Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
chaosmm
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von chaosmm »

Also die Leitungen sind noch sehr gut, da is nix zu sehen von Rost.
Ich werde erstmal den einen Bremsschlauch tauschen, der noch vor dem BKR sitzt, der is nämlich noch alt.

Roman, kannst du mir das mit dem BKR näher erklären? Da geht eine Leitung rein und eine wieder raus, die sich dann anschliessend 50/50 teilt. Wenn jetzt der BKR defekt wäre, dann wären doch beide Räder hinten gleichermaßen betroffen?

Ich verstehe noch nich, was an dem BKR außer der Wippe defekt sein kann. Ich könnte mir nur vorstellen, dass da drin was verstopft ist, aber auch dann wäre die ganze HA betroffen, oder nich?
Chris aus Hamm
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von Chris aus Hamm »

Ich würde auch erstmal den übrigen alten Gummischlauch hinten wechseln und erneuern. Wenn der innen zugequollen ist dann hast du ein "Ventil" was nur in eine Richtung geht. Das würde auch erklären wieso da beim Öffnen des Nippels nur ein paar Tropfen Bremsflüssigkeit kommen.

Gruss aus Hamm
Christian
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chaosmm
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von chaosmm »

Hey zusammen,

ich habe mittlerweile alle Schläuche an der HA gewechselt. das hat gar nix gebracht. Dann den hinteren rechten Sattel getauscht, dann war plötzlich der linke fest. Also den auch getauscht, ich habe also zwei neue Sättel an der HA.

Danach war das Problem verschwunden. Seitdem bin ich vielleicht 1000 km gefahren. Heute is mir dann aufgefallen, dass schon wieder die Bremse hinten zumacht, eher einseitig (links).

Damit wird die Bremse leicht warm, liegt dauernd an und fängt bei Hitze dann über 100 km/h an zu vibrieren, fährt sich total scheiße.

Was kann das denn noch sein???
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Roman
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von Roman »

Hauptbremszylinder?
Bremskraftregler?

Grüße
Roman
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tassap
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von tassap »

Hallo,

ich stelle folgende Theorie in den Raum:
- Du hast ja schon berichtet, dass die Bremse frei wird wenn Du den BKR bewegst.
- Die beiden Bremssättel sind direkt verbunden, in der Mitte der Leitung ist ein T-Stück das zum BKR geht. Richtig?
- D.h. wenn der Druck hinter dem BKR nicht wieder zurück Richtung HBZ entweichen kann, dann bremst einer oder zwei der Sättel nach.
- Da die beiden Sättel ursprünglich Altteile waren, war einer schwergängiger und nur der hat "nachgebremst".
- Nach dem Ersatz dieses Sattels war das andere Atlteil schwergängiger und hat "nachgebremst".
- Jetzt sind beide neu und es bremst nur "eher" der linke nach, weil sie halt auch nicht beide 100% gleich leichtgängig sind.
Wenn das alles stimmt gibt es im BKR eine Verunreinigung oder einen Defekt, der das Rückströmen der Bremsflüssigkeit verhindert. Ich vermute dort gibt es einen Regelkolben der kleine Löcher zum Rückströmen - ähnlich wie ein HBZ - hat. Diese können natürlich durch Dreck verstopfen. Wenn es am HBZ liegt sollte eine Manipulation am BKR keine Veränderung bringen.

Ich würde noch einmal testen, ob das Bewegen der BKR wieder die Bremsen befreit. Der Gegentest wäre bei fester Bremse am HBZ die hintere Leitung zu lösen. Wenn dadurch sich nichts ändert, staut sich der Druck definitiv zwischen BKR und hinteren Sättel. Dann würde ich den BKR überholen lassen oder ersetzen. Oder Du probierst in durchzuspülen aus der anderen Richtung. Ich weiß aber nicht, ob dadurch eventuell Dichtungen beschädigt werden könnten.

LG, Fritz.
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von chaosmm »

Danke Fritz, für die Auführung!

da könnte was dran sein. Scheiße mit diesen lastabhängigen BKRs, die man nicht mehr bekommt.

Ich werde vermutlich auf den Druckabhängigen der Quattros umrüsten, denn auch die ersten Syncros hatten den drin, Zitat:

Lastabhängig:
"for models with brake pressure regulator
F 33-G-000 001>>
for models with anti-lock brake system -abs-
F 33-G-201 821>>"

Druckabhängig:
"brake servo
brake power regulator (pressure-dependent)
F >> 33-F-500 000"

Allerdings braucht man dazu aber auch alle Leitungen bis auf v.l. neu und die Frage ist auch noch, wieso der Druckabhängige durch den Lastabhängigen ersetzt wurde. Klar, wegen der Last...aber ist der Druckabhängige dann weniger effektiv bei voller Beladung?
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paul_mh
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von paul_mh »

Hallo,

Also ich habe mich im Zuge meiner ABS Nachrüstung eingehend mit dem Thema beschäftigt:

Prinzipiell macht der Bremskraftregler folgendes:
Im Unteren Druckbereich, also geringe Abbremsung, lässt er etwa 80% des Bremsdrucks von vorne an die Hinterachse durch - damit nutzt man auch bei rutschigen Verhältnissen die von den Rädern übertragbaren Kräfte gut aus. Bei geringen Abbremsungen kann die Hinterachse ja noch relativ viel Bremswirkung übernehmen, weil sich das Gewicht noch nicht stark verlagert hat.

Bei großen Abbremsungen hat man aber eine starke Gewichtsverlagerung, die Hinterachse wird entlastet. Damit es hinten nicht überbremst und instabil wird, lässt der Regler nun nur noch etwa 60% des Bremsdrucks durch.

Diese "Regelung" kann man jetzt prinzipiell auch hydraulisch lösen, allerdings ist das dann nur für ein Gewicht "abgestimmt", der lastabhängige kann ja auf die Beladung reagieren und die Hinterachse stärker bremsen, wenn hier mehr Belastung da ist - die oben angegeben Werte gelten für das Fahrzeug im Stand mit Leergewicht.

Wenn du das umbaust, machst du einerseits eine tiefgreifende Änderung am Bremssystem, die eintragungspflichtig ist.
Und andererseits wirst du dann wohl bei starker Beladung hinten deutlich weniger Bremskraft haben vermute ich halt einmal stark - speziell im Hängerbetrieb, wo de auflaufende Anhänger ordentlich die Hinterachse auf den Boden drückt ist das nicht besonders gut.

Der Audi 80 hatte übrigens bei den Fronti Modellen durchgehend den lastabhängigen Regler. Beim Quattro wurde 1992 vom druckabhängigen auf den lastabhängigen umgestellt

Wie Manni schon geschrieben hat: Setz dich doch mal mit Bremsen-Schoebel in Kontakt.

Grüße,
Paul
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von Roman »

Der druckabhängige Regler ist im Prinzip nichts Anderes als ein Druckbegrenzer.
Geregelt wird da nichts, es wird nur ein bestimmter maximaler Druck durchgelassen.
Der ist so bemessen, das die Hinterachse auch bei leerem Fahrzeug nicht überbremst.
Nachteil gegenüber einem lastabhängigen Regler ist, das die Bremsleistung an der Hinterachse nicht optimal ist.
Das geht mit dem lastabhängigen Regler deutlich besser.
Bei ABS ist der Regler im Prinzip sogar überflüssig, da das ABS ja die Reibwerte der Räder erkennt und entsprechend die Bremskraft regelt.
Deshalb haben die meisten moderneren Fahrzeuge auch keinen Bremskraftregler mehr.

Grüße
Roman
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Re: Bremse HR geht zu, Ursache unbekannt

Beitrag von paul_mh »

Roman hat geschrieben: Mi 26. Jun 2019, 15:25 Der druckabhängige Regler ist im Prinzip nichts Anderes als ein Druckbegrenzer.
Geregelt wird da nichts, es wird nur ein bestimmter maximaler Druck durchgelassen.
Das stimmt so definitv nicht!
Das ist ein proportional-Regler!
Beim Lastabhängigen regelt er proportional zur Einfederung (im Englischen: brake pressure regulator)
Beim Druckabhängigen regelt er proportional zum Druck an der Vorderachse, im Englischen heißt das Teil auch "brake-proportioning valve" - deshalb geht auch eine Leitung der vorderen Bremse zum Druckregler.

Wenn es eine reine Druckbegrenzung wäre, dann würde das Teil nicht Bremskraft-REGLER heißen und es wäre ein einfaches Überdruckventil, das auch keinen Input von der Federung oder der Vorderachse bräuchte.

Der Lastabhängige Regler hat zwei "Steigungen": im unteren Bereich gibt er eben etwa die 80% Bremsdruck durch, die restlichen 20% werden dazu benötigt, um die Feder zu spannen.

Ab einem gewissen Punkt ist der Kolben im Regler dann soweit ausgelenkt, dass die Bremsflüssigkeit nicht mehr direkt nach hinten durch kann. Es wird jedoch der ganze Kolben noch weiter gedrückt und damit auch weiter Flüssigkeit nach hinten gedrückt. Nachdem der Kolben auf der Ausgangsseite größer ist als auf der Eingangsseite, ist nun der Ausgangsdruck deutlich kleiner, es stellt sich die zweite, geringere Steigung ein und es werden nur noch etwa 60% des Drucks durchgelassen. (großer Druck auf kleiner Fläche = kleiner Druck auf großer Fläche).

Diesen "Umschaltpunkt" kann man nun über die Auslenkung des Kolbens steuern, und die wird eben von der Einfederung geregelt - das kann der hydraulische Regler natürlich nicht. Der Hydraulische Regler ist aber ansonsten in seiner Funktion gleich.

Das Teil ist also deutlich komplexer als ein "Überdruckventil"

Grüße,
Paul
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