Regel für Teile Tausch...

[adano]

Liebe Gemeinde,

ich will hier kurz ein paar Gedanken zur Regel, Bremsrelevante Teile immer Paarweise an einer Achse tauschen zu müssen niederschreiben.

Niemand würde nur eine Bremstrommel, nur eine Bremsscheibe oder Klötze auf einer seite Tauschen weil die Regel sagt immer nur paarweise Tauschen.

Wie hält ihr das bei Reifen?

Es klingt vielleicht übertrieben, aber meine letzte Erfahrung mit sagt mir auch bei Reifen an der Vorderachse sollte man immer Paarweise tauschen. Meine Erfahrung hat gezeigt in dass sich ein Altersunterschied der Reifen von 1 - 1.5 Jahren sich bereits auswirken kann.

Klingt lächerlich ist aber mein Ernst nach meiner Erfahrung voriger Woche.

[Roman]

Ich tausche Reifen auch immer nur paarweise.
Nur einmal bin ich von der Regel abgewichen, da ich einen Reifendefekt nach nur wenigen 100 km Laufleistung der Reifen hatte.
Da ist dann nur der defekte Reifen neu gekommen.

Grüße
Roman

[OST]

In der Regel kommt man ja gar nicht in die Verlegenheit einen einzelnen Reifen zu tauschen. Wenn es dann aber doch einmal nötig ist das ganz klar ein Frage des eigenen Gewissens. Warum einen Reifen tauschen der nur 5000 km gelaufen hat? Ich seh das also nicht so eng. Nun fahren wir allerings auch keine Supersportwagen.
Eine Voschrift die dies verbietet gibt es zumndest in D nicht. Weder Alter, noch Reifentyp sind irgendwo grundsätzlich vorgeschrieben. Du kannst also Reifen von vier verschiedenen Herstellern auf Deinem Wagen fahren solange die Größe stimmt.

[Kuddl]

Du kannst also Reifen von vier verschiedenen Herstellern auf Deinem Wagen fahren solange die Größe stimmt.

Bist Du Dir da wirklich sicher, Olaf?
Das würde doch u.U. vier völlig verschiedene Arten von Profil bedeuten. Des weiteren Reifen mit auch sonst völlig unterschiedlichen Eigenschaften, vor allem in Grenzsituationen.
Deshalb glaubte ich bisher immer das pro Achse der gleiche Reifentyp montiert sein muss...

Gruß
Kuddl

[Roman]

Olaf hat da mit einer kleinen Ausnahme Recht.
Die Ausnahme ist der Mischbetrieb von Diagonal- und Radialreifen.
Der ist ausdrücklich verboten.
Aber Diagonalreifen spielen heute ja im PKW-Bereich keine Rolle mehr, und zulässig sind die eh nur bei frühen 32/33 mit 1,3L-Motor.

Grüße
Roman

[Kuddl]

Okay, wieder was dazu gelernt.

[Harryj19]

Laut STVO ist es sogar zulässig auf einer Achse Winter- auf der anderen Sommerreifen zufahren.
Auch ich wechsle Reifen immer paarweise. Sollte ein relativ neuer Reifen nicht mehr zu reparieren sein, dann nehme ich den anderen der Achse als Ersatzrad. Meistens liegen in den Autos noch die Reifen die bei der Produktion reingelegt worden sind. Da kann es nicht schaden, die durch einen neueren zu ersetzen.
mfg Harry

[adano]

Nach meiner letzten Unfallerfahrung vertrete ich die Meinung von Roman.

Die Regel gilt für mich nur für die Vorderachse, wo die Bremsanforderungen aufgrund der Gewichstverteilung am höchsten ist.

Übrigens was haltet ihr von den herstellergegebenen Reifendrucken.
Meines Gefühls nach sind sie zu niedrig. (klar das klingt nach anmaßender Besserwisserei)


....vorallem desswegen weil bei einer Vollbremsung noch mehr gewicht auf die Vorderachse kommt, und es bei Reifendruck nach vorschrift zum Effekt kommen kann dass der Reifen in Profilmitte zuwenig auflagedruck auf der Fahrbahn hat weil er mehr auf seinen Flanken steht.

[troublemaker]

Ich hab Grundsätzlich 0,2bar mehr drin als Vorgabe...

[D-MARKs]

Die Regel gilt für mich nur für die Vorderachse, wo die Bremsanforderungen aufgrund der Gewichstverteilung am höchsten ist.

Übrigens was haltet ihr von den herstellergegebenen Reifendrucken.
Meines Gefühls nach sind sie zu niedrig. (klar das klingt nach anmaßender Besserwisserei)


....vorallem desswegen weil bei einer Vollbremsung noch mehr gewicht auf die Vorderachse kommt, und es bei Reifendruck nach vorschrift zum Effekt kommen kann dass der Reifen in Profilmitte zuwenig auflagedruck auf der Fahrbahn hat weil er mehr auf seinen Flanken steht.

Die herstellergegebenen Reifendrücke beziehen sich ja i.d.R. auf verschiedene Beladungssituationen, bzw. auf ausgewählte Reifengrößen und entsprechende Ladungssituationen. Sie sind daher eher als Anhaltspunkte zu sehen, als als vorgegebener Druck.

Pauschal den Druck zu erhöhen muß nicht immer vorteilhaft sein.

Vor mir liegt gerade ein wissenschaftliches Buch zum Thema Fahrwerk, welches sich auf etwa 400!! Seiten mit der Komplexität des Fahrwerkes befasst. Allein die Thematik Reifen nimmt dort 33Seiten in Anspruch.

Ich zitiere mal ein paar auf Reifen bezogene Fachbegriffe, die auf die Fahrstabilität Einfluß haben:

Reifenbauart, Reifenmaterial, Laufflächenmischungen / Profil, Reifenaufbau, Tragverhalten, Kraftschlußbeiwert, Kontaktdruck, Gleitgeschwindigkeit, Rollwiderstand, Haft- und Gleitzone, Einlauf/ Auslauf, Umfangskräfte, Rückstellmomente, Seitenkraft, Schräglaufwinkel, Schräglaufsteifigkeit, Felgenmaulbreite, Umfangsschlupf, Querschlupf, Bremsschlupf, Struktursteifigkeit, Konizität, Radlasten (auch im Verhältnis zu Kurven), Anpressdruck, radiale Federsteifigkeit, tangentiale Federsteifigkeit, Biegesteifigkeit, Eigenschwingungen durch Innendruck ((Modale)... hier kann es durchaus auch problematisch sein, wenn durch entsprechenden Druck eine unvorteilhafte Schwingung der Reifeninnenluft erzeugt wird), Kavität, Geschwindigkeit, Vertikalbewegung, Vertikallast, Winkelgeschwindigkeit, Brems-/Antriebsmoment, Sturz...

In sofern würde ich mich schon grob an die Herstellerempfehlung halten, denn der wird umfangreiche Testläufe gefahren haben bevor er den Aufkleber mit der Druckempfehlung in den Tankdeckel klebt.
I.d.R. wird bei langen Autobahnfahrten oder beladenem Zustand der Reifenluftdruck (teils deutlich) erhöht.

Gruß,
Dirk.

P.S.: Ein anständiger Satz Reifen auf der Hinterachse ist nicht weniger wichtig, da die Vorderreifen z.B. Lenkbewegungen nur vorgeben, die Hinterreifen sie aber zum Großteil umsetzen müssen.

Gruß,
Dirk.