JT Probleme bei Start/Gasannahme

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
willy
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JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von willy »

Guten Abend zusammen,
mein schätzungsweise 5 Jahre ruhender Syncro (2,2 L, MKB: JT) wurde vor einigen Wochen mehr oder weniger erfolgreich wieder zum Leben erweckt.
Er springt an, aber schlecht. Man benötigt mehrere Anlassversuche. Wenn er auf ausreichend Zylindern zündet, muss man zunächst selbst die Drehzahl auf ca. 2000 U/min bringen und eine Weile halten. Wenn er dann nach paar Sekunden rund und sauber läuft und man dann das Gas wieder weg nimmt, geht er entweder langsam wieder aus oder verfällt in ein selbstständiges Drehzahl auf-und-ab. Das schwankt so zwischen 600 und 1800 Runden. Nach ungefähr einer Minute läuft er dann stabil auf seiner Leerlaufdrehzahl.
Gibt man dann ruckartig Gas, stottert er kurz für höchstens eine Sekunde. Dann dreht er sauber hoch.

Falschluft kann ich ausschließen. Beim Versprühen von feinem Bremsenreiniger-Nebel im Motorraum ändert sich an der Symptomatik nichts.
Zündkerzen, Luftfilter, Zündverteiler, Motoröl, Spritleitung, ..... alles Neu

Beim Betätigen des Volllast-Schalters im Standgas passiert gar nichts. keine Ahnung ob das so sein muss oder nicht.

Schönen Abend, Guten Rutsch und ein gesundes Neues!
Grüße aus Thüringen
Passat 32B Variant syncro (Tornadorot)
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Dennis
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von Dennis »

Moin,

Hast du mal das Gegenstück zum Volllastschalter gemessen?

Wenn der kaputt ist, hast du auch kein richtiges standgas...

Grüsse

Dennis
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Günter
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von Günter »

willy hat geschrieben: Zündkerzen, Luftfilter, Zündverteiler, Motoröl, Spritleitung, ..... alles Neu
Hallo,
hast du neues Benzin im Tank?
Ich habe vor einigen Monaten in meinen Warszawa ein 5 Jahre altes Benzin aus dem Reservekanister in den beinahe leeren Tank reingeschüttet. Dann wollte ich ca. einen Kilometer zur Tankstelle fahren und volltanken. Nach wenigen Metern Fahrt ging er aus und sprang nicht mehr an. Also zu Fuß zur Tanke, 5 Liter frisches Benzin geholt, draufgeschüttet und dann lief er wieder.
Ich will damit sagen, daß das 5 Jahre alte Benzin absolut nicht mehr zündfähig war. Es können deswegen noch andere Komponenten defekt sein.
MfG
Günter

1956 Warszawa M20
1983 Passat GL Coupe
2016 Passat GLS Anhänger
1985 Passat Variant CL TD , 466 338 km Erstbesitzer (TOT)
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willy
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von willy »

Altes Benzin wurde abgelassen und neues getankt.
Was ist mit "Gegenstück zum Volllastschalter" gemeint?
Passat 32B Variant syncro (Tornadorot)
Manuel
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von Manuel »

Hallo Willy,

an deiner Stelle würde ich eine komplette Diagnose vornehmen, angefangen über das Spritzbild der Ventile, über das Messen der Kraftstoffdrücke und -mengen, Geber, Aktoren, etc. etc....
Und bitte bitte vergesst doch endlich mal die Falschluftsuche per Bremsenreiniger, das bringt kein verlässliches Ergebnis, erst nicht an der K(E)-Jetronic.
Im Gegenteil, im Fall der Fälle fackelst du dir die Haare, Augenbrauen oder gar das ganze Auto ab!

Schönen Gruß
Manuel
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Dennis
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von Dennis »

Moin,

Guck mal hinten unter der Drosselklappe, da sitzt noch ein Schalter wie der für volllast. Hörst du auch, wenn du bei stehendem Motor Gas gibst.


Grüsse
Dennis
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von willy »

So. Besser spät als nie kommt die Lösung des Problems...

Letzte Woche nochmal 40 Liter neuen Sprit reingelassen (zuvor hatte ich auch neuen reingemacht und den alten abgelassen). Dazu noch einen ganzen Haufen Liqui Moly Einspritzdüsen-Reiniger sowie Wagner Benzinadditiv "Bactofin" (Systemreiniger). Der JT wollte jetzt gar nicht mehr anspringen. Also wirklich überhaupt gar nicht... ab und zu EINE Zündung auf nur EINEM Zylinder. Aber völlig ernüchternd.

Eine Woche geschah nichts

Dann wollte ich mich heute daran machen, sämtliche elektrischen Bauteile der Gemischaufbereitung durchzuprüfen, nachdem ich mich intensiv darüber belesen habe (vorher kaum Ahnung). Multimeter, Kabel, Kontaktfett, usw. parat gelegt.

Erster Startversuch und es ging alles sofort. Ich habe nichts reperariert und/oder verstellt. Angelassen. Fertig. Gasanahme, Hochdrehen, Leerlauf... Ales Top.

Bin etwas verwundert über die Selbstheilungkräfte sowie die vermeintliche Wirkung der Sprit-Additive!? Waren wirklich "nur die Einspritzventile verdreckt?
Ist schon komisch, weil paar Wochen vorher lief die Kiste ja schon (mehr schlecht als recht,... aber lief).
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von -AL- »

"Und bitte bitte vergesst doch endlich mal die Falschluftsuche per Bremsenreiniger, das bringt kein verlässliches Ergebnis, erst nicht an der K(E)-Jetronic.
Im Gegenteil, im Fall der Fälle fackelst du dir die Haare, Augenbrauen oder gar das ganze Auto ab!"

Also die Abfackelwarnung kann ich voll bestätigen, aber ein guter Falschluftindikator ist Bremsenreiniger schon. Habe ich jahrelang beim Boschdienst für die Fehlersuche (auch an K/KE) erfolgreich verwendet. Natürlich muß man einen Abgastester dabei laufen haben und den Lambdawert beobachten, denn kleine Undichten merkt man mitunter nicht durch Drehzahländerung, sehr wohl aber am sinkenden Lambda.
Da es aber immer mal wieder vorkommt, daß der Motorraum sich spontan in einen Feuertopf verwandelt, ist die Methode aber leider wirklich nicht empfehlenswert!!!
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von CAausG Rallye GLI »

Moin, Warnung ja klar... aber man kann dabei auch mit einer gewissen Vorsicht umgehen.
Man soll ja nicht den gesamten Motor einjauchen, zumal man dann nicht merkt, wo er Falschluft zieht !

Immer mal ein bischen hier, abwarten, ein bischen da, abwarten... und dann geht das auch.

Aber generell davon abraten macht in meinem Augen keinen Sinn. Dafür ist das Suchen mit Bremsenreiniger zu effektiv.

Ist wie mit allem im Leben, mit ein bischen Sorgfalt kommt man am besten ans Ziel.

VG
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Marc
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Re: JT Probleme bei Start/Gasannahme

Beitrag von Marc »

Manchmal ist Einsprühen ja wirklich effektiv, aber es funktioniert mit weniger brandgefährlichen Mitteln auch noch. Ich nehme Silikonöl - da merkt man auch einen Drehzahlanstieg, hat aber die Gefahr einer plötzlichen Verpuffung nicht so extrem wie mit Bremsenreiniger. Außerdem ist das Zeug zündträger, die Gefahr das die Flamme in die Flasche zurück schlägt (was dann auch gern tötlich enden kann) ist damit also weitaus geringer.

Viele Grüße
Marc

Nachtrag: ob man mit der Methode bei Lambda-geregelten Anlgen überhaupt noch viel erreichen kann, wage ich übrigens zu bezweifeln. Zumindest bei meinem L-Jet-Sierra merkte man trotz extrem poröser Unterdruckschläuche keinen Drehzahlanstieg. Nur ein deutlich besseres Laufverhalten, nachdem die alle neu waren. Bei ungeregelten Vergasern funktioniert die Methode aber natürlich erwiesenermaßen (zu) gut...