Fahrwerkprobleme VA Santana

[pilot]

hallo zusammen,

vor einigen jahren habe ich einen 82er santana auf 2,0 16V (APL) umgebaut. damit die motorhaube noch zu geht, musste der gesamte fahrschemel (auf dem der motor ja sitzt um fast 6cm tiefergesetzt werden. als fahrwerk hab ich gekürzte billstein dämpfer mit H&R federn verbaut. domlager, traggelenke und spurstangen wurden ebenfalls getauscht.

An der HA kam eine achse mit scheibenbremse aus einem späten passat GT kombi zum einsatz lager etc wurden auch hier getauscht.

das problem, das sich nun seit jahren stellt (und das ich einfach nicht in den griff bekomme) ist, das sich das ganze von der VA her echt gruselig fährt !!! bislang habe ich alle vw´s fahrwerk technisch in den griff bekommen, aber hier verzweifle ich. ich habe einige bilder im netz gefunden, wo mit santana#s/passat´s rundstrecke oder gar rallye gefahren wird http://www.passat-kartei.de/forum/posti ... e=post&f=2# es muss doch folglich möglich sein dieses fahrzeug in einen stabilen und den 160 ps gerecht werdenden zustand zu bringen, oder ?

der plan ist nun die komplette revision der VA. hierzu möchte (wenn mgl) verstärkte teile oder komponenten aus dem motorsport verwenden.

Frage:
- gibt es verstärkte/bessere komponenten ?
- sind teile aus dem motorsport zu bekommen ?
- passen evt teile von audi ?

ich weiss, das es ein recht ambitioniertes projekt ist, aber ich möchte das gute stück weiter im strassenverkehr bewegen. achja, natürlich ist ales eingetragen. wer hat einen rat für mich, oder weiss wo es hilfe gibt ?

daten zum fahrzeug:
- santana bj 82
- 2,0 16V APL
- scirocco bremse innenbelüftet vorn / hinten scheibe vom GT
- Edelstahl rennkat, abgasanlage 63mm edelstahl (eigenbau) mit novus ESD Golf2
- billstein/ H&R Fahrwerk mit streben vorn/hinten.
- ledersitze vorn / teilleder hinten
- ZV
- BBS 6,5X15 mit 195/45 oder BBS 8X16 mit 19545 oder stahlfelge 6X14 185/60
- H&R spurverbreiterung VA / HA je nach Rad Reifen kombination

[Manni]

Hi,
mit der richtigen Audi Ansaugbrücke muss man die VA nur ein wenig tiefer setzen glaube 1,5cm.
Dann die entsprechende Verstärkung im vorderen Bereich aus der Motorhaube heraustrennen.

Die Achse sollte so wieder einiges höher kommen und die Geometrie besser werden.

Für die Querlenker gibts PU Lager, für die Achse suche ich selber auch noch gute Lager.

Wo war dein 16v vorher verbaut?

Gruß Manni

[Harryj19]

Schöner Umbau. Sieht gut aus mit den Rädern.
Wo genau ist den das Problem, d.h. du solltest genauer beschreiben was dir nicht gefällt. Hüpft der Wagen vorne, läuft er Spurrillen nach, setzt er ständig auf, lenkt er nicht richtig ein, ist er frontlastig, usw, usw?
Um eine Lösung zu finden wären mehr Infos nicht schlecht.
mfg Harry

[Pizza]

Moin.
Hmmm. Ein "APL"-Motor kenne ich garnicht. Von daher gehe ich jetzt mal von einem "ABF"-Motor (2L-16V Digifant) aus.
Du hast in meinen Augen die falsche Lösung gewählt. Denn als erstes hättest Du besser das "Flache" Saugrohr vom Audi 80 2L-16V (MKB: ACE o. 6A) genommen und dann auch die Motorhaube ausgearbeitet.
Siehe Bild:

p1080196-kl1.jpg

Dein Fahrwerksproblem ist wahrscheinlich auf den tiefergesetzten Fahrschemel zurück zu führen. Nicht mal unbedingt wegen dem Lenkrollradius, sondern einfach weil der Fahrschemel "lose" ist.
Liege ich richtig, das Du den Fahrschemel mittels Distanzstücke tiefergesetzt hast?
Denn dann passiert nämlich folgendes. Der Hebelarm vergrößert sich um ein vielfaches.
Beispiel: Spanne mal ein Blech im Schraubstock ein und drücke genau oberhalb der Backen gegen das Blech. Es passiert wahrscheinlich nix. Und jetzt drücke mal 6cm höher.
Und bei Dir werden jetzt die Gummilager und die M10-Schraube um ein vielfaches belastet (Nicht umsonst wurden die Schrauben bei späteren Modellen gegen M12 ausgetauscht) Und wenn Du jetzt die Lager des Schemels und der Querlenker gegen Motorsportteile austauscht, dann geht die Volle Last auf die Schraube bzw Aufnahme im Holm und das Ding wird früher oder später reißen und rausbrechen.

wenn meine Vermutungen richtig sind, empfehle ich die Audi Ansaugbrücke, Haube ausschneiden, Fahrschemel hoch und härtere Fahrwerksbuchsen und Du wirst sehen, das Teil fährt wie auf Schienen.
Gruß, Detlev

[paul_mh]

Hallo,

Was oberhalb bezüglich Steifigkeit und Hebelarm geschrieben wurde trifft absolut zu. Ich kann schon alleine aus diesem Grund nicht ganz verstehen, wie du das eingetragen bekommen hast...

Bezüglich Geometrie: Also was passiert, wenn man den Fahrschemel inkl Querlenker Anbindung einfach so um 6cm tiefer legt und auch noch mit einer Tieferlegung kombiniert? Die Fahrwerksgeometrie, speziell das Rollzentrum wird massiv verändert. Das hat einen enormen Einfluss auf das Einlenkverhalten und auf die "Balance" zwischen vorne und hinten beim Einlenken. Außerdem: durch die geänderte Geometrie kann es sein, dass das Rad beim Einfedern mehr Sturz bekommt (also Verstellung Richtung positiven Sturz) genau das Gegenteil will man aber: Verstellung Richtung negativem Sturz beim Einfedern.

Zusätzlich ist ja offensichtlich auch noch eine Spurverbreiterung dazu gekommen. Das bewirkt eine Veränderung des Lenkrollradius. Bei unterschiedlichen Grip links und rechts oder beim Bremsen in einer Kurve kann das zu echt krimminellem Fahrverhalten führen.

Die ganze Problematik wird außerdem durch die breiten Reifen mit niedrigem Querschnitt nochmal verstärkt! Die können das nicht so leicht ausgleichen und reagieren vor allem auf Sturzverstellung viel bockiger als welche mit hohem Querschnitt. Du hast im Endeffekt eine sowieso schon weiche Achse bzw. Karrosserie mit dem größeren Hebelarm noch weicher gemacht. Im Gegenzug hast du viel steifere Reifen und härtere Federn. Das ist 100% genau das, was man nicht machen soll! Die tragenden Elemente sollen immer um den Faktor 10 steifer sein als die Federung, sonst federt die Karrosserie und nicht die Feder!

Meine Fragen: Fahrwerk ist richtig eingestellt? Wie sieht der Reifenverschleiß aus? Einseitig, schuppig oder irgendwie unsymmetrisch?

Mein Vorschlag:
1.) Spurverbreiterung ausbauen (also originale Geometrie wieder herstellen. Wenn du die nur drinnen hast um die falsche ET der Felge auszugleichen, dann kannst es lassen); schauen, was sich verändert
2.) Sturz Veränderung über Federweg messen: Feder ausbauen. Fahrwerk wieder zusammen stecken und schauen, was über den Federweg passiert. Das sollte so aussehen: Bei normaler Fahrwerkshöhe (Federweg=0 leicht negativer Sturz, bei positivem Federweg, also Einfedern: mehr negativer Sturz. Beim Ausfedern: Richtung positiver Sturz, kann auch in den positiven Bereich gehen. Im Bild (aus einem Buch für Fahrwerkstechnik) ist die Sturzkurve die rot strichlierte. Ich nehme an, dass bei dir eher die pinke Linie zutrifft und das würde sich garantiert negativ aufs Fahrverhalten auswirken. Abhilfe: Wiederherstellung der originalen Geometrie.

Sturzkurve ueber Federweg.jpg

3.) Wenn das alles soweit passt: Alle Buchsen tauschen. die 6cm Verlängerung massiv anschweißen und aussteifen. Gegebenenfalls PU-Lager einbauen (siehe meinen Thread hierzu von letzter Woche)
4.) Wenn es sich dann immer noch nicht gut fährt: Reifen mit höherem Querschnitt verbauen, das macht das Fahrverhalten wieder "gutmütiger"

Grüße,
Paul

[Tilman]

Es stellt sich auch die Frage nach dem Längenausgleich der Antriebswellen...

[Pizza]

Es stellt sich auch die Frage nach dem Längenausgleich der Antriebswellen...

Moin.
Das kommt noch hinzu.
Durch den tiefer gesetzten Schemel + Tieferlegung sind die Antriebswellen im Prinzip eine ca 110mm tieferlegung ausgesetzt. D.h. Sie wird wahrscheinlich keinen längenausgleich mehr haben, wodurch starker Druck zugleich auf Radlager und Halbwellen am Getriebe kommt.

[rmw]

Hallo,

warum die Haube ausschneiden?
Ich würde mir einen 16V Ansaugbrückenflansch holen und eine Ansaugbrücke vom 1,8T.
Die Brücke dann entsprechend absägen und den Flansch anschweißen(lassen). Das dürfte die einfachste Variante sein.
Oder bei den Einlasskanälen vom Kopf den oberen Bereich zuschweißen lassen und die 1,8T-Brücke dann montieren. Hier aber noch das Flanschbild beachten.
Dann müsstest du den Motor auch wieder in Originallage setzen können und auch auch die Haube, ohne sie auszuschneiden, schließen können.

Das gab es alles schon. Einfach mal hier kieken: klick

[Merlin6000]

Nur zur Info: Der APL Motor ist ein 5-Zylinder im VW T4 verbaut

[rmw]

Und nun?
Gibt es irgendwelche Rückinfos zu den Vorschlägen? Eine Umsetzung (geplant) und so wären schon ganz nett.

Das hilft dann auch späteren Leuten, die evtl. auch so einen Umbau vorhaben bei der Lösung des Problems.