Konservierung

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Igor
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Re: Konservierung

Beitrag von Igor »

Mal zurück zur Frage:

Ich konserviere jedes Jahr im Herbst:

Säubern:

Ich bürste immer mit einer Kunstoffbürste (für den Haushalt) den getrockneten Dreck ab. Vor allem aus den hinteren Radkästen, dort vor allem der rechte. Da kann kann man auch rings um den Stutzen von der Tankklappe von hinten mit dem Fingern (Handschuhe!) alles schön sauber pulen.
Weiterhin den ganzen Unterbodem, da ist meist kaum was dran, das geht schnell.

Konservieren Unterboden:

Der original elastische Unterbodenschutz härtet aus und die Feuchtigkeit kann eindringen. Daher ist es sehr sinnvoll das Auto trocknen zu lassen vor der Aktion, nicht nur kurze Zeit.
Zum Konservieren nehme ich durchsichtiges Hohlraumwachs, das gibt es als Saugbecher für Spritzpistolen. Ich verarbeitet es aber mit dem Pinsel, indem ich es in ein Glas schütte.

Das Zeug macht dann eine schöne Wasserdichte Oberfläche, die hält auch gut ein Jahr oder länger der Witterung stand. Es ist kein Unterbodenschutz zum rüberrotzen, der alles nur versteckt, da es durchsichtig bleibt.

Konservieren Hohlräume:

Das gleiche Zeug gibt es auch als Sprühdose, mit einen kleinen Schlauch, ca. 50 cm Lang. Diesen kann man z.B. vom Radkasten aus in den Schweller stopfen und dann sprühend rausziehen. Dann überall reinsprühen. Ich habe auch die Türpappen abgenommen und dort von innen eingenebelt, vor allem die Falze unten in den Ecken. Das gleich kann man auch mit der Heckklappe machen, Plastik runter und dort einsprühen. Die Motorhaube hat auch unter den Verstärkungen Hohlräume, auch dort rein. Unten in den Querträger unterm Kühler, auch was rein. Vom Kofferraum aus in die beiden Seitentaschen, also von innen in die Endspitzen. Von den Stoßstangenträger vorn/hinten in die Längsträger Öffnung reinsprühen.

Es gibt evtl. auch Hohlraumkonservierungspläne, dort stehen noch mehr Öffnungen für Hohlräume. Wenn man es professionell machen lassen will, geht das gut ins Geld, ist aber sehr sinnvoll wenn das Auto rostfrei oder durchgeschweißt und frischt (teil)-lackiert ist.
Erst konservieren und nächstes Jahr schweißen, macht wegen der Neigung von Wachs und Fett zu brennen, keinen Spaß.

Gruß
Igor
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Quantum5e
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Re: Konservierung

Beitrag von Quantum5e »

Hallo,

ich hab meine Türen und Holme mit Fluidfilm aus der Spraydose eingesaut. Das ist einfach mit ner Lanze vor der Büchse und man kanns selbst aufbringen.

Wo man besser hinkommt, zb tragende Teile Achsen und Rahmen kann man das festere Zeugs von Fluidfilm streichen.

Das alles geht natürlich im Sommer besser, weil die Viskosität geringer ist und das Zeugs besser fliesst.
Das festere kann man aber auch mit Sprit anrühren.

ABER, bevor ich nix machen würd, würd ich ein unkonserviertes Auto auch mitten im Winter einjauchen.

Hohlraumversiegelung nutze ich nicht mehr, das Fluidfilm kriecht einfach besser und geht auch durch Unterbodenschutz und durch Rost.

Die gammelige Kante vom Garagentor am Boden hab ich auch eingepinselt in 2011, da gammelt nix weiter!

Wenns ein Neuaufbau wär würde ich Sanders auftragen lassen, aber ein zusammengebautes Auto dafür zerlegen kommt für mich eher nicht in Frage...


Kaufen kann man das Online, 4 Büchsen und 1 Liter zum streichen reichen fürs gröbste
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Manuel
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Re: Konservierung

Beitrag von Manuel »

Kultkombi hat geschrieben:Bei 10°C wird dir dein Wachs/Fett trotz beheizter Sonde anfangen auszuflocken, sobald es das kalte Blech berührt.
Das ist dem Fett sowas von egal, wie schnell es am Blech kalt wird und erstarrt (bzw.ausflockt).
Kultkombi hat geschrieben:Damit hast du zwar die ganzen ebenen Flächen mit Hohlraumschutz zugekleistert, in die wirkich relevanten/kritischen Stellen (Falze etc.) wird es aber nicht mehr kriechen können.
Das ist überhaupt kein Problem, wenn man das richtige FETT (nicht Wachs) nimmt. Spätestens im nächsten Sommer wird das Zeugs wieder weich bzw. flüssig und kriecht weiter. Ich habe nur Erfahrung mit Mike-Sanders-Fett. Dieses Zeug hat einfach unglaubliche Kriecheigenschaften, auch wenn der Wagen nicht im Sommer in der prallen Sonne steht.
Gefährlich wird es in der Tat, wenn man feuchte (vielleicht sogar nasse) Hohlräume behandelt. Dann besteht die Gefahr, dass Wasser"blasen" unter dem Fett erhalten bleiben.

Käfertönni hat geschrieben:Schon interessant was hier teilweise für ein Blödsinn geschrieben wird...
Danke, hätte es nicht besser sagen können.... :-)
Kultkombi
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Re: Konservierung

Beitrag von Kultkombi »

Is alles richtig. Nur warum soll man eine Arbeit, die im Sommer deutlich mehr Erfolg verspricht, unangenehmerweise im Winter erledigen? Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen.

Offene Roststellen oder Türen und Heckklappe an den Falzen mit Fett ausstreichen und dort anfönen - das kann man schon machen.
Aber eine ganzes Auto (inkl. Unterboden, Radhäusern, Achsen und Höhlräumen) im Winter konservieren zu wollen, das halte ich für Blödsinn. Lieber noch einen Winter so, als im Endeffekt Abstriche beim Endergebnis hinnehmen zu müssen.
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Re: Konservierung

Beitrag von dieselix »

Meinen Passat habe ich damals im Winter gekauft, und da ich ihn gleich auf salzigen Straßen fahren musste, habe ich mich dick eingepackt und das Auto mit Fluidfilm eingesaut. Auf dem Boden liegend, bei +2 Grad.
War schon eine heftige Aktion, aber besser als hinterher schweißen zu müssen.

Im Sommer fängt das Zeug dann nochmal richtig an zu kriechen, da taucht dann nochmal der eine oder andere Fleck auf dem Boden auf. :)
Gruß
Johannes
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Re: Konservierung

Beitrag von Kai »

Auch eine undichte Diesel-Einspritzpumpe oder ein undichter Motor (Öl) kann bei der Konservierung des Fahrzeugbodens helfen :u:

Aber wenn Du wirklich was über dauerhaften Rostschutz wissen möchtest, schreibe ich dazu gern einen Artikel. Dauert aber ein bischen lider habe ich mein Original in den Tiefen der Festplatte verbaselt ;)
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Re: Konservierung

Beitrag von Passatfreund »

Moin !
@Kai:
Fundiertes Fachwissen zu diesem Thema würde garantiert auf zahlreiche gespannte Leser treffen.
Gerade als "Ganzjahresnutzer" bin ich in Sachen Korrosionsschutz stets interessiert unterwegs.

Gruß,
Christoph
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Re: Konservierung

Beitrag von dieselix »

Sehr fundiertes Fachwissen gibts auch hier: http://korrosionsschutz-depot.de/de/ser ... index.html
Gruß
Johannes
Kai
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Re: Konservierung

Beitrag von Kai »

Ok, aber ist ein bischen lang, mit Theorie und so .. ;)
Alles nur meine Meinung, also nicht gleich Mord und Totschlag androhen. Bin eher Empiriker und verfolge dieses Thema jetzt seit 20 Jahren. Ein bischen Restaurierungsausbildung, Freilichtmuseen, Dampfloks und jede Menge Oldtimer kann ich immerhin in die Waagschale werfen.


Mike Sanders Fett muss erhitzt (!) aufgebracht werden. Wenn die Karosserie dazu noch warm/heiß (Lackierkabine 70 Grad) ist, umso besser.
Auch dieses Zeug nutzt eigentlich nur in nagelneuen Hohlräumen was, das Fett am Unterboden wird durch Regen sonst abgewaschen. Auf Rost und in Hohlräumen nützt es leider garnichts, wie wir festgestellt haben.

Waxoyl hört sich gut an und ist besser als nichts, das Wachs wird mit der Zeit aber spröde, kriegt Risse und blättert einfach ab. Gerade Risse sind für Wasser durch den Kapillareffekt aber großer Mist - übrigens dasselbe wie mit Teroson Hohlraumversiegelung. Ich meine die Versiegelung, NICHT Unterbodenschutz - der taugt überhaupt nichts. Der vesprödet ebenfalls, kriegt Risse, Wasser kriecht rein und trocknet nicht mehr etc. etc..
Das nur, weil manche Mike Sanders Karosseriefett mit Waxoyl zusammen benutzen. Wie gesagt, für Hohlräume solange die noch lackiert und rostfrei sind. Auch da gibts aber Besseres.

Fluid Film ist recht gut, härtet mit der Zeit (nach Jahren) aber auch aus und kriecht nicht mehr, Behandlung muss also wiederholt werden. Besser als normale Hohlraumwachse, aber auf Restrost nicht doll.

Opferanoden aus Zink oder sonstwas sind schön und gut, aber nutzen eigentlich nur Unterwasser oder in sehr feuchter leitfähiger Umgebung irgendwas, z.B. an Booten oder in Pufferspeichern.

Zinkspray oder überhaupt irgendwelche Wundermittelchen in Lack eingebettet (dieses Zinkspray oder Zinkstaubspray z.B.) nützen gar nichts, weil die Zinkpartikel im Lack schwimmen und auch so antrocknen - nix Zink-Metallkontakt. Nur der Lack als Träger für den Zinkstaub schützt hier wirklich das unterliegende Metall, die Zinkpartikel trocken in der Plastikschicht und nützen garnichts.

Feuer/Heißverzinken nutzt, da hat der Zink direkten Metallkontakt und wirkt durch die niedrigere Kernladungszahl wie er soll. Ist aufwendig und in elektrolytischen Zinkbädern kann sich Metall durch die Wärme verziehen, deshalb z.B. ungeeignet bei Stahlfelgen. Ganze Karosserien kosten Zeit und dauern, halten dann aber auch.

Verzinnnen kann man blankes entrostetes Blech auch, das ist bei Oldtimern eine schöne Sache, erfordert aber ein bischen Erfahrung. Also Zinnstange und Lötlampe, und dann das Zinn flüssig auf das erhitzte Blech aufbringen.

(Bei Verzinken wie Verzinnen nutzt man das minderwertigere Metall (Zink/Zinn) oder seine niedrigere Kernladungzahl - statt des Blechs oxidiert das aufgebrachte Material.

Bleimennige war tatsächlich gut gegen Rost (Blei funktioniert da wie Zink oder Zinn, = geringwertigeres Metall), wie auch Zinkchromat, hielt aber nie so lange wie immer behauptet wird. Ist außerdem mittlerweile verboten (wie alles was wenigstens ein bischen hilft). Heutzutage wird z.B. bei LKWS für den Rostschutz des Chassis/Rahmens Gyrolux verwendet. Das ist Ok auf blankem Blech, besser auf vorbeschichtetem Blech, auf Rost fast sinnlos.

Fertan - grundsätzlich gibt es Unterschiede, ob Restrost versiegelt werden soll, oder ein neuwertiger Zustand zu erhalten ist. Fertan (=Säure) ist gegen Rost (Umwandlung) gar nicht so schlecht, muss aber natürlich abgespült werden, und das bedeutet Wasser - ganz schlecht.
(Bei Mercedes habe ich seit zehn Jahren den Eindruck, das die entweder Recycling-Bleche verwenden oder Hohlräume mit Säure "versiegeln", anders ist diese Korrosion an den Türen und tragenden Teilen kaum noch zu erklären. Ach ja, Mercedes empfiehlt den Händlern an den Türen das Überkleben mit Gummiprofilen.)


Ein bischen Theorie:

Metall oder ganz allgemein Autobleche aus Stahl sind oft auch aus Recyclingblech hergestellt, d.h. im Metall befinden sich z.B. Kupferreste - die Metalle haben eine unterschiedliche Kernladungszahl und das heißt Batterieeffekt, Materialwanderung, Korrosion.
Diese Bleche kann man außen grundieren und verzinken wie man will, die zerfressen sich irgendwann (soll heißen schnell) selbst.

Wenn es sich um gutes (kein Recyclingblech) neues Stahlbech handelt, ist das natürlich am besten. Aber Eisen und auch das Stahlblech bestehen eigentlich aus Kristallen, und diese Kristallstruktur ist hygroskopisch, zieht also Feuchtigkeit an. Die ganze interne Kristallstruktur ist durcheinander, die Kristalle sind nicht geordnet gewachsen und behindertern sich beim Wachstum gegenseitig. Dadurch hat man aber selbst in reinem Blech kleinste Hohlräume zwischen einigen Kristallen, und wie gesagt blankes Eisen oder Stahl zieht Feuchtigkeit an, die dann auch in den Hohlräumen als Wasser kondensiert.

Das Blech wird nach der Produktion (walzen) zwar etwas für den Transport eingefettet, aber dieses Fett dringt nicht in die Kristallstruktur ein. Besser als nichts. Aber auch neues Blech enthält also Wasser.
Und egal ob wir die zusammengeschweißte Karosserie nun anodisieren, mit Grundierung, Primer oder sonstwas beschichten, das Wasser ist schon drin und verursacht unter der Grundierung und Decklackschicht über die Jahre Korrosion. Bei Zinn/Zink/Bleibeschichtung ist das erstmal nicht soo schlimm, weil das in Kontakt befindliche geringerwertige Metall oxidiert.

Wenn man aber kein Zink oder Zinn verwenden will (ist bei alten Autos unpraktisch wenn man sie nicht komplett zerlegen will), helfen nur zwei Mittel:

- Blankes Blech so erwärmen das das Wasser aus dem Blech verdampft, d.h. also paar Stunden Lackierkabine um 70 Grad, und dann sofort mit warmem/heißen Mittel beschichten, oder
- Energielose Trocknung, d.h. das Wasser mit anderen Methoden aus dem Blech entfernen.
- (oder noch als drittes gleich Russisch Eisen verwenden (http://utahrails.net/russian-iron.php#manufacture), teuer und aufwändig, und wird die deutsche Automobilindustrie nie machen)

Kurz gesagt die sogenannte energielose Trocknung (manchmal auch wärmelose T. genannt) macht am meisten Sinn. Auch dazu ist es besser, wenn der Wagen gut aufgewärmt ist (idealerweise besagte Lackierkabine 70 Grad), aber 20 und mehr Grad im Sommer reicht aus. Zu behandelnde Hohlräume müssen innen trocken sein !

Dann braucht man sogenanntes mikrokristallines Wachs, also ein Wachs das in die kleinsten Poren (im Nanometerbereich) eindringt.
Das ganze in einen klatschnassen Hohlraum zu sprühen bringt natürlich nichts, es geht um die Entfernung geringster Mengen Restfeuchtigkeit.

Als Wasserverdrängungsmittel kann man verschiedene mikrokristalline Wachse verwenden, wir haben gute Erfahrung mit Kadosin, Cosmoloid und Paraloid gemacht.
Paraloid oder Cosmoloid bekommt man als Kunststoffgranulat, das dann z.B. in Shellsol-T aufgelöst wird (kriegt man alles z.B. bei Kramer-Pigmente).
Die entstehende Flüssigkeit wird dann einfach aufgepinselt. Ein natürliches mikrokristallines Wachs ist z.B. auch Kadosin, auch dies wird einfach aufgepinselt.
Owatrol funktioniert auch, ist aber auf Rost schwierig, weil es Rostplacken ablösen kann, und dann blamkes Blech ansteht. Also nur auf schon vorbehandeltem Blech verwenden, z.B. erst Kadosin, dann Owatrol.

Das mikrokristalline Wachs dringt in die winzigen Hohlräume zwischen den Kristallen ein und verdrängt das Wasser aus den Poren. Wärme beschleunigt den Prozess, da das herausgedrückte und an die Filmoberfläche diffundierende Wasser schneller verdunstet. Bei zuviel Hitze wird das Wachs zu schnell fest, eine halbe Stunde sollte das Zeug schon flüssig bleiben und einwirken können/das Wasser austreiben. (Para- und Cosmoloid in Shellsol-T aufgelöst trocknen recht schnell (Minuten) auch bei 20 Grad, Kadosin braucht bei gleicher Temperatur länger.)

Mit diesen Wachsen behandelte Metalle rosten nicht mehr und sind grundier- und überlackierbar. Das funktioniert wirklich - schwarze mit Kadosin behandelte Metallteile der "Volksempfänger" aus dem 2ten Weltkrieg rosten auch nach Jahrzehnten unter freiem Himmel auf der Müllkippe nicht. Bei einem rostigen Polo wurde an den Endspitzen außen einfach Kadosin auf den grob abgeschmirgelten Rost gepinselt - sieht nach zehn Jahren noch genauso aus. Im Erdölmuseum in Wietze werden im Außenbereich mittlerweile Metall und seine Hohlräume mit Kadosin und Owatrol behandelt. Dieses vorbehandelte Blech kann jetzt bei Bedarf entsprechend weiter behandelt und lackiert werden, was im Museumsbereich aber nicht gewünscht wird.
In dem Zusammenhang ganz interessant: http://www.museeninbayern.de/pdf/litera ... traege.pdf

Wenn man dieses Zeug in trockene Hohlräume einbringt, ist auch Schluss mit weiterrosten - neben dem Wasserdampf kommt auch keine Luft mehr and das unterliegende Blech, und eine Rissbildung durch Trocknung tritt bei diesen mikrokristallinen Wachsen nicht ein. Wenn man den Hohlraum dann noch mit Fluid-Film einnebelt, sollte man Ruhe haben - auf jeden Fall mehr als 20 Jahre, weiter zurück gehen zumindest die Versuche mit Autos noch nicht.

Viele Grüße,
Kai
dieselix
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Re: Konservierung

Beitrag von dieselix »

Wow... :respekt Das muss ich mir mal in Ruhe durchlesen.

Dass Fluidfilm aushärtet kann ich mir allerdings nicht vorstellen, weil es ein Öl ist ohne Zusatz von Lösungsmitteln o.ä., die sich im Lauf der Zeit verflüchtigen könnten. (Bei PermaFilm siehts natürlich anders aus.)
FF hört erst dann auf zu kriechen, wenn es irgendwo hängen bleibt. Also idealerweise am Rost, der damit gesättigt ist (dann hat es seinen Zweck erfüllt), oder an irgendwelchem Dreck.

Vorstellen kann ich mir aber, dass die FF-Menge an einer behandelten Stelle mit der Zeit abnimmt, gerade weil es immer weiter kriecht. Dann ist irgendwann nur noch gerade soviel FF an der Stelle, wie vom Rost gebunden wird, und die Stelle sieht nicht mehr so ölig aus wie am Anfang. Vielleicht meinst Du das mit "aushärten".

Roststellen, die mit FF gesättigt sind und nicht direkt dem Spritzwasser ausgesetzt sind, rosten nach meiner Erfahrung auch nach mehreren Jahren nicht weiter. Ansonsten muss ab und zu nachkonserviert werden, was dank der leichten Verarbeitung aber kein Problem ist.

Ich verwende das flüssige FF-Öl zum Pinseln, das FF-Spray (für Hohlräume und unzugängliche Stellen, aber auch als temporärer Schutz im Spritzwasserbereich, weil es etwas dicker und damit haltbarer ist als das Öl) sowie das FF-Gel für die Montage von Teilen o.ä. und wenn ich einer Stelle eine robuste, aber nicht geschlossene Schutzschicht verpassen will.
Damit bekomme ich eigentlich alle Rost-Probleme in den Griff, ohne die Gefahr des Weiterrostens im Verborgenen. Die ist immer da, wenn ich den Rost irgendwie versiegele und drüberlackiere.
Gruß
Johannes