Moin Zusammen,
Ich bin dabei meinen 32B zu restaurieren. Ein paar Teile müssen geschweißt werden, der Lack ist stumpf usw....
Ich würde gern möglichst günstig bleiben und möglichst viel selbst machen. Dennoch am liebsten keinen Fehler machen oder Geld investieren und danach war es Quatsch.
Deswegen Trau ich mich jetzt hier mal, nochmal wegen Rostschutzmittel, Grundierung und Lackierung zu fragen....
Ich habe das Forum durchgesuchte, ein paar Tipps gefunden, aber könnte es nicht abschließend für mich klären.
Und Ja: ich bin (noch) relativ Ahnungslos!
Meine Restauration darf sich eine Weile hinziehen. Wenn ein Blech neu eingeschweißt ist, möchte ich gern baldmöglichst eine Grundierung drauf machen. Das gilt natürlich auch für Stellen, bei denen mechanisch und mit Fertan Rost entfernt wurde. Nun hatte ich gehofft, als schnelle und kleine Lösung da dann immer, kurz nach dem schweißen und reinigen mit Aceton, zu einer 1K-Sprühdose zu greifen und Zack fertig ist die Grundierung. sollte halten bis irgendwann die ganze Fläche lackiert wird....
In anderen Beiträgen ratet Ihr aber sowohl von 1K Grundierung als auch von Sprühdose ab.
Wäre es besser eine 2K-Grundierung in kleiner Menge zu mischen und zu Pinseln/Rollen? (Abschleifen wäre ja kein Problem) Oder Ist eure Empfehlung ganz dringend mit 2K und ordentlicher Ausstattung (Kompressor etc.) schon die Grundierung aufzutragen.
Am Ende gehts aber ja auch darum, dass der Lack darauf hält. Laut dem Korrosionsschutz-Depot hält auf BK nitrofest auch 2k Lack. Und BK gibts in der Sprühdose.... das wäre so mein Favorit.
In einem anderen Beitrag hier im Forum steht: 2K Lacke werden nicht auf 1K Grundierung halten....
also doch kein BK nitrofest?
Oder 2K-Grundierung aus der Mini-Dose?
Ich wollte eigentlich nicht wegen wenigen cm Fläche manuell 2K mischen und in eine Pistole füllen, wenn es nicht sein muss.
Ich hoffe auf eure konstruktive Hilfe.
VG Mika
Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Moin Mika,
hihi, du beziehst dich wahrscheinlich auf die mal von mir losgetretene Diskussion
Wie auch damals schon, bin ich auch heute noch ein großer Freund des BK! Ich habe damit seit inzwischen sieben Jahren hervorragende Erfahrungen gemacht! Und im Gegensatz zum ebenfalls tollen Chassislack OH ist es nach meiner Erfahrung mit dem meisten Zeug überlackierbar. BK funktioniert aber sogar als Trennschicht über OH.
Aber wie gesagt: das ist meine Erfahrung! Es muss nicht gegeben sein - siehe Diskussion damals und meine Recherchen beim Fachmann (steht im letzten Post).
Wenn du planst deinen Wagen am Ende lackieren zu lassen, solltest du diese Fragen in jedem Fall mit deinem Lackierer absprechen, dann bist du auf der sicheren Seite.
Ich habe halt den Wunsch möglichst alles selbst zu erledigen. Teils aus sportlichem Ehrgeiz, teils deshalb, dass ich keine 2000 Euro und mehr für eine Lackierung ausgeben kann und will. Wenn man dann sieht, dass hier an anderer Stelle dazu geraten wird, sicherheitsrelevante Bauteile einfach weg zu lassen, die 200 Euro kosten, aber Nicht-Profi-Arbeit oder -Material beim Lackieren mit deftiger Wortwahl kritisiert wird, frage ich mich schon, wo die Prioritäten liegen sollten.
Ebenfalls eine Prioritätenfrage ist dann letztendlich auch die Wahl der Materialien beim Lackaufbau denke ich. Ich will ein Fahrzeug, das lange hält und bei dem ich mir sicher sein kann, dass wenn gleich jemand vor der Tür steht und sagt, ich solle nach Rumänien fahren, ich mich mit gutem Gefühl ins Auto setzen kann und weiß, ich werde ankommen. Ich brauche keine Trailerqueen oder Museumsstück. Nicht, dass ich mich nicht über solche Autos freue, aber eben selbst besitzen möchte ich keinen.
Deshalb sehe ich das inzwischen ganz klar so: ich gebe gern etwas mehr Geld für guten Rostschutz aus. Das beinhaltet bei mir: BK als Grundierung, UBS2000 von Fertan für den Unterboden (und alles, was man sonst einwachsen kann) und eine Hohlraumkonservierung. Hier nehme ich meist das gute FluidFilm für angegriffene oder bereits geschweißte Stellen und günstigere Produkte für die restlichen Hohlräume.
Der Deck- und Klarlack muss dann nicht das Teuerste sein. Ich habe verschiedene Sachen versucht und lande letztendlich immer wieder bei den Motip-1K-Sprühdosen. Sind günstig und einfach zu verarbeiten UND sie vertragen sich problemlos mit BK!
Klar, gerade wenn man nicht bis zur nächsten Sichtkante lackiert, sieht man den Unterschied bei bestimmten Lichtverhältnissen manchmal schon. Aber viel ist dann auch eine Frage der Vorbereitung und auch der Übung. Also einfach mal anfangen
Ich habe aber trotzdem immer auch noch ein bisschen Lack im Bottich da - zum Ausbessern von Steinschlägen und kleinen Kratzern um auch hier ein Weiterrosten effektiv und schnell zu verhindern.
Achja, BK hat übrigens gegenüber den meisten 2K-Epoxy-Grundierungen einen ganz entscheidenden Vorteil: es muss nicht überlackiert werden! Gerade wenn deine Restaurierung länger läuft und du sanierte Bereiche erst mal schützen möchtest ist das Zeug enorm gut geeignet.
Und was deinen stupfen Lack angeht - eventuell ist der ja noch rettbar durch vorsichtiges Aufpolieren mit aggressiver Politur und guter Versiegelung... Das würde ich auf jeden Fall zuerst versuchen. Ich persönlich finde, es wird heute viel zu schnell neu lackiert. Klar glänzt so ein moderner Lack mehr als das 80er-Jahre-Zeug. Aber es ist in meinen Augen irgendwie nicht ganz authentisch. Mag aber auch daran liegen, dass ich die Autos ja alle nur als Gebrauchtwagen kennengelernt habe und sie mir im Neuzustand deshalb immer erst mal fremd erscheinen
Viel Erfolg bei deiner Restaurierung und Grüße aus Hannover
Marc
hihi, du beziehst dich wahrscheinlich auf die mal von mir losgetretene Diskussion
Wie auch damals schon, bin ich auch heute noch ein großer Freund des BK! Ich habe damit seit inzwischen sieben Jahren hervorragende Erfahrungen gemacht! Und im Gegensatz zum ebenfalls tollen Chassislack OH ist es nach meiner Erfahrung mit dem meisten Zeug überlackierbar. BK funktioniert aber sogar als Trennschicht über OH.
Aber wie gesagt: das ist meine Erfahrung! Es muss nicht gegeben sein - siehe Diskussion damals und meine Recherchen beim Fachmann (steht im letzten Post).
Wenn du planst deinen Wagen am Ende lackieren zu lassen, solltest du diese Fragen in jedem Fall mit deinem Lackierer absprechen, dann bist du auf der sicheren Seite.
Ich habe halt den Wunsch möglichst alles selbst zu erledigen. Teils aus sportlichem Ehrgeiz, teils deshalb, dass ich keine 2000 Euro und mehr für eine Lackierung ausgeben kann und will. Wenn man dann sieht, dass hier an anderer Stelle dazu geraten wird, sicherheitsrelevante Bauteile einfach weg zu lassen, die 200 Euro kosten, aber Nicht-Profi-Arbeit oder -Material beim Lackieren mit deftiger Wortwahl kritisiert wird, frage ich mich schon, wo die Prioritäten liegen sollten.
Ebenfalls eine Prioritätenfrage ist dann letztendlich auch die Wahl der Materialien beim Lackaufbau denke ich. Ich will ein Fahrzeug, das lange hält und bei dem ich mir sicher sein kann, dass wenn gleich jemand vor der Tür steht und sagt, ich solle nach Rumänien fahren, ich mich mit gutem Gefühl ins Auto setzen kann und weiß, ich werde ankommen. Ich brauche keine Trailerqueen oder Museumsstück. Nicht, dass ich mich nicht über solche Autos freue, aber eben selbst besitzen möchte ich keinen.
Deshalb sehe ich das inzwischen ganz klar so: ich gebe gern etwas mehr Geld für guten Rostschutz aus. Das beinhaltet bei mir: BK als Grundierung, UBS2000 von Fertan für den Unterboden (und alles, was man sonst einwachsen kann) und eine Hohlraumkonservierung. Hier nehme ich meist das gute FluidFilm für angegriffene oder bereits geschweißte Stellen und günstigere Produkte für die restlichen Hohlräume.
Der Deck- und Klarlack muss dann nicht das Teuerste sein. Ich habe verschiedene Sachen versucht und lande letztendlich immer wieder bei den Motip-1K-Sprühdosen. Sind günstig und einfach zu verarbeiten UND sie vertragen sich problemlos mit BK!
Klar, gerade wenn man nicht bis zur nächsten Sichtkante lackiert, sieht man den Unterschied bei bestimmten Lichtverhältnissen manchmal schon. Aber viel ist dann auch eine Frage der Vorbereitung und auch der Übung. Also einfach mal anfangen
Ich habe aber trotzdem immer auch noch ein bisschen Lack im Bottich da - zum Ausbessern von Steinschlägen und kleinen Kratzern um auch hier ein Weiterrosten effektiv und schnell zu verhindern.
Achja, BK hat übrigens gegenüber den meisten 2K-Epoxy-Grundierungen einen ganz entscheidenden Vorteil: es muss nicht überlackiert werden! Gerade wenn deine Restaurierung länger läuft und du sanierte Bereiche erst mal schützen möchtest ist das Zeug enorm gut geeignet.
Und was deinen stupfen Lack angeht - eventuell ist der ja noch rettbar durch vorsichtiges Aufpolieren mit aggressiver Politur und guter Versiegelung... Das würde ich auf jeden Fall zuerst versuchen. Ich persönlich finde, es wird heute viel zu schnell neu lackiert. Klar glänzt so ein moderner Lack mehr als das 80er-Jahre-Zeug. Aber es ist in meinen Augen irgendwie nicht ganz authentisch. Mag aber auch daran liegen, dass ich die Autos ja alle nur als Gebrauchtwagen kennengelernt habe und sie mir im Neuzustand deshalb immer erst mal fremd erscheinen
Viel Erfolg bei deiner Restaurierung und Grüße aus Hannover
Marc
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Danke Marc,
Ich denke ich habe da ähnliche Ansprüche an mein Auto und mich.
Würde ja gern auch mal ein Foto sehen, wie deiner jetzt aussieht. Gern auch per Mail, wenn die Qualität hier zu sehr runtergeschraubt werden muss.
Das mit dem stumpfen Lack is wohl etwas untertrieben. Er hat quasi überall kleine Rosteckchen. Vom Steinschlag usw.... Ausbessern macht bei der Lackschicht wohl keinen Sinn. Und 2 Teile sind ausgetauscht und daher ne ganz andere Farbe .
Für mich klingt dein Text erstmal gut und macht mir Hoffnung, dass ich das auch irgendwie in meiner Garage hinbekomme.
VG
Mika
Ich denke ich habe da ähnliche Ansprüche an mein Auto und mich.
Würde ja gern auch mal ein Foto sehen, wie deiner jetzt aussieht. Gern auch per Mail, wenn die Qualität hier zu sehr runtergeschraubt werden muss.
Das mit dem stumpfen Lack is wohl etwas untertrieben. Er hat quasi überall kleine Rosteckchen. Vom Steinschlag usw.... Ausbessern macht bei der Lackschicht wohl keinen Sinn. Und 2 Teile sind ausgetauscht und daher ne ganz andere Farbe .
Für mich klingt dein Text erstmal gut und macht mir Hoffnung, dass ich das auch irgendwie in meiner Garage hinbekomme.
VG
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt mit einem Lackierer zu sprechen, lange bevor es zur endgültigen Lackierung kommt. Wenn man beabsichtigt nach Instandsetzen der Karosserie eine ordentliche Lackierung aufzubringen ist es besser man redet mit einem Fachmann und weiß welches System er verwendet bevor man alles doppelt und dreifach anfängt.
In deinem Fall würde ich den Rost mit Fertan oder sonst einem Rostentferner behandeln. Die Seite vom Korrosionsschutzdepot ist da super zum recherchieren. Anschließend mit BK rollen oder EP- Grundierung schützen. Überlappungen ordentlich abdichten und Hohlräume konservieren. Hierfür verwende ich am liebsten Hohlraumfett. Schlecht allerdings wenn du dann später dem Lackierer das Auto hinstellst und der trocknet ihn in der Kabine. Der kann dann ganz schön sauer werden .
Am Unterboden ist meine Erfahrung am besten mit BK- Steinschlagschutz- 2K-Lack ( aus Restposten vom Lackierer zusammen gemixt)- Transparenter Unterbodenwachs.
mfg Harry
In deinem Fall würde ich den Rost mit Fertan oder sonst einem Rostentferner behandeln. Die Seite vom Korrosionsschutzdepot ist da super zum recherchieren. Anschließend mit BK rollen oder EP- Grundierung schützen. Überlappungen ordentlich abdichten und Hohlräume konservieren. Hierfür verwende ich am liebsten Hohlraumfett. Schlecht allerdings wenn du dann später dem Lackierer das Auto hinstellst und der trocknet ihn in der Kabine. Der kann dann ganz schön sauer werden .
Am Unterboden ist meine Erfahrung am besten mit BK- Steinschlagschutz- 2K-Lack ( aus Restposten vom Lackierer zusammen gemixt)- Transparenter Unterbodenwachs.
mfg Harry
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Moin Mika,
sorry für die späte Antwort - mein Passat ist schon im Winterschlaf und ich habe erst nicht dran gedacht dort Fotos zu machen und dann hab ich dich irgendwie vergessen. Hab aber gestern deine PN gesehen und mich dann wieder dran erinnert
Also hier mal ein paar Beispiele, was ich mir so zurecht dilletiert habe und wie das jetzt aussieht.
Vorweg muss ich dazu sagen, dass ich vorher immer einen großen Bogen um Matellic-lackierte Autos gemacht habe - eben wegen der Probleme beim Nachlackieren. Aber als mir der Passat angeboten wurde, konnte ich halt nicht nein sagen
Man erkennt an den unterschiedlichen Stellen auch ganz klar meinen Lernprozess. Metallic kann man zwar nie perfekt ausbessern, aber es ist schon eine Frage der Übung, wie gut es nachher aussieht.
Ich habe auch nicht immer bis zur Sichtkante lackiert. Stattdessen habe ich ganz gute Erfahrungen damit gemacht, Spot-Blender nicht nur beim Klarlack sondern auch schon dünn nach dem Aufbringen des Farblackes einzusetzen.
Was natürlich immer auffällt ist, dass der Sprühdosen-Lack nicht den tiefen Glanz einer hochwertigen Lackierung hat. Das eigene Spiegelbild sieht wenn an nah genug ran geht immer etwas verschwommen und unscharf aus. Hier mal am Beispiel der Tankklappe: Die Klappe ist nachlackiert, der Bereich da drum ist links die Werkslackierung, rechts ebenfalls ausgebessert. An der Heckklappe sind zwei Bereiche von mir nachlackiert: unten unterhalb der geknickten Kante. Dort habe ich bis zur Sichtkante lackiert und es fällt aus ein, zwei Metern Entfernung nicht mehr auf. Oben ist etwa bis zur Höhe der schwarzen Abdeckung über der Kennzeichenbeleuchtung nachlackiert. Hier habe ich im Übergang zur nicht nachlackierten Fläche mit Spot-Blender gearbeitet und mich an alle Tipps aus dem oben erwähnten Beitrag gehalten. Dieser Übergang ist auch kaum zu sehen. Dies ist eine der letzen Lackierarbeiten, die mir persönlich so ganz gut gefällt. An einigen anderen Stellen, bei denen ich noch nicht so viel Übung hatte, möchte ich bei Gelegenheit nochmal bei.
Hier am Seitenteil war eine fette Schramme, an der ich mich ganz zu Anfang mal versucht hatte. Man sieht deutlich, dass der Lack nicht den korrekten Farbton hatte und auf solchen großen Flächen ein Beilackieren ohne Sichtkanten de facto nicht geht. Auch der Radlauf ist nachlackiert, da sieht man es deutlich weniger - trotz des Farbunterschieds.
Das ist nochmal ein ganz miserables Beispiel: Meine erster Versuch an dem Auto. Der linke Kotflügel ist um den Radlauf und im hinteren Bereich zur a-Säule nachlackiert. Man sieht auch im Vergleich zur Tür (Sichtkante!) trotzdem einen Farbunterschied und der Lack ist sehr wolkig und unschön (da wusste ich noch nicht, das man nicht auf dem Werkstück absetzen sollte).
Also alles in allem ist das natürlich in keiner Form mit einer Profi-Arbeit zu vergleichen. An einigen Stellen werde ich auch nochmal bei gehen, da mir das Ergebnis gerade am linken Kotflügel und Seitenteil absolut nicht gefällt (Übung macht halt schon ne Menge aus...). Aber wenn man bedenkt, dass das alles insgesamt keine 50€ gekostet hat und mal schaut, was so eine Teillackierung (die man auch beim Profi wahrscheinlich immer etwas sehen wird bei Metallic) beim Lacker kostet, bin ich damit ganz glücklich.
Ist halt am Ende deine Entscheidung, wie gut du es haben möchtest und was du dafür bereit bist zu zahlen. Aber wenn du nicht selbst lackieren möchtest, solltest du Harrys Rat beherzigen und dich vorab mit deinem Lacker absprechen - gerade was die Verwendung von BK angeht!
Achja, zu dem Thema noch: gepinseltes graues BK lässt sich wunderbar glänzend schleifen und dann sehr gut überlackieren! Vorteil ist dann (gerade im Steinschlagbereich) die größere Schichtdicke im Vergleich zum Gesprühten.
Viele Grüße
Marc
sorry für die späte Antwort - mein Passat ist schon im Winterschlaf und ich habe erst nicht dran gedacht dort Fotos zu machen und dann hab ich dich irgendwie vergessen. Hab aber gestern deine PN gesehen und mich dann wieder dran erinnert
Also hier mal ein paar Beispiele, was ich mir so zurecht dilletiert habe und wie das jetzt aussieht.
Vorweg muss ich dazu sagen, dass ich vorher immer einen großen Bogen um Matellic-lackierte Autos gemacht habe - eben wegen der Probleme beim Nachlackieren. Aber als mir der Passat angeboten wurde, konnte ich halt nicht nein sagen
Man erkennt an den unterschiedlichen Stellen auch ganz klar meinen Lernprozess. Metallic kann man zwar nie perfekt ausbessern, aber es ist schon eine Frage der Übung, wie gut es nachher aussieht.
Ich habe auch nicht immer bis zur Sichtkante lackiert. Stattdessen habe ich ganz gute Erfahrungen damit gemacht, Spot-Blender nicht nur beim Klarlack sondern auch schon dünn nach dem Aufbringen des Farblackes einzusetzen.
Was natürlich immer auffällt ist, dass der Sprühdosen-Lack nicht den tiefen Glanz einer hochwertigen Lackierung hat. Das eigene Spiegelbild sieht wenn an nah genug ran geht immer etwas verschwommen und unscharf aus. Hier mal am Beispiel der Tankklappe: Die Klappe ist nachlackiert, der Bereich da drum ist links die Werkslackierung, rechts ebenfalls ausgebessert. An der Heckklappe sind zwei Bereiche von mir nachlackiert: unten unterhalb der geknickten Kante. Dort habe ich bis zur Sichtkante lackiert und es fällt aus ein, zwei Metern Entfernung nicht mehr auf. Oben ist etwa bis zur Höhe der schwarzen Abdeckung über der Kennzeichenbeleuchtung nachlackiert. Hier habe ich im Übergang zur nicht nachlackierten Fläche mit Spot-Blender gearbeitet und mich an alle Tipps aus dem oben erwähnten Beitrag gehalten. Dieser Übergang ist auch kaum zu sehen. Dies ist eine der letzen Lackierarbeiten, die mir persönlich so ganz gut gefällt. An einigen anderen Stellen, bei denen ich noch nicht so viel Übung hatte, möchte ich bei Gelegenheit nochmal bei.
Hier am Seitenteil war eine fette Schramme, an der ich mich ganz zu Anfang mal versucht hatte. Man sieht deutlich, dass der Lack nicht den korrekten Farbton hatte und auf solchen großen Flächen ein Beilackieren ohne Sichtkanten de facto nicht geht. Auch der Radlauf ist nachlackiert, da sieht man es deutlich weniger - trotz des Farbunterschieds.
Das ist nochmal ein ganz miserables Beispiel: Meine erster Versuch an dem Auto. Der linke Kotflügel ist um den Radlauf und im hinteren Bereich zur a-Säule nachlackiert. Man sieht auch im Vergleich zur Tür (Sichtkante!) trotzdem einen Farbunterschied und der Lack ist sehr wolkig und unschön (da wusste ich noch nicht, das man nicht auf dem Werkstück absetzen sollte).
Also alles in allem ist das natürlich in keiner Form mit einer Profi-Arbeit zu vergleichen. An einigen Stellen werde ich auch nochmal bei gehen, da mir das Ergebnis gerade am linken Kotflügel und Seitenteil absolut nicht gefällt (Übung macht halt schon ne Menge aus...). Aber wenn man bedenkt, dass das alles insgesamt keine 50€ gekostet hat und mal schaut, was so eine Teillackierung (die man auch beim Profi wahrscheinlich immer etwas sehen wird bei Metallic) beim Lacker kostet, bin ich damit ganz glücklich.
Ist halt am Ende deine Entscheidung, wie gut du es haben möchtest und was du dafür bereit bist zu zahlen. Aber wenn du nicht selbst lackieren möchtest, solltest du Harrys Rat beherzigen und dich vorab mit deinem Lacker absprechen - gerade was die Verwendung von BK angeht!
Achja, zu dem Thema noch: gepinseltes graues BK lässt sich wunderbar glänzend schleifen und dann sehr gut überlackieren! Vorteil ist dann (gerade im Steinschlagbereich) die größere Schichtdicke im Vergleich zum Gesprühten.
Viele Grüße
Marc
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Danke euch für die Tipps,
Insbesondere Marc für die Fotos
Werd nochmal kurz mit dem Lackierer reden...
Ich denke ich werd’s mit der Spraydose und BK probieren. Er soll ja nichtmal metallic werden, sondern nur wunderschönes Alpinweiß
Viele Grüße
Mika
Insbesondere Marc für die Fotos
Werd nochmal kurz mit dem Lackierer reden...
Ich denke ich werd’s mit der Spraydose und BK probieren. Er soll ja nichtmal metallic werden, sondern nur wunderschönes Alpinweiß
Viele Grüße
Mika
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Wobei weiß natürlich auch nicht viel verzeiht...
Und es neigt natürlich sehr zum vergilben - gerade wenn deine nachlackierten Stellen dann mehr vergilben als der Originallack sieht das schnell blöd aus. Ist halt alles schwierig
Grüße
Marc
Und es neigt natürlich sehr zum vergilben - gerade wenn deine nachlackierten Stellen dann mehr vergilben als der Originallack sieht das schnell blöd aus. Ist halt alles schwierig
Grüße
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
So nun muss ich n bissle ausholen...
ICH persönlich halte nix von Spraydosen. Das ist meiner Meinung nach ziemlicher Schrott. BZW KANN (mach ich auch) man für Kleinteile nutzen. Sprich einen Spiegel lackieren, eine Leiste etc...Kleinkrempel eben. Aber NIEMALS ein ganzes Auto oder Ausbessern. @Marc, net bös gemeint, wen es dir gefällt ist es gut, aber den Tankdecken und das Heckblech das siehst sofort das da nachlackiert wurde....Wen man einen 2k Klarlack nimmt aus der Dose, dieser ist in der Tat sehr gut. So Tankdeckel kann man ggf machen, grössere Flächen nicht. WARUM nicht? Weil deine Spraydose extreme Nachteile hat:
1) Der Luftstrom ist nicht regelbar.
2) Das Sprühbild ist grausam.
3) Der Druck ist nicht konstant.
4) Der Lack selbst ist oftmals minderwertig (Der Punkt kann entfallen wen man die Dose im Farbenfachgeschäft anmischen lässt).
Das alles sorgt für ein fleckiges Spritzbild, wen es einem gut genug ist....Ja ich weis das es Fächerdüsen (z.B. bei den 2k Klarlacken) gibt. Diese sind natürlich auch besser. Aber halt kein Vergleich zu einer Pistole.
So die Vorgehensweise ist immer die selbe bei der Vorbereitung. Zuerst musst halt unterschieden ob auf dem Blanken Blech oder nicht. Aufs Blanke Blech kommt bei mir Etch Primer. Das ist Säurehaltige Grundierung. Die frisst sich schön ins Bleck und gibt eine satte Grundierung die ewig hällt und sehr gut gegen Rost schützt. Hier nehme ich NUR Standox. Kost ne Mark mehr, ist aber halt Profiqialität. Hier kann auch ruhig eine Spraydose eingesetzt werden.
Auf Lack wird das ganze eben angeschliffen (ruhig mit 240er) und mit Grundierung eben grundiert. Auch hier nehme ich entweder Standox bei Ausbesserungen oder die Russenplörre. Da muss ich mal schauen. Treto heist das Zeugs. Ist bei komplett neuem Aufbau ganz brauchbar und kostet wenig. Nach dem Schleifen und vor dem auftragen von was auch immer MUSS die Fläche PENIBELST gereinigt werden. Siliconreiniger auch aus dem Russenhause Treto (oder so) eignet sich da hervorragen. Wenn billig dann das Zeugs.
Nach dem Grundieren muss das ganze je nach Zustand noch gespachtelt werden. Wobei jetzt kommt das grosse ABER. Spachtel (also das was 99% darunter verstehen) hat auf einem Blech NIX zu suchen. Das ist Pfusch! Auch wen es die meisten Lackierer so handhaben. Warm ist das Pfusch? Weil Spachtel eben zu einem Kunststoff aushärtet. Dieser hat hinter her eine Ausdehnung von X mm bei Y Grad. Das Blech darunter hat aber Dummerweise eine Ausdehnung von Ymm bei Z Grad. Sprich Spachtel und Blech dehnen sich unterschiedlich aus. Da im Gegensatz zum Spachtelparadis Californien die Temperaturen in Deutschland eben von -20 bis +50 (in der Sonne) sind hast du eben das Problem das eine gespachtelte Stelle IMMER und zu 100% reisen WIRD! Darum ist Spachtel eben schrott. Man sollte das gröbste eben im Blech machen. Das ist halt die Kunst eines wirklich guten Karosseriebauers und einer guten Resturierung oder obs eben nur "billich willich" zusammen genagelt wurde. Und JA es ist eine Arbeit verzinnte Teile hinterher von Hand zu modellieren. Aber es geht! Wen man den will. So du brauchst hier um die letzten Dellen zu kaschieren eine sog "Spritzspachtel". Diese ist wie der Name sagt eben ÄHNLICH einer Spachtelmasse aus dem Baumarkt. Der Vorteil ist das dieser sehr oft ein Weichmacher beigemischt wird. Damit bleibt diese Spachtel flexibel genug um eben NICHT zu reisen. Ebenso ist diese sehr Dünnflüssig (im Vergleich zur Spachtel aus der Dose). Sie lässt sich super lackieren und noch besser schleifen. Das nur um die groben Kratzer vom 240er vorschleifen weg sind. Diese Spachtel wird mit 400er nass geschliffen. Diese Spritzspachtel wird DÜNN aufgetragen! Alternative wen du sauber gearbeitet hast: Dickschichtfüller.
Den Füller (oder auch Filler) genannt muss hinterher auch drüber. Der Füller ist zu da um auch noch die letzte feinen Kratzer zu versiegeln. Ist praktisch eine feine Spachtelmasse. Hier gilt das selbe. Aufsprühen (dünn) und hinterher kurz mit einem 800er nass je nach Lust und Laune entweder nur die Spitzen kappen oder eben plan schleifen. Hier sollte man nun auch eine Dose matt schwart am Start haben. Mit dieser Farbdose nebelst du ganz grob die Fläche an, lässt trocknen und schleifts dann drüber. Hier siehst du optisch schon deine Täler und deine Bergen. Da wo geschliffen wird bleibt keine Farbe. Da wo du ein Tal drin hast siehst die Farbe noch. Feinspachtel Vorgang mit dem Füller so lange wiederholen bis alles so ist wie es sein soll. Hier sind dann für den Laien der sowas zum ersten mal macht bei einem ganzen Auto schon 120-200h ins Land gezogen. Das alles KANN man in der Garage mit einem Baumarktkompressor und einer 10€ Lackierpistole selbst machen. Wiegesagt als Material nehme ich beim Spritzspachtel und beim Füller NUR Profizeugs! Den du merkst einen Unterschied zum Billigplunder. Ich nehme entweder Standox, Lesonal oder Spies Heckert. Da freut sich auch der Llackierer. Den das würde der auch nehmen. Nix dümmeres wen sich die Vorarbeit nicht mit dem Lack verträgt!
So wen man nun bedenkt das man fast 200h geschliffen hat und nur ca 2h die Pistole in der Hand hatte weis man auch warum lackieren so teuer ist! Den jetzt erst kommt man zum Lack selbst. Hier gilt halt: ABSOLUTE SAUBERKEIT! Ich habe schon mehr als ein Auto in der Garage lackiert. U.a. auch meinen 32b. Den konnte man ja beim Benny damals beim Jahrestreffen auch ansehen. Die Lackierung ist "gut" geworden. Gut ist matt lackiert worden, das verzeiht eine viele Fehler die beim Hochglanz auffallen würden, aber egal. Mit dem Fahrzeug habe ich auch bei ein paar VW Treffen Pokale abgeräumt. Sprich man kann auch in der Garage ein gutes Lackbild schaffen. ABER nicht so einfach! Das hat erstmal weniger mit Talent sondern mit Technik zu tun! Wir haben uns eine Lackierkabine selbst gebaut. Sprich mit Wänden aus Folie, Absauganlage (AUCHTUNG! !Gefährlich da Explosionsgefahr) und mit einem Gitterrost auf dem Boden von 3cm Wasser drin stehen. Das Wasser darum das dieses den Lacknebel bindet der sonst nur auf dem Boden rum liegen würde und immer wieder aufgestossen werden würde. Spirch: echt grosser Aufwand. Von der Ausrüstung wie Lackierpistolen (für den Einsteiger gebrauchte Sata Jet B fürs grobe und eine Minijet für die kleinen Sachen), Kompressor (eben KEINEN aus dem Baumarkt) reden wir eben besser mal nicht. Die Absauganlage habe ich auch nur einem dummen Zufall zu verdanken (mein Vater hat solche Anlagen vertrieben und da "lag halt mal was rum")...Wen man sich nun dieses Abenteuer gönnen würde dann gilt hier halt auch nur eins: SAUBER und langsam arbeiten. Beim lackieren ist es am wichtigsten das man zwischen drin nicht absetzt. Das starten und das enden eines lackierganges MUSS zwingend immer ausserhalb des Fahrzeuges sein. Sprich über dem Kotflügel anfangen und unten aufhören. BZW garnicht aufhören sondern einfach weiter nach innen rücken. Man darf NIEMALS im Werkstück aufhören. Beim Dach eben in Fahrtrichtung lackieren. Warum? Weil du dann an diesen Stellen eben zuviel/zuwenig/kleckse etc haben wirst. Das KANN vielleicht mal gutgehen, wird aber zu 100% am ganzen Fahrzeug NIE gut gehen.
So das nur als kleiner Einblick. Dazu muss man sagen das Lackierer eben ein Ausbildungsberuf ist der 3,5 Jahre dauert und die meisten Lackierer in ihrem gesamtem Berufsleben NIE eine astreine Lackierung schaffen. Das ist das traurige. Wen ich mir so manches anschaue was solche "Profis" abliefern...aus dem Grund habe ich dann mal für mich beschlossen das selbst zu machen. Ein ganzes Auto SAUBER zu lackieren ist im übrigen deutlich einfacher als eine Beilackierung zu machen. Darum (wieder @Marc net bös gemeint) sollte man auch ganze Teile lackieren. Sprich Radläufe gemacht -> Ganzes Seitenteil lackieren. Hier sieht man den Übergang dann eben nicht. Ideal sind Sicken etc. Hier kann man auch eine Beilackierung auslaufen lassen. Man spart sich eben den Grat den es an der Abklebefläche gibt. Den den sieht man nicht. Ebenso ist es gut wen man Leisten etc hat die eine andere Farbe haben. Schwarze Zierleisten z.B. Durch das schwarz wird die Farbe für das Auge getrennt. Wer meint das man die selbe Farbe bekommt und man einen Unterschied nicht sieht der glaubt auch noch an den Klapperstorch. Von den meisten Farben gibt es 5-30 verschiedene Untertöne. Das liegt schon mal am Herstllungsverfahren, am Hersteller oder selbst an den Unterschiedlichen Lackierstrassen beim Fahrzeughersteller! Von so "kleinigkeiten" wie UV ausgeblichenem Lack fangen wir besser garnicht an. Darum: IMMER die ganze Seite lackieren, das ganze Teil ODER es in einer Sicke oder an einer Zierleiste auslaufen lassen. Aber auch hier: eine echt gute Beilackierung die man NICHT sieht ist selbst mit solchen Tricks die Königsdisziplin die kaum ein Profilackierer wirklich gut beherscht.
ICH persönlich halte nix von Spraydosen. Das ist meiner Meinung nach ziemlicher Schrott. BZW KANN (mach ich auch) man für Kleinteile nutzen. Sprich einen Spiegel lackieren, eine Leiste etc...Kleinkrempel eben. Aber NIEMALS ein ganzes Auto oder Ausbessern. @Marc, net bös gemeint, wen es dir gefällt ist es gut, aber den Tankdecken und das Heckblech das siehst sofort das da nachlackiert wurde....Wen man einen 2k Klarlack nimmt aus der Dose, dieser ist in der Tat sehr gut. So Tankdeckel kann man ggf machen, grössere Flächen nicht. WARUM nicht? Weil deine Spraydose extreme Nachteile hat:
1) Der Luftstrom ist nicht regelbar.
2) Das Sprühbild ist grausam.
3) Der Druck ist nicht konstant.
4) Der Lack selbst ist oftmals minderwertig (Der Punkt kann entfallen wen man die Dose im Farbenfachgeschäft anmischen lässt).
Das alles sorgt für ein fleckiges Spritzbild, wen es einem gut genug ist....Ja ich weis das es Fächerdüsen (z.B. bei den 2k Klarlacken) gibt. Diese sind natürlich auch besser. Aber halt kein Vergleich zu einer Pistole.
So die Vorgehensweise ist immer die selbe bei der Vorbereitung. Zuerst musst halt unterschieden ob auf dem Blanken Blech oder nicht. Aufs Blanke Blech kommt bei mir Etch Primer. Das ist Säurehaltige Grundierung. Die frisst sich schön ins Bleck und gibt eine satte Grundierung die ewig hällt und sehr gut gegen Rost schützt. Hier nehme ich NUR Standox. Kost ne Mark mehr, ist aber halt Profiqialität. Hier kann auch ruhig eine Spraydose eingesetzt werden.
Auf Lack wird das ganze eben angeschliffen (ruhig mit 240er) und mit Grundierung eben grundiert. Auch hier nehme ich entweder Standox bei Ausbesserungen oder die Russenplörre. Da muss ich mal schauen. Treto heist das Zeugs. Ist bei komplett neuem Aufbau ganz brauchbar und kostet wenig. Nach dem Schleifen und vor dem auftragen von was auch immer MUSS die Fläche PENIBELST gereinigt werden. Siliconreiniger auch aus dem Russenhause Treto (oder so) eignet sich da hervorragen. Wenn billig dann das Zeugs.
Nach dem Grundieren muss das ganze je nach Zustand noch gespachtelt werden. Wobei jetzt kommt das grosse ABER. Spachtel (also das was 99% darunter verstehen) hat auf einem Blech NIX zu suchen. Das ist Pfusch! Auch wen es die meisten Lackierer so handhaben. Warm ist das Pfusch? Weil Spachtel eben zu einem Kunststoff aushärtet. Dieser hat hinter her eine Ausdehnung von X mm bei Y Grad. Das Blech darunter hat aber Dummerweise eine Ausdehnung von Ymm bei Z Grad. Sprich Spachtel und Blech dehnen sich unterschiedlich aus. Da im Gegensatz zum Spachtelparadis Californien die Temperaturen in Deutschland eben von -20 bis +50 (in der Sonne) sind hast du eben das Problem das eine gespachtelte Stelle IMMER und zu 100% reisen WIRD! Darum ist Spachtel eben schrott. Man sollte das gröbste eben im Blech machen. Das ist halt die Kunst eines wirklich guten Karosseriebauers und einer guten Resturierung oder obs eben nur "billich willich" zusammen genagelt wurde. Und JA es ist eine Arbeit verzinnte Teile hinterher von Hand zu modellieren. Aber es geht! Wen man den will. So du brauchst hier um die letzten Dellen zu kaschieren eine sog "Spritzspachtel". Diese ist wie der Name sagt eben ÄHNLICH einer Spachtelmasse aus dem Baumarkt. Der Vorteil ist das dieser sehr oft ein Weichmacher beigemischt wird. Damit bleibt diese Spachtel flexibel genug um eben NICHT zu reisen. Ebenso ist diese sehr Dünnflüssig (im Vergleich zur Spachtel aus der Dose). Sie lässt sich super lackieren und noch besser schleifen. Das nur um die groben Kratzer vom 240er vorschleifen weg sind. Diese Spachtel wird mit 400er nass geschliffen. Diese Spritzspachtel wird DÜNN aufgetragen! Alternative wen du sauber gearbeitet hast: Dickschichtfüller.
Den Füller (oder auch Filler) genannt muss hinterher auch drüber. Der Füller ist zu da um auch noch die letzte feinen Kratzer zu versiegeln. Ist praktisch eine feine Spachtelmasse. Hier gilt das selbe. Aufsprühen (dünn) und hinterher kurz mit einem 800er nass je nach Lust und Laune entweder nur die Spitzen kappen oder eben plan schleifen. Hier sollte man nun auch eine Dose matt schwart am Start haben. Mit dieser Farbdose nebelst du ganz grob die Fläche an, lässt trocknen und schleifts dann drüber. Hier siehst du optisch schon deine Täler und deine Bergen. Da wo geschliffen wird bleibt keine Farbe. Da wo du ein Tal drin hast siehst die Farbe noch. Feinspachtel Vorgang mit dem Füller so lange wiederholen bis alles so ist wie es sein soll. Hier sind dann für den Laien der sowas zum ersten mal macht bei einem ganzen Auto schon 120-200h ins Land gezogen. Das alles KANN man in der Garage mit einem Baumarktkompressor und einer 10€ Lackierpistole selbst machen. Wiegesagt als Material nehme ich beim Spritzspachtel und beim Füller NUR Profizeugs! Den du merkst einen Unterschied zum Billigplunder. Ich nehme entweder Standox, Lesonal oder Spies Heckert. Da freut sich auch der Llackierer. Den das würde der auch nehmen. Nix dümmeres wen sich die Vorarbeit nicht mit dem Lack verträgt!
So wen man nun bedenkt das man fast 200h geschliffen hat und nur ca 2h die Pistole in der Hand hatte weis man auch warum lackieren so teuer ist! Den jetzt erst kommt man zum Lack selbst. Hier gilt halt: ABSOLUTE SAUBERKEIT! Ich habe schon mehr als ein Auto in der Garage lackiert. U.a. auch meinen 32b. Den konnte man ja beim Benny damals beim Jahrestreffen auch ansehen. Die Lackierung ist "gut" geworden. Gut ist matt lackiert worden, das verzeiht eine viele Fehler die beim Hochglanz auffallen würden, aber egal. Mit dem Fahrzeug habe ich auch bei ein paar VW Treffen Pokale abgeräumt. Sprich man kann auch in der Garage ein gutes Lackbild schaffen. ABER nicht so einfach! Das hat erstmal weniger mit Talent sondern mit Technik zu tun! Wir haben uns eine Lackierkabine selbst gebaut. Sprich mit Wänden aus Folie, Absauganlage (AUCHTUNG! !Gefährlich da Explosionsgefahr) und mit einem Gitterrost auf dem Boden von 3cm Wasser drin stehen. Das Wasser darum das dieses den Lacknebel bindet der sonst nur auf dem Boden rum liegen würde und immer wieder aufgestossen werden würde. Spirch: echt grosser Aufwand. Von der Ausrüstung wie Lackierpistolen (für den Einsteiger gebrauchte Sata Jet B fürs grobe und eine Minijet für die kleinen Sachen), Kompressor (eben KEINEN aus dem Baumarkt) reden wir eben besser mal nicht. Die Absauganlage habe ich auch nur einem dummen Zufall zu verdanken (mein Vater hat solche Anlagen vertrieben und da "lag halt mal was rum")...Wen man sich nun dieses Abenteuer gönnen würde dann gilt hier halt auch nur eins: SAUBER und langsam arbeiten. Beim lackieren ist es am wichtigsten das man zwischen drin nicht absetzt. Das starten und das enden eines lackierganges MUSS zwingend immer ausserhalb des Fahrzeuges sein. Sprich über dem Kotflügel anfangen und unten aufhören. BZW garnicht aufhören sondern einfach weiter nach innen rücken. Man darf NIEMALS im Werkstück aufhören. Beim Dach eben in Fahrtrichtung lackieren. Warum? Weil du dann an diesen Stellen eben zuviel/zuwenig/kleckse etc haben wirst. Das KANN vielleicht mal gutgehen, wird aber zu 100% am ganzen Fahrzeug NIE gut gehen.
So das nur als kleiner Einblick. Dazu muss man sagen das Lackierer eben ein Ausbildungsberuf ist der 3,5 Jahre dauert und die meisten Lackierer in ihrem gesamtem Berufsleben NIE eine astreine Lackierung schaffen. Das ist das traurige. Wen ich mir so manches anschaue was solche "Profis" abliefern...aus dem Grund habe ich dann mal für mich beschlossen das selbst zu machen. Ein ganzes Auto SAUBER zu lackieren ist im übrigen deutlich einfacher als eine Beilackierung zu machen. Darum (wieder @Marc net bös gemeint) sollte man auch ganze Teile lackieren. Sprich Radläufe gemacht -> Ganzes Seitenteil lackieren. Hier sieht man den Übergang dann eben nicht. Ideal sind Sicken etc. Hier kann man auch eine Beilackierung auslaufen lassen. Man spart sich eben den Grat den es an der Abklebefläche gibt. Den den sieht man nicht. Ebenso ist es gut wen man Leisten etc hat die eine andere Farbe haben. Schwarze Zierleisten z.B. Durch das schwarz wird die Farbe für das Auge getrennt. Wer meint das man die selbe Farbe bekommt und man einen Unterschied nicht sieht der glaubt auch noch an den Klapperstorch. Von den meisten Farben gibt es 5-30 verschiedene Untertöne. Das liegt schon mal am Herstllungsverfahren, am Hersteller oder selbst an den Unterschiedlichen Lackierstrassen beim Fahrzeughersteller! Von so "kleinigkeiten" wie UV ausgeblichenem Lack fangen wir besser garnicht an. Darum: IMMER die ganze Seite lackieren, das ganze Teil ODER es in einer Sicke oder an einer Zierleiste auslaufen lassen. Aber auch hier: eine echt gute Beilackierung die man NICHT sieht ist selbst mit solchen Tricks die Königsdisziplin die kaum ein Profilackierer wirklich gut beherscht.
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Re: Grundieren - Lackieren - mit was am besten?
Uff was für ein Text. Hut ab vor so viel Perfektion, so viel Aufwand ist mir persönlich der Lack einfach nicht wert und schon gar nicht ein oller Passat... trotzdem schaue ich mir so ein perfekt gemachtes Auto gerne bewundernd an.
Ich will doch aber meine Autos auch nutzen, mal ein Waldweg fahren auf dem die Büsche lang streifen, mal was großes transportieren und nicht wenn danach wenn eine Macke im Lack ist heulen.
Mit dem Spachtel möchte ich auch Einspruch erheben, ich habe mein Typ3 1992 hergerichtet, dessen damals stark verbeulten hintere Seitenteile wurden großflächig gespachtelt, nach dem Ausbeulen. 25 Jahre und 150tkm später hat sich kein Riss im Lack gebildet, er wurde dieses Jahr gerade wieder mit 2+ begutachtet.
Von Verzinnen halte ich aufgrund des nötigen Einsatz von Flußmittel nichts.
Grüße, Matthias
Ich will doch aber meine Autos auch nutzen, mal ein Waldweg fahren auf dem die Büsche lang streifen, mal was großes transportieren und nicht wenn danach wenn eine Macke im Lack ist heulen.
Mit dem Spachtel möchte ich auch Einspruch erheben, ich habe mein Typ3 1992 hergerichtet, dessen damals stark verbeulten hintere Seitenteile wurden großflächig gespachtelt, nach dem Ausbeulen. 25 Jahre und 150tkm später hat sich kein Riss im Lack gebildet, er wurde dieses Jahr gerade wieder mit 2+ begutachtet.
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Grüße, Matthias
Passat GT 1987 JN
Passat GT Syncro 20V Turbo 1987 3B
Audi 80 Sport Edition 1988 SD
VW T2 Westfalia 1975
VW T2 Pritsche 1978
VW 1600 Variant mit Typ IV Motor 1970
Golf Cabrio 2002
www.feldbahn-dossenheim.de.tl
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