Unrunder Motorlauf

[Snake]

Ich habe nach wie vor bei meinem 87er RL (72 PS UKAt mit 2e2 Vergaser) unregelmäßigen Motorlauf im Stand und bis mitleren Drehzahlen. Beschleunigung und Gaswegnehmen sind einwandfrei. Hält man das Gas bei ca 2000 U/Min (Leider kein Drehzahlmesser) fängt der Karren wie Sau an zu ruckeln.

Zündkerzen schwarz, Verbrauch zwischen 8 und 10 Liter.
Mit dem anderen kann ich weniger verbrauchen (wenn er fährt)

Ich habe bereits alles mögliche erneuert:

Zundkerzen, Zündkabel, Unterdruckschläuche, Pulldowndose, Luftfilter...
Dreipunktdose und Thermoventil und Steuergerät habe ich gebraucht ausgewechselt vom funktionierenden Auto.
Hab sogar die Zündreihenfolge mehrmals überprüft.


Alles kein Erfolg.

Heute wollte ich mal den ZZP kontrollieren ob der vielleicht stark verstellt ist. Manchmal sind es ja Sachen auf die man nicht kommt.

Riemenscheibe auf OT, kontrolliert mit Schwungscheibe, auch OT, Kontrolle des Verteilerfingers...... der ist um 180 Grad verdreht!


Wie muss ich den richtig einsetzen? Verteiler ganz rausziehen und dann innere Welle um 180 Grad drehen?

Und warum sprang der Motor nicht an, nachdem ich probehalber mal die Zündkabel um 180 Grad gedreht habe? Oder habe ich da einen Denkfehler?

Warum läuft der überhaupt mit so einer Einstellung. Unglaubluich.....



Olaf

[Sandy_6]

Hallo,

da fällt mir spontan Folgendes ein:
Hast Du die richtige Markierung am oberen Rad verwendet? Wenn ich mich recht erinnere, ist die auf der Vorderseite falsch,
die richtige Markierung ist auf der Rückseite.

VG
Rainer

[OST]

Mit einem um 180° verstellten Verteiler kommst Du nicht mal aus der Hofausfahrt. Das kann nicht sein!

An der Kurbelwelle gibt es natürlich nur eine OT-Markierung, aber für einen Arbeitstakt benötigt die Kurbelwelle zwei Umdrehungen. Es wird also nur alle zwei Umdrehungen gezündet. Du musst den Motor noch eine Umdrehung weiterdrehen. Dann stimmt auch der Verteiler wieder.

[Marc]

Guten morgen Olaf,

wenn die Kerzen schwarz sind (richtigen Wärmewert mal vorausgesetzt) würde ich erst mal in Richtung Gemisch suchen. Zumal der RL ja die TZS-H hat, da kann sich der ZZP eigentlich nicht "von selbst" verstellen... Aber einmal zum Test abblitzen kann natürlich auch nicht schaden, dann bist du sicher. Dazu aber den Unterdruckschlauch zur Dose am Zündverteiler verschließen!

Beim 2E2 ist der erste Verdächtige natürlich mal die Startautomatik. Und hast du vielleicht in letzter Zeit eine Falschluftquelle beseitigt? Ist ja möglich, dass irgendjemand mal den Vergaser eingestellt hat als er Falschluft bekam und jetzt nach der Reparatur das Gemisch dadurch zu fett ist.
Wenn du sicher bist, dass der ganze Startautomatik-Kram am 2E2 funktioniert, kann man den auch in erster Näherung ganz passabel ohne CO-Tester einstellen. Zumindest zum Testen, ob der Motorlauf dann besser wird, langt das.

Liebe Grüße
Marc

[Snake]

Hallo Marc,

danke für den tip,

hab jetzt einen Ersatzvergaser besorgt. Und Neuen Flansch, obwohl erst 2 Jahre alt. Aber die Dinger reissen ja schneller als Wischergummis.

Der CO Wert stimmt überhaupt nicht. Es stinkt auch inzwischen so heftig das man nicht mehr fahren kann. Verbrauch ist von bisher 8 Liter auf über 10 Liter gestiegen.
Der unrunde Motorlauf hat sich in geht im Leerlauf aus gesteigert.
Es haben auch schon verschiedene Fachleute geschaut und keine neue Idee gehabt.

Ich tausche jetzt noch den Vergaserflansch (obwohl 2 Jahre alt) und gleich den Versager mit.

Eine zweite Idee war, dass der Halgeber ein unvollständiges Signal sendet oder dieses unterbrochen wird. Für den Fall hab ich noch einen Verteiler als Ersatz besorgt.



Mir ist aufgefallen dass der Unterdruck nicht spürbar ist auf der gesammten rechten Seite. Also abgehend von der Schlauchbrücke von Krümmer zum Bremskraftverstärker. Am Bremskraftverstärker selber und an der Unterdruckverstellung zum Verteiler kann man den Unterdruck deutlich spüren, bzw. er wird auch gehalten, nach längerer Standzeit macht es "plop" wenn man die Leitungen abzieht.
Nicht so auf der anderen Seite.
Ist dort der Unterdruck geringer das man ihn nicht spürt? Oder kann ich dass einfach mal auf dem anderen Anschluss mit anschliessen?
Die Leitung von der Ansaugbrücke zum BKV hab ich auch schon getauscht.

Überhaupt:

Zündkerzen neu
Zündkabel neu
Verteilerkappe neu
ZZP Grundeinstellung Markierungen überprüft
Mit ZZP-Pistole Zylinder 1 abgeblitzt wg. Zündaussetzer
Unterdruckdose getauscht
Unterdruckleitungen alle
Vergaserflansch
Pulldowndose neu
Luftfilter sowieso
Grüe Unterdruckdose getauscht
Termoventil getauscht
Elektroumschaltventil getauscht und getestet (auch mal mit Dauerplus versehen)
Schubabschaltungsrelais getauscht (2x)
Dreipuntdose getauscht (Ok, gebraucht, die sind oft kaputt)

Jetzt tausche ich den Vergaser und wenn das nix nützt den Verteiler. Der ist übrigens ganz schön fest. Wie bekommt man den am besten gelöst ohne etwas zu zerstören?

Olaf

[Marc]

Hallo,

hab jetzt einen Ersatzvergaser besorgt. Und Neuen Flansch, obwohl erst 2 Jahre alt. Aber die Dinger reissen ja schneller als Wischergummis.

Hmm... wenn der nicht neu ist, wird da aber mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit auch der ganze Startautomatik-Krams nicht perfekt funktionieren.
Neuer Vergaserflansch schadet nie. Aber am besten auch gleich nen vernünftigen (orig. Pierburg gibt es bei Teufel für gute 20€).

Eine zweite Idee war, dass der Halgeber ein unvollständiges Signal sendet oder dieses unterbrochen wird. Für den Fall hab ich noch einen Verteiler als Ersatz besorgt.

Du schriebst ja unten, dass du die Markierung auf der Schwungscheibe abgeblitzt hast. Sind dabei denn Aussetzer aufgefallen?

Mir ist aufgefallen dass der Unterdruck nicht spürbar ist auf der gesamten rechten Seite. Also abgehend von der Schlauchbrücke von Krümmer zum Bremskraftverstärker. Am Bremskraftverstärker selber und an der Unterdruckverstellung zum Verteiler kann man den Unterdruck deutlich spüren, bzw. er wird auch gehalten, nach längerer Standzeit macht es "plop" wenn man die Leitungen abzieht.
Nicht so auf der anderen Seite.
Ist dort der Unterdruck geringer das man ihn nicht spürt? Oder kann ich dass einfach mal auf dem anderen Anschluss mit anschliessen?
Die Leitung von der Ansaugbrücke zum BKV hab ich auch schon getauscht.

Das vestehe ich gerade nicht ganz. Wenn du den Schlauch von der Ansaugbrücke abziehst, spürst du im Schlauch natürlich keinen Unterdruck: ist ja abgezogen. Kontrolliere außerdem bitte mal mit Hilfe des Anschlussschemas bei Ruddies, ob deine Unterdruckleitungen alle richtig angeschlossen sind. Ich hab da schon ganz seltsame Konstruktionen gesehen... Dabei auch drauf achten, ob die Rückschlagventile (die schwarz/weißen Dinger) richtig herum sind. Hast du einen KLR verbaut?

Unterdruckdose getauscht
Pulldowndose neu
Grüe Unterdruckdose getauscht
Termoventil getauscht
Elektroumschaltventil getauscht und getestet (auch mal mit Dauerplus versehen)
Schubabschaltungsrelais getauscht (2x)
Dreipuntdose getauscht (Ok, gebraucht, die sind oft kaputt)

Alle diese Bauteile kannst du auch nach der Service-Anleitung bei Ruddies testen. Bei E-Umschaltventil aber nicht verpolen, sonst hinüber!
Und zur 3PD: Du hast echt eine gebrauchte und intakte gefunden? Bin ja ein wenig neidisch

Jetzt tausche ich den Vergaser und wenn das nix nützt den Verteiler. Der ist übrigens ganz schön fest. Wie bekommt man den am besten gelöst ohne etwas zu zerstören?

Probiere aber am "neuen" Vergaser schön alle Bauteile auf der Werkbank durch, bevor du einen möglicherweise guten Vergaser durch einen ungetesteten ersetzt. Die Service-Unterlagen von Pierburg:
http://www.ruddies-berlin.de/Vergaser2E2.htm
http://www.ruddies-berlin.de/2E2Wirkungsweise.htm
http://www.ruddies-berlin.de/se2e2.htm
http://www.ruddies-berlin.de/sen2e2.htm
http://www.ruddies-berlin.de/Ti165.htm
sowie: http://www.pierburg-service.de/content2 ... nen&cls=01

Zum Verteiler: erst mal WD40 dran, dann VORSICHTIG Meißel seitlich an dem runden Kragen ansetzen und hämmern, bis er sich einen Millimeter bewegt hat. Dann mit großer WaPu dran greifen und ruckeln, bis er leichtgängig ist. Besser übermäßige Gewaltanwendung durch mehr Geduld und WD40 ersetzen Die Dinger können echt übel fest sein. Bei meinem 2E im 35i dachte ich beim ZZP-Einstellen letztens, ich kipp das Auto um bevor ich den Verteiler bewegt bekomme. Aber mit eben beschriebener Methode gings dann doch irgendwann.

Grüße und ein schönes Wochenende
Marc

[Marc]

Achja, mir ist grad noch was eingefallen:

Wenn du tatsächlich den Vergaser durchtauschen möchtest, locker bei deinem alten vor der Demontage die Schrauben vom DSE! Das geht im eingebauten Zustand besser, da kannst du nämlich folgendes machen:
Du nimmst einen Bit, der richtig gut in die Kreuzschlitzschrauben passt. Diesen packst du in einen 3/8 Knebel und nimmst dir noch einen kleines Montiereisen und ein dickes Handtuch. Das Handtuch legst du auf den Ventildeckel und stützt daran das Montiereisen ab, so dass du damit den Knebel richtig in die Schraube drücken kannst. Dann (nach WD40-Behandlung) kannst du die blöden Kreuzschlitzschrauben mit einem kräftigen Ruck lösen.
Die anderen Schrauben dieser Art musst du leider trotzdem noch irgendwie anders los quälen Um diese Probleme in Zukunft zu vermeiden, hab ich bei meinem alle Kreuzschlitzschrauben durch Inbusschrauben ersetzt. Ist zwar nicht ganz die originale Optik, macht aber Wartungsarbeiten am Vergaser um Längen entspannter...

Grüße und viel Erfolg beim Zerlegen
Marc

PS: Zum Reinigen deines "neuen", alten Vergasers: Vergaserreiniger aus der Sprühdose ist super (... so lang er nicht auf die Hände kommt, dann brennts ein wenig^^)!

[Snake]

So der neue Vergaser sitzt drauf und dem gestank ist ein Ende bereitet.
Läuft ganz schön. Laut Vorbesitzer irgendwas mit 100.000 km gelaufen, zumindest optisch nehm ich ihm das ab.

Musste noch die Aufnahme vom Gaszug wechseln, kann das sein dass die beim Automatik anders war?

Leider ist jetzt etwas Spiel im gaszug, woran kann das den liegen? Eingestellt ist er auf die maximale Länge.

Zieht aber schon schöner an als der alte.

Wehrmutstropfen: So genau weiss man nicht woran es lag.

Das alte Dehnstoffelement wirkte etwas vergammelt. Hab s trotzdem wieder eingebaut. Zunächst lief er dann auch auf 2500 Umdrehungen - typisch für DSE. Also nach 20 km nochmal auf n Parkplatz, runtergeschraubt und geschaut, es ist aber ausgefahren, Schläuche waren auch heiss. Also wieder zusammengebaut und erstmal weitergefahren. Nach einiger Zeit hatte ich dann auch wieder normale LL-Drehzahl.
Ich vermute, es waren 2 Fehler am Werk:
Das DSE, das ich durch bewegen wieder gängig bekommen habe und
vermutlich Schwimmer/Schwimmernadel hat ordentlich Sprit durchgelassen. Jedenfalls war der Ansaugkrümmer voll mit Sprit.
Andere Erklärung habe ich nicht.

Bin aber froh dass nach so langer Zeit der Fehler gefunden ist.
Kann jetzt auch sagen dass ich mich mit 2e2 ganz gut auskenne.

Und weil ich so oft ran musste kenne ich jetzt jede Menge Leute aus der Nachbarschaft;-D Aber alles positive Reaktionen.




@Marc:

danke für die vielen Tips. Schrauben gehen alle gut runter. Mit Kaltstarteinrichtungen hab ich nie soviele Probleme gehabt. Ausser dass mir schon 2x die Anschlüsse der Kaltstartautomatik korrodiert sind.

[Marc]

Hallo Olaf,

das freut mich sehr zu lesen! Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur

Noch ne kurze Anmerkung: 2500 Touren ist fürs DSE eigentlich etwas hoch. Das kann die Leerlaufdrehzahl im regulären Betrieb nur bis ca. 2000 UpM beeinflussen. Wenn aber vielleicht die Schrauben des DSEs nicht ganz fest waren und der Metallstößel im Vergaser dadurch etwas mehr Spiel hatte oder so etwas...

Hast du die erhöhte LL-Drehzahl denn jetzt bei jedem Kaltstart oder war das ein einmaliges Phänomen?

Vergammeln tun die DSEs in der tat gern... ich nehme an, dass sich da entweder Kalk aus dem Kühlwasser sammelt oder die "Füllung" austritt. Bei meinem wars so schlimm, dass diese graue Masse den Stößel im Vergaser bombenfest in die Plastikführung geklebt hat. Ich musste die Plastikführung zerstören und konnte dann mit Durchschlag und Hammer den Stößel raus kloppen.

Was die Anlenkung des Gaszugs angeht: wie ist das denn bei den Automatik-Getrieben von VW? Bei meinem Automatik Volvo 240 (Aisin Warner 70 Getriebe) ging ein weiterer Zug über die Gasrolle ins Getriebe für den Kickdown. Haben die VW-Automatiken so was eventuell auch? Und mein Gaszug ist tatsächlich auch etwas zu lang. Ich habe ihn etwas über das Maximum heraus eingestellt und mit einem Kabelbinder gesichert. Die Kameraden längen sich wohl gern mit der Zeit

Einen schönen Abend
Marc

[Snake]

Mit der Drehzahl kann ich nicht so genau sagen; hat keinen DZM und bei dem Fahrzeug (Auslieferungszustand) verbietet sich das Nachrüsten solcher unnötigen Spielereien. (Sowie rechter Aussenspiegel). Kann also auch weniger sein.

habs auf der Rückfahrt nochmal so gehabt; erst nach langer Zeit hat er auf LL Drehzahl runtergedreht. Nehme mal an das DSE ist immer noch schwergängig und braucht ein paar mal Bewegung. Falls es sterben möchte - bitte hab noch 2 zum tauschen.

Der Gaszug ist ja der alte und war vorher auch ok, sogar nicht auf Maximumlänge gestellt, da muss ich nochmal ran.

Olaf