Ältester 33er

[VW-Youngtimer]

Doch, wurde er! Bei uns im Archiv hatte ich mal ein paar Broschüren über das Werk Brüssel in den Händen. Da waren sogar Bilder von Vor-Facelift-32ern drin, die in Brüssel vom Band liefen. Ich meine, die Broschüre war von 1976. Wann die Produktion dort startete und ob in Brüssel auch Variant montiert wurden, kann ich leider nicht sagen.
Das Typschild bei den Belgiern sah aber insgesamt etwas anders aus, da war dann die Firma D'Ieteren als Produzent eingetragen.

Hat eigentlich einer der in Salzgitter gebauten 32er überlebt...?

[D-MARKs]

Hat eigentlich einer der in Salzgitter gebauten 32er überlebt...?

Mir hat mal ein Werksmitarbeiter aus Salzgitter erzählt, daß man anhand des kleinen Schildes auf dem Schloßträger der Frontschürze erkennen könne, ob der Wagen aus SZ oder WOB kommt. Leider habe ich an meinem ´73er nach Ersetzen der Front das Schildchen ent(sorgt)fernt. Vielleicht ist mein Passat ein Exemplar? Woran erkennt man die Autos? Stimmt das mit dem Schildchen und bis wann liefen die dort parallel mit ihren Kollegen K70 und 412 vom Band?

Gruß,
Dirk

[VW-Youngtimer]

Hallo Dirk,

das mit dem Schildchen wusste ich auch noch nicht. Ansonsten könnte man wohl höchstens anhand der im VW-Zentralarchiv hinterlegten Daten herausbekommen, wo der Wagen produziert wurde. Nach meinen Informationen stammten die frühen Passat mit großer Heckklappe immer aus Salzgitter. Dort war aber (wenn ich mich recht erinnere) 1975 generell Schluss mit Fahrzeugbau. Der letzte in Salzgitter produzierte Wagen war übrigens ein gelber Schrägheck-Passat - von den Arbeitern mit einem Sarg und Totenkreuzen dekoriert, weil sie eine Schließung des Werks befürchteten...

Viele Grüße,
Jörn

[OST]

Hallo Jörn,

das die Dinger auch schon in Belgien produziert wurden ist mir wirklich neu. Mann lernt halt nie aus.

Richtig frühe Passat mit großer Heckklappe gibt es nicht. Die große Heckklappe wurde erst zum Modelljahr 75 eingeführt.

Gruß
Olaf

[VW-Youngtimer]

Letzteres wusste ich wiederum nicht genau bzw. war zu faul, in meiner Prospekt-Sammlung nachzusehen. Dann kamen die ersten Schrägheck mit großer Klappe vielleicht sogar alle aus Salzgitter? Fertigungsbeginn dieser Version war dort im November 1974...

[Philip]

Richtig frühe Passat mit großer Heckklappe gibt es nicht. Die große Heckklappe wurde erst zum Modelljahr 75 eingeführt.

Nicht zum Modelljahr, sondern zum Kalenderjahr 75. Waren erhältlich ab Januar 75. November 74 könnte also als Produktionsbeginn hinkommen.
Zeitgleich erfolgte auch die Einführung der Kunststoffecken an den Stoßstangen, was beim Audi 80 schon zum Modelljahresbeginn geschah.

Ich habe übrigens was Interessantes in meiner Autoliteratur gefunden: Eine Statistik mit dem Titel "Wo wird was gebaut im VW-Konzern", Stand November 1974.
Demnach wurde der Passat zu diesem frühen Zeitpunkt außer in Wolfsburg und Salzgitter gebaut in: Brüssel/Belgien, Uitenhage/Südafrika und Puebla/Mexiko. Wann die jeweilige Produktion dort genau startete, ist aber leider nicht ersichtlich. Die Gesamtzahl aller im Ausland produzierten Passat betrug zum Jahresende 1974 aber immerhin schon 26.167 Stück.
In Deutschland waren bis Jahresende 1974 schon 338.686 Passat Limousinen und 89.889 Variants produziert worden.
Wenn man das mit der Zahl der heute noch lebenden Urmodelle vergleicht, kann man nur sagen: der Rost hat wirklich überwältigende Arbeit geleistet!


Gruß Philip

[Roman]

Das der 32er in Mexico gebaut wurde, ist mir neu.

Das müssen dann aber richtige Produktionswerke gewesen sein.
Montagewerke fehlen da dann und/oder die Liste ist nicht vollständig.
In Australien (Werk Clayton/Melbourne) wurde der 32er nämlich ab Februar 1974 aus Kits deutscher Produktion montiert.
In Brasilien begann die 32er Produktion schon im Juni 1974.

In Uitenhage/Südafrika dagegen erst im August 1974.

Die deutschen Zulassungszahlen sagen übrigens nichts darüber aus, wieviele 32/33 denn noch existieren.
Der wurde ja nicht nur in Deutschland verkauft, sondern nahezu weltweit.

Grüsse
Roman

[Pipit]

[quote="Philip"][quote="OST"]

Wenn man das mit der Zahl der heute noch lebenden Urmodelle vergleicht, kann man nur sagen: der Rost hat wirklich überwältigende Arbeit geleistet!


Ja, eigentlich müsste der Passat, aufgrund des Rostes, als Fehlkonstruktion in die Automobilgeschichte eingehen.
Vielleicht war das aber auch Absicht. Von wegen Wegwerfgesellschaft und so...

Was ist denn wohl die beste Methode, wenn man ein bißchen Rost an seinem Vari hat?
Drahtbürste
Fertan
Korrosionsschutz
Füller
Lack
Klarlack

oder
großflächig rausschneiden
MAG anschmeissen
zum Lackierer fahren
?????????????????????

Was sind eure bewährten Methoden.

Vielen Dank
Philipp

[Philip]

Hallo Roman,

In Australien (Werk Clayton/Melbourne) wurde der 32er nämlich ab Februar 1974 aus Kits deutscher Produktion montiert.

Kits stellen keine eigenständige Produktion dar, sondern nur eine Endmontage vorgefertigter Komponenten. Grund hierfür waren wahrscheinlich sehr hohe Einfuhrzölle für Komplettfahrzeuge.
In einer neueren Grafik vom Januar 1985 hab ich übrigens auch keine australische Produktionsstätte finden können. Damit handelte es sich wohl definitiv um ein reines Endmontagewerk.

In Brasilien begann die 32er Produktion schon im Juni 1974.

Laut meiner Aufstellung wurden zum Zeitpunkt Nov. 74 in Sao Paulo die Modelle Käfer, 1600 TL, 1600 Variant, 1600 Brasilia, Kamann Ghia TC, SP und der T2 hergestellt, aber keine Passat.

Die deutschen Zulassungszahlen sagen übrigens nichts darüber aus, wieviele 32/33 denn noch existieren.
Der wurde ja nicht nur in Deutschland verkauft, sondern nahezu weltweit.

Ich hab was von "noch lebenden", also noch existierenden Ur-Passat (Bj. 73-74) geschrieben, nix von irgendwelchen Zulassungszahlen. Das ist ein Unterschied und unabhängig davon, wohin die Autos verkauft wurden. Und da dürfte die Zahl tatsächlich verschwindend gering sein gegenüber den weit mehr als 400.000 gebauten Exemplaren.

Gruß Philip

[Roman]

Klar findest du in der Liste von 1985 kein Werk in Australien mehr.
Die Passat-Montage in Australien wurde nämlich schon im Juni 1976 wieder eingestellt und das Montagewerk wurde an Nissan verkauft.

Der Passat wurde nicht im Werk Taubaté (Bundesstaat Sao Paulo) gebaut, sondern im Werk Anchieta (Bundesstaat Sao Bernado do Campo).

Grüsse
Roman