Schriftzughersteller überhaupt (hat auch die ganzen alten Alfa Romeo etc. Embleme gemacht). Die hätten wohl kaum inoffiziell Schilder mit "Volkswagen" darauf produziert - müßte also VW - offiziell sein, hatte es aber anscheinend nicht bis zur Teilenummer geschafft.
- Die Schilder sind wohl Italien zuzuordnen, waren aber auch dort wohl eher seltene Ausnahme bzw. nicht der Standard - sonst wären sie sicher allseits bekannt.
- Die Schilder sind von den Stilelementen ein Mix aus der Vergangenheit und der Zukunft. Das "Volkswagen" in Aluoptik erinnert etwas an die T1 und T2a Schriftzüge, später gab es dieses "Volkswagen" als Kunstoffschild als Standard links bei Passat/ Golf Scirocco/ Polo /Jetta. Das "Passat" ist schon bis auf die mittleren "S" ziemlich genau wie das typische bekannte ALu/Kunstoff - "Passat+(Kürzel)" - Einzelschild
- Die allerersten Passat hatten wenn ich das richtig sehe kein "Volkswagen" Schild - und das einzelne "Passat" war links anstatt rechts. Insofern war anscheinend der ursprüngliche Plan auch nur ein Einzelschild hinten zu haben, so wie es auch die hier gezeigten "Volkswagen+Passat+Austattungskürzel" - Schilder sind.
- Der Passat war der Erste aus der Reihe der "neuen Klasse" bei VW (Polo Golf Jetta Scirooco folgten), insofern musste auch beim Passat das Design für die neue Schilder - Generation mit neu entwickelt werden.
- Die ganze Passat- und damit vielleicht auch Passat-Schilder - Entwicklung fand doch in Italien statt (designtechnisch), bei Giugiaro .. ?!? oder so..
....also könnte ich mir momentan denken, dass die Schilder so eine Art Entwicklungszwischenentwurf bzw. Abfallprodukt während der Designfindung waren...
Superklasse wäre es ja mal ein Bild dieser Schilder am Fahrzeug zu sehen...!?
Grüße Kolja
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Re: Merkwürdige Embleme
Hallo Kolja,
das ist ganz sicher kein "Entwicklungszwischenentwurf" o.ä. - solche landesspezifischen Anpassungen entstehen auf Wunsch des jeweiligen Importeurs. So etwas gibt es immer wieder, so gab es für den Santana GX5 z.B. in UK ab Sommer 1983 auch einen Zusatzschriftzug "Fuel Injection", weil man diese Technik vor Kunde bzw. nach außen signalisieren wollte - was in anderen Märkten, außer dem US-Markt beim Quantum, vgl. Romans verlinkte Listen, nicht geschah.
Wie Du schreibst, stand ganz ursprünglich am Passat B1 hinten nicht "Volkswagen". Für die Wahrnehmung des (neuen, ungewohnten!) Modells Passat war es aus Sicht des Importeurs hier also sehr wichtig, dass nicht nur das Modell "Passat", sondern eben auch die (positiv besetzte) Marke Volkswagen dem Betrachter des Passat-Hecks signalisiert wurde bzw. gezeigt wurde, was für moderne Autos die bis 1973 stark auf luftgekühlte Heckmotoren festgelegte Marke plötzlich baute...
Es ist durchaus denkbar, dass die Fahrzeuge mit originalen Schildern (oder ganz ohne) nach Italien geliefert wurden und dann vor Auslieferung durch den Importeur oder - unwahrscheinlicher, weil logistisch komplexer - durch den Händler das landesspezifische Schild montiert wurde. Deswegen stand dann auch keine Teilenummer auf den Schriftzügen - und "offiziell" ist natürlich eine Beauftragung dieser Schriftzüge durch die Autogerma bei Fa. Bomisa allemal, schließlich verkaufen sie im italienischen Markt offiziell im Namen der Marke Volkswagen Fahrzeuge.
Grüße
Tilman
das ist ganz sicher kein "Entwicklungszwischenentwurf" o.ä. - solche landesspezifischen Anpassungen entstehen auf Wunsch des jeweiligen Importeurs. So etwas gibt es immer wieder, so gab es für den Santana GX5 z.B. in UK ab Sommer 1983 auch einen Zusatzschriftzug "Fuel Injection", weil man diese Technik vor Kunde bzw. nach außen signalisieren wollte - was in anderen Märkten, außer dem US-Markt beim Quantum, vgl. Romans verlinkte Listen, nicht geschah.
Wie Du schreibst, stand ganz ursprünglich am Passat B1 hinten nicht "Volkswagen". Für die Wahrnehmung des (neuen, ungewohnten!) Modells Passat war es aus Sicht des Importeurs hier also sehr wichtig, dass nicht nur das Modell "Passat", sondern eben auch die (positiv besetzte) Marke Volkswagen dem Betrachter des Passat-Hecks signalisiert wurde bzw. gezeigt wurde, was für moderne Autos die bis 1973 stark auf luftgekühlte Heckmotoren festgelegte Marke plötzlich baute...
Es ist durchaus denkbar, dass die Fahrzeuge mit originalen Schildern (oder ganz ohne) nach Italien geliefert wurden und dann vor Auslieferung durch den Importeur oder - unwahrscheinlicher, weil logistisch komplexer - durch den Händler das landesspezifische Schild montiert wurde. Deswegen stand dann auch keine Teilenummer auf den Schriftzügen - und "offiziell" ist natürlich eine Beauftragung dieser Schriftzüge durch die Autogerma bei Fa. Bomisa allemal, schließlich verkaufen sie im italienischen Markt offiziell im Namen der Marke Volkswagen Fahrzeuge.
Grüße
Tilman
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Re: Merkwürdige Embleme
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Re: Merkwürdige Embleme
Hallo Tilman,
das mit den Importeur Sonderwünschen ist ein interessanter Tip - war mir so nicht klar, dass das eher " normal " war oder ist. Ich hatte gedacht, die Produkt - Corporate Identity geht über alles. Zumal die Prospekte (damals) sicherlich zentral gemacht wurden und nur die Sprache dem Land entsprechend angepasst war, aber die Bilder gleich ?! - Was dann dazu führt, dass in Italien die Autos die man bekam, etwas anders aussahen als im Prospekt - zumindest hab ich keinen Prospekt mit diesen Italien Schildern gesehen.
Die Generalimporteur Sonderwünsche erklären dann vermutlich auch einige andere Kuriositäten die mir als Sammler begegnet sind. Wie z.B. ein ellenlanger "Mercedes" Schriftzug im Stil der Typenbezeichnungen wie 230_E in Alu/Chrom mit Unterstrich, z.B. für W123, was vermutlich in Frankreich damals angesagt war.
@D-Marks: Danke für das Bild - die Kombination gab es ja auch noch: erst nur Passat links, dann Passat li. und Volkswagen re. alles aus Alu, dann Volkswagen li. und Passat re. aus Kunstoff..
Die Italien Schilder als Kombination Passat + Volkswagen in einem gab es dann vermutlich in der Phase, als VW nur das Einzelschild li. vorsah. Mit Ergänzung des Volkswagen Schriftzuges auf der anderen Seite waren dann zu viele Löcher in der Heckcklappe für nur ein Schild.
Man könnte also auch sagen: der italienische Generalimporteur hat sich demzufolge mit seinem Anliegen durchgesetzt, das "Volkswagen" ebenso auf die Heckcklappe zu bringen..
Grüß Kolja
das mit den Importeur Sonderwünschen ist ein interessanter Tip - war mir so nicht klar, dass das eher " normal " war oder ist. Ich hatte gedacht, die Produkt - Corporate Identity geht über alles. Zumal die Prospekte (damals) sicherlich zentral gemacht wurden und nur die Sprache dem Land entsprechend angepasst war, aber die Bilder gleich ?! - Was dann dazu führt, dass in Italien die Autos die man bekam, etwas anders aussahen als im Prospekt - zumindest hab ich keinen Prospekt mit diesen Italien Schildern gesehen.
Die Generalimporteur Sonderwünsche erklären dann vermutlich auch einige andere Kuriositäten die mir als Sammler begegnet sind. Wie z.B. ein ellenlanger "Mercedes" Schriftzug im Stil der Typenbezeichnungen wie 230_E in Alu/Chrom mit Unterstrich, z.B. für W123, was vermutlich in Frankreich damals angesagt war.
@D-Marks: Danke für das Bild - die Kombination gab es ja auch noch: erst nur Passat links, dann Passat li. und Volkswagen re. alles aus Alu, dann Volkswagen li. und Passat re. aus Kunstoff..
Die Italien Schilder als Kombination Passat + Volkswagen in einem gab es dann vermutlich in der Phase, als VW nur das Einzelschild li. vorsah. Mit Ergänzung des Volkswagen Schriftzuges auf der anderen Seite waren dann zu viele Löcher in der Heckcklappe für nur ein Schild.
Man könnte also auch sagen: der italienische Generalimporteur hat sich demzufolge mit seinem Anliegen durchgesetzt, das "Volkswagen" ebenso auf die Heckcklappe zu bringen..
Grüß Kolja
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Re: Merkwürdige Embleme
Hallo Kolja,
vermutlich nicht nur der italienische Importeur - das wurde in anderen Märkten ganz sicher ähnlich gesehen.
Der Passat B1 stand damals für einen absoluten Neuanfang der Marke Volkswagen (der K70 war zuvor eher eine Randerscheinung). Bis zum Erscheinen des Passat waren alle Volkswagen klar als solche erkennbar gewesen: Der Käfer war schon Anfang der Siebziger eine anerkannte Designikone, T1 und T2 auch "typisch" VW, und das gleiche galt für den damals ebenfalls schon fast 20 Jahre alten Typ 3. Auch der Typ 4 war in seiner Skurrilität klar ein VW. Bei diesen Modellen hatte es immer gereicht, die Motorisierung, ggf. noch einen Verweis "Automatic" in den Emblemen am Heck zu signalisieren - wie es auch viele andere Hersteller taten.
Der Passat aber war neu und sah vollkommen anders aus als alle VW, die man kannte. In Deutschland würde das neue Modell fast von selbst bekannt werden, gestützt auch durch Werbeanzeigen in der Dimensionierung für einen Heimatmarkt. Der Passat sollte den Typ 3 absehbar als eines der meistverkauften Autos im Markt Deutschland ablösen. In Italien war das anders: Dort ging es um die Eroberung von Marktanteilen (nicht um die Ablösung des Typ 3, der kaum eine Rolle gespielt hatte), und erstmals war der Importhersteller, dessen Ruf maßgeblich durch den Käfer definiert worden war, in der Lage, auch mit modernen heimischen Konstruktionen von Fiat mitzuhalten. (Fiat war damals, was die effiziente (!) Konstruktion von Fahrzeugen im Klein- und Kompaktsegment betrifft, im Prinzip weltweit führend - auch die technische Konzeption des Golf wurde mit Blick auf u.a. Fahrzeuge aus Italien gefunden. Die Tatsache, dass der Passat B1 eigentlich mit Quermotor kommen sollte, ist ja hinlänglich bekannt.)
Aus Wolfsburger Perspektive sah man - historisch begründet - nicht die Notwendigkeit, allen per Schriftzug am Heck auf die Nase zu binden, dass der neue "Passat" aus dem Hause "Volkswagen" stammte. In Auslandsmärkten war es aber wichtig, nicht nur ein Modell, sondern auch die unbekanntere Marke zu signalisieren. Als Resultat gab es dann - nur ein Modelljahr später - auch das zweite Schild "Volkswagen" am Heck, und bis dahin z.B. die italienische Lösung.
Der benannte "Mercedes"-Schriftzug weist darauf hin, dass man dort offenbar das Problem genau andersherum hatte: Seit Jahren gab es dort den Stern an Front und Heck. Vermutlich wollte man dort die Assoziation "Stern" mit der Marke "Mercedes" bzw. Mercedes-Benz nachhaltiger verknüpfen, und man entschied sich für den Zusatzschriftzug - natürlich mit Unterstrich, weil sonst jeder Buchstabe einzeln befestigt werden hätte müssen, was damals noch nicht mit Klebefläche möglich war.
- Vergleichbar ist die Situation am B1 mit der Einführung des Volkswagen Emblems 1983 am Heck des Golf 2 und 1985 des Passat B2 - und 1987/88 noch prominenter, weil mittig angebracht, am B3 bzw. am Golf: Das runde Emblem, nicht nur die Wortmarke "Volkswagen", sollte noch eindeutiger auf die Marke verweisen. Allgemein war das ein damals um sich greifender Trend unter den Herstellern, auch z.B. Rüsselsheim schwenkte vom Wort "Opel" zum Blitz-Logo, das selbstverständlich in der Mitte des Hecks angebracht wurde.
Grüße
Tilman
vermutlich nicht nur der italienische Importeur - das wurde in anderen Märkten ganz sicher ähnlich gesehen.
Der Passat B1 stand damals für einen absoluten Neuanfang der Marke Volkswagen (der K70 war zuvor eher eine Randerscheinung). Bis zum Erscheinen des Passat waren alle Volkswagen klar als solche erkennbar gewesen: Der Käfer war schon Anfang der Siebziger eine anerkannte Designikone, T1 und T2 auch "typisch" VW, und das gleiche galt für den damals ebenfalls schon fast 20 Jahre alten Typ 3. Auch der Typ 4 war in seiner Skurrilität klar ein VW. Bei diesen Modellen hatte es immer gereicht, die Motorisierung, ggf. noch einen Verweis "Automatic" in den Emblemen am Heck zu signalisieren - wie es auch viele andere Hersteller taten.
Der Passat aber war neu und sah vollkommen anders aus als alle VW, die man kannte. In Deutschland würde das neue Modell fast von selbst bekannt werden, gestützt auch durch Werbeanzeigen in der Dimensionierung für einen Heimatmarkt. Der Passat sollte den Typ 3 absehbar als eines der meistverkauften Autos im Markt Deutschland ablösen. In Italien war das anders: Dort ging es um die Eroberung von Marktanteilen (nicht um die Ablösung des Typ 3, der kaum eine Rolle gespielt hatte), und erstmals war der Importhersteller, dessen Ruf maßgeblich durch den Käfer definiert worden war, in der Lage, auch mit modernen heimischen Konstruktionen von Fiat mitzuhalten. (Fiat war damals, was die effiziente (!) Konstruktion von Fahrzeugen im Klein- und Kompaktsegment betrifft, im Prinzip weltweit führend - auch die technische Konzeption des Golf wurde mit Blick auf u.a. Fahrzeuge aus Italien gefunden. Die Tatsache, dass der Passat B1 eigentlich mit Quermotor kommen sollte, ist ja hinlänglich bekannt.)
Aus Wolfsburger Perspektive sah man - historisch begründet - nicht die Notwendigkeit, allen per Schriftzug am Heck auf die Nase zu binden, dass der neue "Passat" aus dem Hause "Volkswagen" stammte. In Auslandsmärkten war es aber wichtig, nicht nur ein Modell, sondern auch die unbekanntere Marke zu signalisieren. Als Resultat gab es dann - nur ein Modelljahr später - auch das zweite Schild "Volkswagen" am Heck, und bis dahin z.B. die italienische Lösung.
Der benannte "Mercedes"-Schriftzug weist darauf hin, dass man dort offenbar das Problem genau andersherum hatte: Seit Jahren gab es dort den Stern an Front und Heck. Vermutlich wollte man dort die Assoziation "Stern" mit der Marke "Mercedes" bzw. Mercedes-Benz nachhaltiger verknüpfen, und man entschied sich für den Zusatzschriftzug - natürlich mit Unterstrich, weil sonst jeder Buchstabe einzeln befestigt werden hätte müssen, was damals noch nicht mit Klebefläche möglich war.
- Vergleichbar ist die Situation am B1 mit der Einführung des Volkswagen Emblems 1983 am Heck des Golf 2 und 1985 des Passat B2 - und 1987/88 noch prominenter, weil mittig angebracht, am B3 bzw. am Golf: Das runde Emblem, nicht nur die Wortmarke "Volkswagen", sollte noch eindeutiger auf die Marke verweisen. Allgemein war das ein damals um sich greifender Trend unter den Herstellern, auch z.B. Rüsselsheim schwenkte vom Wort "Opel" zum Blitz-Logo, das selbstverständlich in der Mitte des Hecks angebracht wurde.
Grüße
Tilman
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- Neuling
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Re: Merkwürdige Embleme
Hi Tilmann,
vielen Dank für die ausführliche Einschätzung und Beleuchtung der möglichen Hintergrundgedanken zu dem Thema. Das hilft doch schon sehr, dieses Auf und Ab, Weglassen und Hinzufügen, größer und kleiner machen der Bezeichnungen etwas nachvollziehen zu können. Es wird ja zunehmend schwieriger als Sammler noch einschätzen zu können, was echt ist - also was es tatsächlich mal original so gegeben hat - und was neudeutsch "gefaked" ist.
Das Internet hilft hier oft nur bedingt mit Detailinformationen - wie bei vielen Randthemen die älter sind als das www selbst - also hilft die Erfahrung und Hintergrundverständnis hier noch am besten.
VW ist was das Thema Emblemwandel angeht fast noch unspektakulär, Opel ist mir hier am meisten aufgefallen was Schwankungen bei der "Auspreisung" betrifft. Ascona und Rekord, Senator gibt es im Miniformat oder drei mal so groß als "Totschläger" über fast die halbe Kofferaumbreite, aber bevor ich hier noch gesteinigt werde von wegen Opel hör ich besser mal auf..
Grüße Kolja
vielen Dank für die ausführliche Einschätzung und Beleuchtung der möglichen Hintergrundgedanken zu dem Thema. Das hilft doch schon sehr, dieses Auf und Ab, Weglassen und Hinzufügen, größer und kleiner machen der Bezeichnungen etwas nachvollziehen zu können. Es wird ja zunehmend schwieriger als Sammler noch einschätzen zu können, was echt ist - also was es tatsächlich mal original so gegeben hat - und was neudeutsch "gefaked" ist.
Das Internet hilft hier oft nur bedingt mit Detailinformationen - wie bei vielen Randthemen die älter sind als das www selbst - also hilft die Erfahrung und Hintergrundverständnis hier noch am besten.
VW ist was das Thema Emblemwandel angeht fast noch unspektakulär, Opel ist mir hier am meisten aufgefallen was Schwankungen bei der "Auspreisung" betrifft. Ascona und Rekord, Senator gibt es im Miniformat oder drei mal so groß als "Totschläger" über fast die halbe Kofferaumbreite, aber bevor ich hier noch gesteinigt werde von wegen Opel hör ich besser mal auf..
Grüße Kolja
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Re: Merkwürdige Embleme
Hier wird niemand wegen OPel etc. gesteinigt.
Selbst auf Passat-Treffen wurden schon OPel gesichtet und da hat niemand gemeckert.
Da herrscht bei Passat-Fahrern doch deutlich mehr Toleranz gegenüber anderen Marken.
Selbst auf Passat-Treffen wurden schon OPel gesichtet und da hat niemand gemeckert.
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