Student

[Ihnonunu]

Hi,
ich bin neu hier und habe gleich mehrere Fragen. Bitte schreibt mir doch eure Erfahrungen und Einschätzungen.

Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Passat 32b zu kaufen. Ob Schrägheck oder Variant weiß ich noch nicht. Schrägheck sieht besser aus (finde ich) Variant ist praktischer da ich mit dem Auto dann auch mal in den Urlaub fahren möchte und hinten drinne zu zweit schlafen will.

Jetzt die Fragen. Ist es realistisch so ein Auto als Student zu unterhalten?
Ich bin auf den Passat gekommen da man ihn mitlerweile schon als Oldtimer anmelden kann und die in der Anschaffung nicht so teuer sind.
Als Versicherung hab ich sehr billige Oldtimer ADAC Versicherungen gefunden für ca. 200 im Jahr. Was mir sehr sehr wenig vorkam. und in Steuern kosten die ja auch nicht die Welt. Da ich in Freiburg, der grünen Hauptstadt, wohne brauche ich eine Grüne Plakette die man so ja auch ganz elegant umgeht.
Leider hab ich keine Garage, ist das tragisch wenn der den Winter draußen steht und eventuell mal 2-3 Wochen nicht bewegt wird?

Handwerklich bin ich geschickt würde ich sagen.
Ich hab mir vor ein paar Monaten eine alte DDR Simson Schwalbe gekauft an der so gut wie alles hinüber war und hab die wieder zum Laufen bekommen.
Ich weiß dass an Zweitakter Roller etwas anderes ist als ein Auto.
Ich denke mal, dass ich Teile selber austauschen kann solange man nicht den Motor dafür auseinander oder ausbauen muss.
Jedoch hab ich mir das ganze drum herum selbst beigebracht wobei mir die Foren im Internet eine riesige Hilfe waren.

Aber was kostet so ein Auto. Gehen da ständig kleinere Sachen kaputt ?
Wie siehts mit den Kilometern aus. Auf Autoscout24 oder Mobile sieht man häuftig Autos mit 200.000 km und mehr. Ist das sinnvoll oder stehen die kurz vor dem Kollaps ?
Ich hab schon gelesen, dass man am besten den 90 PS Benziner nehmen soll, der macht am wenigsten Ärger.

Explizit hab ich mir diese hier rausgesucht.

http://www.autoscout24.de/Details.aspx? ... 85&asrc=fa
http://www.autoscout24.de/Details.aspx? ... 03&asrc=st
http://www.autoscout24.de/Details.aspx? ... 86&asrc=st

Sind das nur Grundlagen in die man dann nochmal 5000 € reinstecken muss oder fahren die die nächsten 3-4 Jahre noch zuverlässig. (Kann man so natürlich nicht sagen aber Ihr habt da sicher mehr Ahnung und Erfahrung.)

Fragen über Fragen.

Im Grunde. Ist es möglich so ein Auto als Student zu unterhalten mit monatlich ca. 150-200 € die fürs Auto draufgehen dürfen ?

Vielen Dank und schöne Grüße

P.S: Falls hier einer einen günstigen Wagen für mich hätte, ich würde auch meine Schwalbe tauschen. Die läuft wie eine eins, Lichter, Blinker, Hupe etc. funktioniert alles nur der Lack ist in die Jahre gekommen (weiß). Der Motor wurde gerade vor ca. 300 km regeneriert und sie hat viele neue Ersatzteile bekommen.

[rvs]

die wahrscheinlichkeit dass sich soetwas mit kleinem budget ausgeht ist sicher bei wenigen

fahrzeugen so groß wie beim passat

wenn keine groben sachen defekt sind (kupplung, lenkung, motor) sollten wenn auch kleinere sachen kaputt gehen

finanziell keine groben dinge passieren

aber : lieber ums teurere geld den besseren wagen nehmen

rs

[Martin32B]

Hallo,
von dem expliziet als "Restaurierungsobjekt" ausgewiesenem Fahrzeug würde ich Abstand nehmen.
Auf den ersten Blick sehen die beiden Roten recht gut aus.
Vom Kilometerstand würde ich mich nicht abschrecken lassen. Es sind Benziner unterwegs, die
400.000 km gelaufen haben und immer noch fit sind.
Andererseits gibt es Fahrzeuge die "kaputtoptimiert" wurden. (Tuningopfer)
Die Kaufberatung auf der Hauptseite http://www.passat-kartei.de hast Du schon
durchgelesen?
Die Wahl der Motoren ist eine Glaubensfrage. Dem einen reicht der 54PS Diesel Wanderdünenmotor, der
andere "braucht" mindesten 136 PS. Die alten 1,6 L 75 PS Benziner sind ok und bei 960 - 1100 kg Leergewicht
geht es auch vorwärts. Die 1,8 L 90 PS Motoren sind zwar etwas kräftiger aber aus meiner Sicht kein "Muss".
Von der Haltbarkeit unterscheiden die sich kaum. Die Normalbenzinmotoren (YN, YP, JN usw.) sind Freiläufer,
da macht es dem Motor nichts aus, wenn der Zahnriemen reißt.
Die Möglichkeit der Katnachrüstung bzw. Einstufung der Schadstoffklasse ist bei einem "H" unwichtig.
Wichtiger ist der Zustand der Karosserie.

Je nach Wartungshistorie ist bei einem 30 Jahre alten Auto durchaus mit Kleinigkeiten und normalen Verschleiß
zu rechnen. Aber beim 32B ist zum Glück die Technik überschaubar und in den meisten Fällen am Straßenrand
reparierbar.
Aufgrund des Baukastensystems wurden viele Verschleißteile auch in anderen Fahrzeugen des VW-Konzerns verbaut
und sind daher immer noch gut zu bekommen. Andere Teile, wie Innenausstattung und andere spezielle Teile sind
dagegen schwer aufzutreiben.

Zur Entscheidung Variant oder Schrägheck: der Variant ist fast 20cm länger, aber bei umgelegter Rückbank bietet der
Schrägheck auch eine 180 cm lange Liegefläche. Bei beiden ist zwischen den Federbeindomen nur etwas mehr als 1 m Platz,
das kann kuschelig werden.

Bei der Oldtimerzulassung musst Du eine Versicherung suchen, die nicht auf ein normal zugelassenes "1. Fahrzeug" besteht.

Gruß
Martin32B, der seinen 32B vor vielen Jahren auch während der Studentenzeit gekauft hatte ...

[Burt]

Na, der Kombi sieht doch lecker aus!

Ich finde den Variant als Vorfacelift auch super... ach Moment ich fahr ja auch einen! Da hab ich aber Glück

Und der 1,8er, vermutlich DS, ist ein ausgewogenes Motörchen... einigermaßen sparsam und trotzdem äußerst spritzig. Der Block ist mitm GTI verwandt. Meiner war nach >400.000 immer noch munter!

Ausserdem isser auch billiger

[WinfriedB]

Als Versicherung hab ich sehr billige Oldtimer ADAC Versicherungen gefunden für ca. 200 im Jahr. Was mir sehr sehr wenig vorkam.

Hast du die Versicherungsbedingungen gelesen? Alter des Halters mind. 25, Zweitwagen (mindestens des Lebensgemeinschaftspartners), Erhaltungszustand mindestens Note 3 (ein vergleichbarer Zustand ist aber auch Voraussetzung für das H-Kennzeichen). Immerhin verlangen sie keinen Garagenplatz. Ansonsten zahlst du den ganz normalen Beitrag, evtl. auch Wenigfahrer-Tarif (bei weniger als 6000km/Jahr).

und in Steuern kosten die ja auch nicht die Welt. Da ich in Freiburg, der grünen Hauptstadt, wohne brauche ich eine Grüne Plakette die man so ja auch ganz elegant umgeht.

Für beides brauchst du aber erstmal die H-Zulassung. Und bis ein Wagen soweit ist, kostet das einiges, jedenfalls mehr als die normale HU (TÜV)-'Vorbereitung, da z.B. Rostflecken nicht einfach zugepappt werden dürfen, sondern fachgerecht lackiert werden müssen. Und das geht nun mal nicht mit der Sprühdose.

Leider hab ich keine Garage, ist das tragisch wenn der den Winter draußen steht und eventuell mal 2-3 Wochen nicht bewegt wird?

Geht mir nicht anders und (sofern Batterie OK) springt die Karre immer an, wenn ich sie brauche. Alle paar Wochen sollte man aber schon mal über die Autobahn brettern, sonst kokeln dir Motor und Auspuff (und evtl. auch der Kat) zu. Wenn der Wagen erstmal rostfrei ist (s.o.), dann rostet er auch nicht wieder so schnell.

Ich denke mal, dass ich Teile selber austauschen kann solange man nicht den Motor dafür auseinander oder ausbauen muss.
Jedoch hab ich mir das ganze drum herum selbst beigebracht wobei mir die Foren im Internet eine riesige Hilfe waren.

Naja, ein "richtiges" Auto ist schon was anderes. Wobei beim Passat die Technik noch überschaubar ist, da (wenn kein Einspritzer) so gut wie elektronikfrei. An Bremsen und Lenkung sollte man als nicht allzu Erfahrener aber nicht rangehen. Und auch so einige andere Verschleißreparaturen, die bei mind. 25 Jahre alten Autos irgendwann mal fällig sind (Radlager, Buchsen der Vorder/Hinterachse usw.) kann man nicht so einfach an der Bordsteinkante machen und in der Mietwerkstatt auch nur mit entsprechenden Kenntnissen und Werkzeug.

Aber was kostet so ein Auto. Gehen da ständig kleinere Sachen kaputt ?

Eher nicht. Wenn ich das mit meiner R4-Zeit vergleiche ... erst als ich nen alten Polo hatte, merkte ich: man kann autofahren, ohne jedes 2. Wochenende an der Karre basteln zu müssen. Außer Auspuff und einer kleineren Vergaserreparatur brauchte ich in den letzten 2 Jahren nichts außerplanmäßiges machen.

Sind das nur Grundlagen in die man dann nochmal 5000 € reinstecken muss oder fahren die die nächsten 3-4 Jahre noch zuverlässig. (Kann man so natürlich nicht sagen aber Ihr habt da sicher mehr Ahnung und Erfahrung.)

Fahren kannst du die meisten Gebrauchtwagen so wie du sie bekommst. Wenn du ihnen was gutes tun willst, machst du erstmal nen kompletten Service: Ölwechsel, Kühlwasser neu, Luftfilter neu, alle Zündungsteile neu, evtl. neuer Zahnriemen und neue Keilriemen (je nachdem ob du dem Verkäufer den letzen Wechsel glaubst), alle Scharniere ölen und div. Kleinigkeiten, die normalerweise bei ner Inspektion fällig sind, bei so alten Autos aber vom Vorbesitzer selten gemacht werden. Außerdem alle Gummischläuche im Motorraum neu (irgendwann gammeln sie immer). Da sind schon mal 1-2 100EUR-Scheine weg. Neuer Auspuff (falls nötig) kostet auch noch mal ein knappes Scheinchen. Also einige davon solltest du auf jeden Fall zusätzlich im Vorrat haben....

Und wenn du ne H-Zulassung anpeilst (wenn der Wagen noch keine hat), dann häng ruhig noch ne Null dran. Dann sollte auch der Innenraum einigermaßen OK sein (keine zerrupften Sitze, keine Bumbum-Lautsprecher und kein zerbasteltes Armaturenbrett - wenn letzteres total rissig ist, ist da auch ein Austausch fällig). Wenn du einiges an Werkstattarbeit (hauptsächlich Blech- und Lackierarbeiten) reinstecken mußt, lohnt sich die Vorbereitung zum H-Kennzeichen nur selten wirtschaftlich.

Ich würde dir unbedingt zum Vari raten, es gibt wenig, was da nicht hinten reinpaßt und notfalls macht man auf dem Dach weiter (darauf achten, daß Stangen für die Reling dabei sind - sind allerdings auch ohne große Probleme zu kriegen). Zwischen den Federdomen ist übrigens nur etwas mehr als 80cm Platz (habe meine Möbelkäufe darauf ausgerichtet). Für 1,80 große Menschen reicht die Liegefläche nur diagonal (selbst getestet), daher nur bedingt als Campingfahrzeug geeignet. (Da war übrigens der R4 besser, bei ausgebauter Rückbank konnte man die Vordersitzlehnen waagerecht runterkurbeln und konnte auch ohne Zwangskuscheln zu zweit übernachten).

[WinfriedB]

Bei der Oldtimerzulassung musst Du eine Versicherung suchen, die nicht auf ein normal zugelassenes "1. Fahrzeug" besteht.

Gibt es sowas? Ich hab noch keine gefunden.

[nikalla]

Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen:
NOCH billiger ist ein Passat 35i, Baujahr 88-97, dabei EBENSO langlebig und günstig im Unterhalt.
Grüne Plakette ist Standard, sofern es kein Diesel ist.

Die Limousinen sind unbeliebt, daher noch günstiger, ABER oft aus Rentnerhand, daher gut ausgestattet. Top sind die sehr guten Sitze und dank umlegbarer Rückbank in der Länge ebensoviel Stauraum wie der Variant.

Nasenbären sind richtig günstig im Moment. Rost ist vergleichsweise harmlos.
Motorempfehlung: 107 Ps, angelehnt an die Golf 1 GTI-Maschine. Geht gut und sehr sparsam.

Beim 32b musst du bedenken, dass die Autos min. 25 Jahre alt sind, eher älter und entsprechend gelaufen haben, schlicht verbraucht sind, sofern der Vorbesitzer nicht regelmäßige Reparaturen und Wartung belegen kann. Rost ist auch ein Thema.
Thema schlafen: ich bin 1,88, in der Länge fehlen hinten eine handvoll Zentimeter, um ohne anzustoßen zu schlafen.

Mein Tipp: Beide Modelle mal ansehen und probefahren, dann weitersuchen.

[Burt]

In DEM Fall würde ich ja nen Japaner in alt vorziehen. Die ham wenigstens mehr Features als ein 35i und sind sicher sparsamer. Wenn wir schon bei Autos ohne eigene Eigenschaften sind...

... ich denk ma es geht auchn büschn um Style, nicht um HartzIV-konforme-Betriebsbedingunen. Wie bei mir.

Selbst als Azubi und Prakti hab ich alte Karren gefahren. 32B, T3, Caddy...

Wenn ich immer auf alle klugen Ratschläge gehört hätte, dann wäre mir ne Menge Spass erspart geblieben. Ergo: Machen!

[Martin]

...

Grüne Plakette ist Standard, sofern es kein Diesel ist.

...

Nö... zumindest in den ersten zwei Modelljahren, also 1988 und 1989, hat es auch beim 35i noch O-Kat-Modelle und U-Kat-Modelle gegeben...

[veit]

Hi,

Ich hab auch mein Studium über 32b gefahren, es gab keine großen Reparaturen und wenn du eher selber Hand anlegst ist es kein teures Auto. Das Studium ist ez schon 3 Jahre rum.

Die Oldtimerversicherungen wollen meistens einen überdachten Stellplatz und ein Alltagsauto, das ließe sich aber beispielsweise durch Anmeldung auf Eltern oder Großeltern erfüllen.

Ich bin 174,5 cm groß und kann im Fließheck nur diagonal schlafen, im Vari geht's auch längs.

Bleibt aber die frage, ob man wirklich einen Oldtimer im Alltagsbetrieb runter reiten will. Ich hab mir bereits im Studium ein Auto für den Winter angeschafft, denn der setzt dem Wagen schon merklich zu. Auch urlausfahrten und Umzüge gehen am Auto nich immer spurlos vorüber. Das ist jetzt keine Kritik, sondern nur ein Hinweis, nich dass du dich dann über optische Mängel ärgerst die im Alltagsbetrieb (innen in außen) durchaus entstehen können.

Ich fahre nachwievor nur 32b einen Vari im Alltag und ein Fließheck für schönes Wetter. Allerdings brauche ich im Berufsalltag kein Auto, ich fahre ca. ein mal die Woche, meistens eher seltener.

Für die Reise- und Alltagstauglickeit ist eine geteilte Rückbank seh praktisch, mein Vari hat keine und ich hab sie schon mehrfach vermisst.